Kupfer(I)-thiocyanat
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ Cu _ S _ C _ N | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Kupfer(I)-thiocyanat | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | CuSCN | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißlicher geruchloser Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 121,62 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Dichte |
2,84 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Kupfer(I)-thiocyanat ist eine anorganische chemische Verbindung des Kupfers aus der Gruppe der Thiocyanate.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kupfer(I)-thiocyanat kann durch Reaktion von Kupfersulfat, Kupferpulver und Kaliumthiocyanat bei 70 °C in eutektischen Lösungsmitteln (DES) gewonnen werden.[5]
Die Verbindung kann auch durch Reaktion von Alkalimetallthiocyanaten mit Kupfer(I)-chlorid bei 80–90 °C oder mit Kupfer(II)-sulfatlösungen in Gegenwart von Sulfiten gewonnen werden.[6]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kupfer(I)-thiocyanat ist ein weißlicher geruchloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung über 1084 °C.[1] Er besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pbca (Raumgruppen-Nr. 61) .[7] Es ist jedoch auch noch eine weitere Modifikation bekannt.[8] Die Verbindung ist ein Halbleiter mit einer Bandlücke von etwa 3,6 eV.[9]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kupfer(I)-thiocyanat wird als Flammschutzmittel eingesetzt. Es ist ein gutes anorganisches Pigment und wird als Antifouling-Farbe zum Schutz der Unterwasseroberflächen von Schiffen verwendet. Es dient auch der Herstellung von Industriechemikalien, Pharmazeutika und weiteren Chemikalien.[3] Es kann auch zu quantitativen, gravimetrischen Bestimmung von Kupfer(II) herangezogen werden.[10]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Kupferthiocyanat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. August 2018. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Alfred Thiel, Friedrich Wilhelm Küster; Alfred Ruland: "Rechentafeln für die chemische Analytik" 103. Auflage, De Gruyter, Berlin, Boston 2019, S. 140, ISBN 9783111666464
- ↑ a b c Datenblatt Copper(I) thiocyanate, 96% min bei Alfa Aesar, abgerufen am 11. August 2018 (Seite nicht mehr abrufbar).
- ↑ Eintrag zu Kupfer(I)-thiocyanat im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 31. August 2018. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Shiqi Lv, Lin Sui, Ying Zeng, Yun Cheng, Chunsheng Liu, Genxiang Luo: Synthesis of CuSCN particles in deep eutectic solvents and its application in the thermal decomposition of ammonium perchlorate. In: Particulate Science and Technology. 34, 2015, S. 407, doi:10.1080/02726351.2015.1068897.
- ↑ H. Wayne Richardson: Handbook of Copper Compounds and Applications. CRC Press, 1997, ISBN 978-0-8247-8998-5, S. 86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Kabešová, M & Dunaj-jurčo, M & Serator, M & Gažo, J & Garaj, J. (1976). The crystal structure of copper(I) thiocyanate and its relation to the crystal structure of copper(II) diammine dithiocyanate complex. Inorganica Chimica Acta. 17. 161–165. doi:10.1016/S0020-1693(00)81976-3.
- ↑ Wijeyasinghe, Nilushi & Anthopoulos, Thomas. (2015). TOPICAL REVIEW: Copper(I) thiocyanate (CuSCN) as a hole-transport material for large-area opto/electronics. Semiconductor Science and Technology. 30. doi:10.1088/0268-1242/30/10/104002.
- ↑ Blessing N. Ezealigo, Assumpta C. Nwanya, Aline Simo, R. Bucher, Rose U. Osuji, Malik Maaza, M.V. Reddy, Fabian I. Ezema: A study on solution deposited CuSCN thin films: Structural, electrochemical, optical properties. In: Arabian Journal of Chemistry. 2017, doi:10.1016/j.arabjc.2017.04.013.
- ↑ Foerst et al.: Bestimmung von Kupfer als Kupfer(I)-thiocyanat. In: Chemie für Labor und Betrieb. 1967, S. 50–51.