Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg
Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg | |||
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Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg | |||
Lage
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Koordinaten | 48° 46′ 57″ N, 9° 13′ 53″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Gewässer | Neckar | ||
Daten
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Typ | Heizkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Erdgas | ||
Leistung | 195 MW elektrisch 273 MW Fernwärme | ||
Eigentümer | EnBW | ||
Betreiber | EnBW EZG | ||
Betriebsaufnahme | 2019 (Neubau) | ||
Stilllegung | 2018 (Altkraftwerk) | ||
Kessel | Wirbelschichtkessel; und 2 Gas-/Ölkessel | ||
Schornsteinhöhe | Altkraftwerk: 160, 125 und 65, Neubau 2 x 80 m |
Das Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg ist ein erdgasbefeuertes Kraftwerk am Neckarufer in Stuttgart-Gaisburg, das von der EnBW Energie Baden-Württemberg betrieben wird.
Kraftwerk 1 und 2 (Altkraftwerk), stillgelegt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kraftwerk besteht aus zwei Kraftwerksteilen. Kraftwerk 1 mit den ehemaligen Blöcken 11 und 12 ist stillgelegt. Kraftwerk 2 ist ein Dampfsammelschienen-Heizkraftwerk mit drei Dampferzeugern. Ein Kessel wird mit Steinkohle, die beiden anderen mit Gas oder wahlweise auch mit leichtem Heizöl befeuert. Die beiden markanten Schornsteine sind 160 und 125 m hoch. Ein ehemals 80 Meter hoher Sammelschornstein wurde 1979 durch den 125 Meter hohen Schornstein ersetzt. Ein weiterer, vorhandener Schornstein ist 65 m hoch.
Die Anlage dient der Fernwärmeerzeugung. Als Besonderheit verfügt das Kraftwerk als einziges EnBW-Kraftwerk über einen Wirbelschichtkessel. In den 1980er Jahren wurden die alten Kessel des KW 1 (Bensonkessel) aus den 1950er und 1960er Jahren durch moderne Anlagen ersetzt und mit primären Entschwefelungs- und Entstickungseinrichtungen versehen. Die Anlage verfügt über eine maximale Wärmeleistung (Wärmeauskopplung in das Fernwärmenetz) von 273 MW.
Die ehemalige Gasturbine, die zum Anfahren diente, wurde Anfang 2014 demontiert.[1] Am 17. März 2018 wurde zum letzten Mal Kohle für das Kraftwerk angeliefert.[2]
Das Kraftwerk wurde Ende 2018 endgültig stillgelegt.
Block 3 (verworfen)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitgleich plante man am Standort den Bau eines weiteren Kohleblocks (Gaisburg III), der auch für die Stromerzeugung vorgesehen war. Diese Pläne wurden aber Ende 1988, gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des Blocks 2 im Kernkraftwerk Neckarwestheim, fallen gelassen.
Erdgas-Heizkraftwerk (seit 2018)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2015 wurden Pläne bekannt, wonach die EnBW auf dem Grundstück des bestehenden Kraftwerks ein neues Erdgas-Heizkraftwerk errichten möchte. Nach Inbetriebnahme sollte das alte Kraftwerk stillgelegt und abgerissen werden.[3] Das neue Heizkraftwerk sollte aus drei mit Erdgas befeuerten Blockheizkraftwerken mit insgesamt 30 MW elektrischer und 30 MW thermischer Leistung, einem Wärmespeicher mit einer Kapazität von 300 MWh sowie erdgas-/ölbefeuerten Heizkesseln mit 210 MW thermischer Leistung bestehen. Die Baukosten wurden mit rund 75 Mio. Euro veranschlagt.[4][5] Am 16. Dezember 2016 berichteten die Stuttgarter Nachrichten, dass die EnBW im Januar 2017 mit dem Bau des neuen Kraftwerks beginnen würde. Ab Frühjahr 2017 wurde das neue Kraftwerk direkt neben dem bestehenden Altkraftwerk errichtet. Mit der Inbetriebnahme des neuen Kraftwerk wurde das Altkraftwerk vom Netz genommen.[6] Das Kraftwerk lief von Dezember 2018 bis April 2019 im Probebetrieb, die Fertigstellung und endgültige Inbetriebnahme erfolgte im April 2019.[7]
Netzanschlüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Strom
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Netzanschluss erfolgt auf der 110-kV-Hochspannungsebene in das Stromnetz des Verteilnetzbetreibers Netze BW.[8] Alle abgehenden Leitungen sind heute als Erdkabel ausgeführt.
Fernwärme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Heizkraftwerk Gaisburg ist über eine Fernwärmeleitung mit dem südöstlich gelegenen Heizkraftwerk Altbach/Deizisau und dem nördlich gelegenen Müllheizkraftwerk Stuttgart-Münster verbunden. Diese Fernwärmeleitung wird auch „Mittlere Neckarschiene“ genannt und hat eine Länge von 14 km. Die Mittlere Neckarschiene verläuft teilweise oberirdisch entlang dem Neckar und der B 10. Sie speist in die einzelnen Fernwärme-Verteilnetze der versorgten Stadtteile ein, die der örtlichen Verteilung der Wärme bis hin zu den einzelnen Hausanschlüssen dienen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Hrsg.): Primärenergie veredeln. Die fossil befeuerten Kraftwerke der EnBW. S. 18/19 (enbw.com [PDF; 3,5 MB; abgerufen am 22. Juni 2013] Broschüre).
- EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Hrsg.): Heizkraftwerk Stuttgart Betriebsstelle Münster Betriebsstelle Gaisburg. September 2008 (enbw.com [PDF; 423 kB; abgerufen am 22. Juni 2013] Broschüre).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur zum erwarteten Zu- und Rückbau 2013 bis 2015.
- ↑ Keine Kohle mehr für Gaisburg Stuttgarter Nachrichten, 19. März 2018.
- ↑ Neues Kraftwerk in Gaisburg - Kohlehalden sind bald passé. Stuttgarter Zeitung online, 8. Mai 2015.
- ↑ EnBW investiert 75 Mio. Euro in neues Kraftwerk. Stuttgarter Zeitung, 20. Mai 2015.
- ↑ Öffentlichkeitsbeteiligung im Verfahren „Modernisierung des Kraftwerkstandorts Stuttgart-Gaisburg“ der EnBW Regierungspräsidium Stuttgart, 18. April 2016.
- ↑ Die neuen Schornsteine des Gasheizkraftwerks stehen Stuttgarter Nachrichten, 18. Dezember 2017.
- ↑ Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Neues Kraftwerk in Gaisburg: Viel weniger Kohle für warme Wohnungen. Abgerufen am 22. März 2019.
- ↑ Kraftwerksliste Bundesnetzagentur (bundesweit; alle Netz- und Umspannebenen) Stand 29. Oktober 2014. (Microsoft-Excel; 1,6 MB) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2014; abgerufen am 10. März 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.