Karmeliterkirche (Weißenburg)
Die Karmeliterkirche des Klosters Weißenburg ist die Kirche des ehemaligen Klosters der Karmeliten in der Diözese Eichstätt. Das Kloster steht inmitten der nördlichen Altstadt der heutigen Großen Kreisstadt Weißenburg in Bayern im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie wurde in die nördliche Längsseite der Platzwand des ehemaligen Holzmarktes, der heutigen Luitpoldstraße, eingestellt. Das Gebäude ist unter der Denkmalnummer D-5-77-177-240 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1] Zusätzlich ist das Gebäude als Bodendenkmal (Nummer: D-5-6931-0400) eingetragen.[1] Die Klosterkirche mit der Adresse Luitpoldstraße 9 diente bis 2021 gemeinsam mit den anderen Klosterbauten als Kulturzentrum.
Geschichte und Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kloster wurde 1325 durch Heinrich, Herr zu Heideck, unter Mitwirkung von Graf Gebhard III. von Graisbach, Bischof von Eichstätt gegründet und durch König Ludwig der Bayer gestiftet. 1544 kamen die Klostergebäude nach der Reformation in den Besitz der Reichsstadt Weißenburg. Schon am 19. September 1526 hatte der Prior dem Rat der Stadt Weißenburg den Vorschlag unterbreitet, das gesamte Kloster mit allen Einkünften zu übernehmen. Chor und Langhaus der Saalkirche wurden nach 1325 errichtet.[1] Später wurde das nördliche Seitenschiff erweitert. 1670 fand eine Renovierung, 1729 eine Barockisierung statt. Das Langhaus wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts weiter verändert.[1] Die Sakristei ist aus dem 15. Jahrhundert. Im Chor an der Nordseite befindet sich ein berühmtes Volto-Santo-Gemälde aus dem frühen 15. Jahrhundert[2] vom Typ des Volto Santo von Lucca. Der Orgelprospekt stammt aus dem Jahr 1712. Der Ostflügel des Klosters ist ein zweigeschossiger Steildachbau aus dem 14. Jahrhundert mit rückwärtigem, zweigeschossigem Anbau (1470/1471). Die Umgestaltung zum Kulturzentrum fand in der Zeit von 1981 bis 1983 statt.[3] Die ehemalige Gartenanlage des Klosters dient nach dem Ankauf durch die Stadt im Jahr 1991 als öffentlicher Park.
2021 wurde das Kulturzentrum wegen notwendiger Sanierungsarbeiten, die bis 2025 dauern sollen, gesperrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay. (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/2). Karl M. Lipp Verlag, München 2001, ISBN 3-87490-582-9, S. 116–119.
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 57–66.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kloster Weißenburg, Basisdaten und Geschichte: Weißenburg – Ein mittelalterliches Zentrum der Marienverehrung in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte
- Carmelite Church of Weißenburg
- Lage des Bauwerks im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Ehem. Karmeliten-Kloster, Bayerische Denkmalliste, Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (pdf). Abgerufen am 29. November 2023.
- ↑ Arndt Müller: Das Volto-Santo-Wandbild in der Karmeliterkirche zu Weißenburg i. Bay. In: Weißenburger Blätter H. 1/2012. Weißenburg i. Bay. 2011, S. 5–23.
- ↑ Kulturzentrum Karmeliterkirche, Stadt Weißenburg in Bayern, abgerufen am 3. April 2015
Koordinaten: 49° 1′ 51,5″ N, 10° 58′ 24,6″ O
- Klosterbau in Bayern
- Kloster (14. Jahrhundert)
- Ehemaliges Karmelitenkloster in Bayern
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- Baudenkmal in Weißenburg in Bayern
- Gegründet in den 1320er Jahren
- Aufgelöst in den 1540er Jahren
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