Kriminalprävention

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Kriminalprävention dient der Vorbeugung rechtswidriger Taten. Es wird unterschieden zwischen universeller (d. h. primärer bzw. allgemeiner), situativer bzw. selektiver (auch: sekundärer) und indizierter (auch: tertiärer bzw. postinzidenter) Prävention sowie Täter-, Situations- und opferbezogener Prävention.

Die Begriffe primäre, sekundäre und tertiäre Prävention suggerieren eine Stufung und sollten nicht mehr verwendet werden, da die moderne Kriminologie am ehesten die Muster der selektiven bzw. indizierten Prävention als Kriminalprävention versteht.[1]

Eine besondere Bedeutung haben die von den Bundesländern entwickelten Programme zur Bekämpfung der Delinquenz von Schwellentätern,[2] aber auch die von der Europäischen Union geförderte berufliche Weiterbildung zur Fachkraft für Kriminalprävention.

Präventionsmaßnahmen

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Zu den Maßnahmen im Besonderen siehe nachstehende Tabelle.

Tabelle nach Meier[3]
universelle oder soziale bzw. primäre Prävention selektive oder situative bzw. sekundäre Prävention indizierte bzw. tertiäre Prävention
Täter-
bezogene
Prävention
Situations-
bezogene
Prävention
Opfer-
bezogene
Prävention

Im Rahmen des Strafrechts werden für die Strafe die Generalprävention und Spezialprävention als Rechtfertigungen herangezogen. Dabei wird tertiäre Prävention unter den Aspekten Abschreckung, Besserung und Sicherung betrieben. Ein wirksames Konzept sind hierbei Jugendstationen, wie sie in Gera eingerichtet wurde. Dort arbeiten Polizei, Jugendgerichtshilfe und Staatsanwaltschaft in einem eigenen Gebäude zusammen. Ziel dieser behördenübergreifenden Zusammenarbeit ist eine angemessene Reaktion, die umgehend, erzieherisch und präventiv erfolgt.

Kriminalitätsfurcht

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Politik und Medien tragen zu einem zumindest verzerrten Bild vom Ausmaß der Kriminalität in Deutschland bei. Auf die Furcht vor kriminellen Delikten wird verstärkt mit Kriminalitätsprävention reagiert.

  • Benoit Leclerc, Ernesto U. Savona (Hrsg.): Crime Prevention in the 21st Century: Insightful Approaches for Crime Prevention Initiatives. Springer International, Cham 2016, ISBN 978-3-319-27791-2.
  • Beelmann, Andreas & Raabe, Tobias (2007). Dissoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen: Erscheinungsformen, Entwicklung, Prävention und Intervention. Göttingen: Hogrefe. ISBN 3-8017-2041-1.
  • Stein, Stefan (2005): Feldaktive Kriminalprävention – Theorie, Praxis, Evaluation, Projektmanagement. Köln: WiKu-Verlag. ISBN 3-86553-065-6.

Einzelnachweise

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  1. Wiebke Steffen: Gutachten zum 14. Deutschen Präventionstag, Hannover 2009, S. 48: http://www.praeventionstag.de/html/GetDokumentation.cms?XID=365.
  2. vgl. zum Beispiel für Niedersachsen: Bekämpfung der Kinder- und Jugenddelinquenz (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) Gemeinsamer Runderlass Niedersächsischer Ministerien Nds.MBl. Nr. 34/2009, S. 751.
  3. Bernd-Dieter Meier: Kriminologie, 4. Auflage München 2010, § 10 Rn. 17.