Indochina

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Indochina im engeren (dunkelgrün) und im weiteren Sinn (oliv)

Der Begriff Indochina beschreibt in einem weiteren Sinne die Festlandsgebiete Südostasiens, südlich von China und östlich des indischen Subkontinents. Er wurde erstmals von dem dänisch-französischen Geographen Conrad Malte-Brun (1775–1826) in seinem 1810 in Paris erschienenen Werk „Précis de la Géographie Universelle“ verwendet. Damit sollte der prägende kulturelle Einfluss Indiens und Chinas auf die Völker und Länder des kontinentalen Südostasiens ausgedrückt werden. Im Gegensatz zwischen Vorderindien und Hinterindien.

Im politischen Sinn umfasste Indochina die Gebiete der heutigen Länder Laos, Kambodscha und Vietnam, die ab 1887 als „Union Indochinoise“ – „Französisch-Indochina“ – dem französischen Kolonialreich eingegliedert waren.

In der deutschsprachigen Geographie wird der Begriff als Bezeichnung für die Indochinesische Halbinsel beibehalten. Im englischsprachigen Raum wird von Indochine/Indochina auf Begriffe wie das Südostasiatische Festland/Mainland Southeast Asia (s. u.) weitergeleitet. Dort, wo das französische Kolonialgebiet gemeint bzw. gesucht ist, auf French Indochina.

Indochina wird noch in der Biogeographie verwendet für eine Ökoregion, die einen Teil der Orientalis (Indomalayis) umfasst, bzw. in der Phytogeographie für eine Region des Florenreichs Paläotropis.

In politischer und kultureller Hinsicht wird anstelle von Indochina im weiteren Sinne (das heißt neben Vietnam, Laos und Kambodscha auch Thailand und Myanmar, manchmal auch der peninsulare Teil Malaysias und der äußerste Süden Chinas) heute eher vom „südostasiatischen Festland“, „Festlandsüdostasien“ oder „Kontinentalsüdostasien“ (zu Englisch Vorderindien) gesprochen.

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Wiktionary: Indochina – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Sylvain Lévi: Indochine. Société d’Éditions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1931.