Kupfer(II)-thiocyanat
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Kupfer(II)-thiocyanat | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Cu(SCN)2 | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
Schwarzes Pulver[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 179,71 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||
Dichte |
2,47 g·cm−3[1] | ||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Kupfer(II)-thiocyanat ist ein Koordinationspolymer mit der Formel Cu(SCN)2[3], welches ein schwarzes Pulver ist, das sich langsam an der Luft zersetzt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurde erstmals 1838 von Karl Ernst Claus beschrieben, die Struktur wurde 2018 bestimmt.[4][3]
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kupfer(II)-thiocyanat kann durch die Reaktion einer konzentrierten Kupfer(II)-Salzlösung und einem gelösten Salz der Thiocyansäure (bsp. Kaliumthiocyanat) hergestellt werden.[1][4] Durch schnelles Trocknen kann der Reinstoff isoliert werden. Bei höheren Konzentrationen und mehr Reaktionszeit entsteht stattdessen Kupfer(I)-thiocyanat.[5]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Struktur des Salzes wurde durch Pulverröntgenaufnahme bestimmt, es besteht aus Ketten, die durch die schwache Cu–S–Cu-Bindungen zu zweidimensionalen Schichten verbunden sind. Es kann als verzerrtes Jahn-Teller-Analogon des Quecksilberthiocyanat-Strukturtyps betrachtet werden. Jedes Kupferion ist oktaedrisch von vier Schwefel- und zwei Stickstoffatomen umgeben. Das Schwefelende des SCN−-Liganden ist doppelt überbrückend.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f J. A. Hunter, W. H. S. Massie, J. Meiklejohn, J. Reid: Thermal rearrangement in copper(II) thiocyanate. In: Inorganic and Nuclear Chemistry Letters. Nr. 1, 1. Januar 1969, S. 1–4, doi:10.1016/0020-1650(69)80226-6.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ a b c Matthew J. Cliffe, Jeongjae Lee, Joseph A. M. Paddison, Sam Schott, Paromita Mukherjee, Michael W. Gaultois, Pascal Manuel, Henning Sirringhaus, Siân E. Dutton, Clare P. Grey: Low-dimensional quantum magnetism in Cu(NCS)2: A molecular framework material. In: Physical Review B. Nr. 14, 25. April 2018, doi:10.1103/PhysRevB.97.144421, arxiv:1710.04889 (englisch).
- ↑ a b C. Claus: Beiträge zur näheren Kenntniss der Schwefelcyanmetalle. In: Journal für Praktische Chemie. 15. Jahrgang, Nr. 1, 1838, S. 401–411, doi:10.1002/prac.18380150142 (englisch).
- ↑ D. L. Smith, V. I. Saunders: Preparation and structure refinement of the 2H polytype of β-copper(I) thiocyanate. In: Acta Crystallographica Section B: Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 38. Jahrgang, Nr. 3, 15. März 1982, S. 907–909, doi:10.1107/S0567740882004361 (englisch).