Kostrza

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Kostrza
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Kostrza (Polen)
Kostrza (Polen)
Kostrza
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Świdnicki
Gmina: Strzegom
Geographische Lage: 50° 59′ N, 16° 16′ OKoordinaten: 50° 59′ 6″ N, 16° 15′ 59″ O
Einwohner: 672 (2018)
Postleitzahl: 58-150
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DSW
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Kostrza (deutsch: Häslicht) ist ein Dorf der Stadt- und Landgemeinde Strzegom im Powiat Świdnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Kostrza liegt ca. sieben Kilometer nordwestlich von Strzegom (Striegau) und 20 Kilometer nordwestlich von Świdnica (Schweidnitz).

Das Dorf findet 1318 eine erste Erwähnung als Heslech. In einem Kaufbrief von 1374 ist erstmals auch das Kirchlehen in „Heselecht“ erwähnt.[1] Urkundlich wird es genannt: 1369 Heselacht, 1389 Hezelicht, 1393 Heselicht, 1427 Hasellecht, 1660 Hässelicht, 1667 Hösslicht, Hösslicht, Heslich, 1677 Heslicht, 1726 Haselicht, 1765 Haeslicht, 1816 Häselicht, 1825 Häslicht und ab 1945 Kostrza. Besitzer waren 1653 die Familie von Tschirnhaus, 1742 Maria Elisabeth von Kreuzenstein, 1743 der Domherr von Breslau und Glogau Johann Anton von Kreuzenstein, 1771 Antonia von Gaudecker, geb. von Kreuzenstein, 1780 die von Gaudecker´schen Erben und darauf Friedrich von Gaudecker.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Häslicht mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Ab 1741 gehörte Häslicht zum Landkreis Striegau und ab 1. Oktober 1932 zum Landkreis Schweidnitz. 1785 zählte Häslicht eine katholische, während der Reformation bis 1653 evangelische Kirche, ein Pfarr- und ein Schulhaus, ein herrschaftliches Schloss, ein Vorwerk, sechs Bauern, 26 Gärtner, drei Häusler, eine Windmühle und 213 überwiegend evangelische Einwohner.[2]

Am 13. Februar 1945 nahm die Rote Armee Häslicht ein und stieß weiter über Bohrauseifersdorf nach Rohnstock vor. Kurz darauf wurde auch der Landkreis Schweidnitz unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die Bewohner nicht aus den Städten und Dörfern geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.

In der Umgebung von Kostrza gibt es mehrere Steinbrüche, in denen Granit mit miarolitischem Pegmatit abgebaut wird.[3]

Kostrza - Römisch-katholische Kirche Heiliges Kreuz

Die römisch-katholische Kirche Heiliges Kreuz entstand wahrscheinlich an der Stelle eines 1374 errichteten Vorgängerbaus. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie neu errichtet und 1804 erweitert. Von der Einführung der Reformation bis 1653 diente die Kirche als evangelisches Gotteshaus. Im Jahr 1804 wurde an der Südseite eine Kapelle angebaut. Die Kirche wurde u. a. 1964 und 1973 renoviert. Die wertvollste Ausstattung ist eine hölzerne, polychrome Renaissance-Kanzel aus dem Jahr 1585, verziert mit Figuren von Evangelisten[4]. Im Turm hängt eine Glocke von 1768. An der Wand befinden sich drei Renaissance-Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert:

  • für den Ritter Geronimus Streit zu Eisdorf, † 1555, mit dem Zitat: „AL HIE LEIT BEGRABEN DER EDELE ERENFESTE GERONIMVS STREIT VON EISDORF . . . . . . . HERR DENEN GOT GENEDIG VND BARMHERTZIG SEI“
  • für dessen Frau Margareta, † 1568
  • Doppelgrabstein für zwei Knaben, um 1600[5][6]

Persönlichkeiten

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  • Heinz Jochen Kuhnt: Häslicht, Kreis Schweidnitz, Schlesien, und seine namensverwandten Orte in Westpreußen, Ostpreußen, Sachsen. Rosener Schriftenreihe, 11., Altenmedingen 2004.
  • Leonhard Radler: Häslicht in Tägliche Rundschau Nr. 3/1985 S. 3–5.
  • Gustav Kahl: Ein Frühlingsmorgen in Häslicht in Bote aus dem schlesischen Burgenland Nr. 5/1962 S. 19; Nr. 6/1962 S. 15.
  • Wilhelm Seifert: Der Kreis Striegau. Ein Beitrag zur Heimatkunde für Schule und Haus. Verlag A. Hoffmanns 1905.
Commons: Kostrza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen. Max, 1884, S. 36.
  2. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785, S. 223–224.
  3. Häslicht (Kostrza) mineralienatlas.de abgerufen am 14. Mai 2021.
  4. Denkmal in Polen mit der ID 597497
  5. Hans Lutsch: Die Kunstdenkmäler der Landkreise des Reg.-Bezirks Breslau. Breslau 1889.
  6. Schlesiens Grab-Denkmale und Grab-Inschriften. Graf Hoverden’sche Sammlung - Breslau 1870-72.
  7. Manfred Kohrs: Der vergessene Pionier – Horst H. Streckenbach. Tattoo-Samy, in: Tattoo Kulture Magazine 32, Mai/Juni 2019, S. 28–40.