St. Maria (Köchstedt)

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St. Maria in Köchstedt

St. Maria ist eine denkmalgeschützte evangelische Kirche im Ortsteil Köchstedt der Gemeinde Teutschenthal in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist sie unter der Erfassungsnummer 094 55040 als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Das der Maria geweihte Sakralgebäude ist eine romanische Ostturmkirche. An der Ostseite wurde an Stelle der romanischen Apsis ein gotischer Chor gebaut. Dadurch befindet sich der Kirchturm heute in der Mitte des Gebäudes.[2][3] Die Kirche ist ein verputztes Bruchsteinbauwerk, das im Kern aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt; der Chor ist im 14. Jahrhundert, das Schiff wohl im 18. Jahrhundert erhöht worden. Im Innern ist das Bauwerk durch eine Holztonne geschlossen und mit einer zweiseitigen Empore versehen.[4]

Die Kirche wurde zuletzt im Jahr 2002 saniert, wobei sie frisch verputzt und das Dach neu gedeckt wurde. Zuvor war sie beim Gebirgsschlag von Teutschenthal im Jahr 1996 leicht beschädigt worden, wobei Risse entstanden, die man in den Jahren 1998 und 1999 reparierte.[5] Der Chor weist eine spitzbogige Öffnung zum Turm hin auf, das Schiff eine rundbogige.[4]

Das aus zwei Gedenktafeln und einer Sitzbank bestehende Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs befindet sich an der Westseite der Kirche. Auf beiden Tafeln befindet sich die gleiche Inschrift: Es starben für ihr Vaterland, es folgt die Nennung der sieben Gefallen mit Sterbedatum und Todesort, sowie Den Toten in Treue – die dankbare Heimat.[6] Vermutlich wurde die Gedenkstätte von Paul Horn in den 1930er Jahren geschaffen.[4]

Ob die zweite Gedenktafel eine Kopie der älteren aufgrund der Verwitterung ist oder ob diese zur Gedenkanlage an der ehemaligen Kaserne gehörte, ist ungeklärt.

Die Orgel stammt von Johann Gottfried Kurtze (1762–1844). Sie entstand 1841 und wurde durch Thomas Schildt im Jahr 2006 restauriert. Die Kanzel wird in das 17. Jahrhundert datiert.[7][5] Ebenso soll die zweiseitige Empore vor dem Jahr 1700 entstanden sein. Der Altaraufsatz stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Taufgestell und Lesepult entstanden um das Jahr 1720, die Patronatsempore an der Nordwand des Chores um 1750.[4]

Einzelnachweise

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  1. Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670), abgerufen am 16. Februar 2023.
  2. Denkmalverzeichnis, Band 5, Seite 129.
  3. Martin Beitz: St. Maria (Köchstedt). In: Saalekreis im Bild. 28. Januar 2017, abgerufen am 16. Februar 2023.
  4. a b c d Dehio, Seite 372.
  5. a b Diana Dünschel: Kirche Köchstedt: Statt Geschenken Geld für die Orgel. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 26. September 2002, abgerufen am 1. April 2023.
  6. Erster Weltkrieg (Köchstedt). In: Saalekreis im Bild. 28. Januar 2017, abgerufen am 16. Februar 2023.
  7. Ralf Böhme: Orgel zeigt neues Gesicht. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 26. Mai 2006, abgerufen am 1. April 2023.
Commons: St. Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 28′ 26,7″ N, 11° 48′ 12″ O