Kolonial-Deutsch
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Kolonial-Deutsch | ||
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Projektautor | Emil Schwörer | |
Jahr der Veröffentlichung | 1916 | |
Linguistische Klassifikation |
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Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
– | |
ISO 639-2 |
art (Sonstige Plansprachen) |
Kolonial-Deutsch ist eine von dem Kolonialbeamten Emil Schwörer im Jahr 1916 veröffentlichte Plansprache.
Charakteristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwörer entwarf dieses Pidgin für die Kommunikation in Deutsch-Südwestafrika und publizierte eine 62 Seiten umfassende Broschüre mit dem Titel „Vorschläge einer künftigen deutschen Kolonialsprache in systematisch grammatikalischer Darstellung und Begründung“. Schwörer verarbeitete dabei Erkenntnisse über das Pidgin-Englisch sowie über die Bantu-Sprachen und Swahili. Seine Kolonialsprache war eine vereinfachte Version des Deutschen, die von den afrikanischen Kontaktsprachen beeinflusst war. Der Wortschatz war auf ca. 500 Ausdrücke beschränkt.[1] Seine Vorschläge wurden nie in die Praxis umgesetzt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthias Perl: Kolonial-Deutsch as restructured German. In: Birgit Igla and Thomas Stolz (Hrsg.): Was ich noch sagen wollte… A multilingual Festschrift for Norbert Boretzky on occasion of his 65th birthday. Akademie-Verlag, Berlin 2001, 237–247.
- Susanne Mühleisen: Emil Schwörers Kolonial-Deutsch (1916). Sprachliche und historische Anmerkungen zu einem „geplanten Pidgin“ im kolonialen Deutsch Südwest Afrika. PhiN (Philologie im Netz) 31/2005: 30, zu erreichen unter: Freie Universität Berlin
- Emil Schwörer: Kolonial-Deutsch. Vorschläge einer künftigen deutschen Kolonialsprache in systematisch-grammatikalischer Darstellung und Begründung. Siehe auch hier.
- Andrea Stiberc: Sauerkraut, Weltschmerz, Kindergarten und Co. Deutsche Wörter in der Welt. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1999. ISBN 3-451-04701-2. (Stiberc geht in dem Kapitel „Spracheinflüsse durch Kolonien und Mission“, S. 121–135, auch auf das Kolonialdeutsch ein.)
- Peter Mühlhäusler: Tracing the roots of pidgin German. In: Language and Communication 4, 1984, 1, ISSN 0271-5309, S. 27–57.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stiberc 1999, S. 128.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiktionary: Kolonialdeutsch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen