Bahnstrecke Heudeber–Mattierzoll

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Heudeber-Danstedt–Mattierzoll Süd
Streckennummer (DB):6871
Kursbuchstrecke:189r (1934)
676 (1970)
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Minimaler Radius:250 m
Strecke
von Halle (Saale)
Bahnhof
0,0 Heudeber-Danstedt
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Wernigerode
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
Abzw Mulmke nach Wasserleben
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
2,3 Mulmke
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
6,3 Zilly
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
7,8 Aue
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,5 Dardesheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,7 Deersheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
16,9 Hessen (Braunschw)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
19,0 Veltheim
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Landesgrenze Sachsen-AnhaltNiedersachsen
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
von Braunschweig Nordost
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
20,8 Mattierzoll Süd
Übergang zur Bahnstrecke Helmstedt–Börßum

Die Bahnstrecke Heudeber–Mattierzoll war eine rund 21 Kilometer lange, normalspurige Bahnstrecke, welche die Bahnstrecke Halle–Vienenburg in Heudeber-Danstedt im heutigen Sachsen-Anhalt mit dem Bahnhof Mattierzoll im Landkreis Wolfenbüttel im heutigen Niedersachsen verband.

Aktie über 1000 Mark der Kleinbahn-AG Heudeber-Mattierzoll vom 1. Mai 1899

Ursprünglicher Betreiber war die Kleinbahn-AG Heudeber-Mattierzoll. Zu den Gründern der Gesellschaft gehörten das Königreich Preußen, die Provinz Sachsen, der Kreis Halberstadt und die Bahnbaugesellschaft Lenz & Co., die bis 1903 auch den Betrieb führte. Danach übernahm die Provinz Sachsen deren Aktienanteil und ab 1923 auch die Betriebsführung.

Der Güterverkehr wurde am 1. August 1898 aufgenommen; der Personenverkehr folgte genau einen Monat später. Betriebsmittelpunkt war der Bahnhof Hessen, der bis 1941 zum Land Braunschweig gehört hatte. Die Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte im Sommer 1945 zur Unterbrechung des Verkehrs zwischen Mattierzoll und Veltheim. Weiterhin sollte die Kleinbahn als Reparationsleistung abgebaut werden. Dazu kam es jedoch nicht, da die betroffenen Kreise intervenierten und der Oberbauzustand sehr schlecht war.

Anschließend kam die Bahn zu den Sächsischen Provinzbahnen. Von dieser wurden wiederum sämtliche von ihr verwalteten Klein- und Privatbahnen zum 1. April 1949 der Verwaltung der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Ab diesem Zeitpunkt war der Bahnhof Hessen Einsatzstelle des Betriebswerks Halberstadt.

1951 wurde der bisherige Kleinbahnhof in Heudeber aufgegeben und die Bahnstrecke am Abzweig Mulmke direkt mit der Bahnstrecke Halle–Vienenburg verbunden.

Der Personenverkehr zwischen Veltheim und Hessen wurde am 20. November 1961 eingestellt, am 7. Dezember 1969 folgte hier der gesamte Betrieb. Der Personenverkehr Heudeber-Danstedt–Hessen endete am 31. Mai 1970. Die Strecke wurde jedoch nicht abgebaut, da sie wegen ihrer Grenznähe im Krisenfall reaktivierbar sein sollte. Das Teilstück Heudeber-Danstedt–Zilly wurde sogar noch einmal saniert und offiziell erst 1995 stillgelegt.

Bis 2025 soll auf einem Teil der alten Trasse ein Radweg entstehen.[1]

Die Überlieferung der Kleinbahn AG Heudeber – Mattierzoll befindet sich in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt.

  • Dirk Endisch, Uwe Oswald: Klein- und Privatbahnen im nördlichen Harzvorland, Verlag Dirk Endisch, Göppingen 2004, ISBN 3-936893-11-X
  1. Alle (Rad-)Wege führen nach Osterwieck. Abgerufen am 23. Juni 2021.