Segellibellen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kurzlibellen)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Segellibellen

Plattbauch (Libellula depressa)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
Überfamilie: Libelluloidea
Familie: Segellibellen
Wissenschaftlicher Name
Libellulidae
Rambur, 1842

Die Segellibellen oder Kurzlibellen (Libellulidae) sind eine Familie der Großlibellen (Anisoptera). Sie gehören damit auch zu den Libellen (Odonata). Mit 987 Arten[1] bilden die Segellibellen die artenreichste Familie innerhalb der Unterordnung Großlibellen (Anisoptera) und stellen die zweitartenreichste Familie aller Familien innerhalb der Ordnung Odonata (Libellen) weltweit dar. In Deutschland gibt es 22 Arten, darunter einige sehr häufige. Als relativ große Libellen sind sie außerdem meist sehr auffällig.

Die Segellibellen erreichen Körperlängen von drei bis fünf Zentimetern und Flügelspannweiten, die meist um acht Zentimeter liegen. Die Tiere haben meist eine gelb-braune Zeichnung, manchmal mit blauer Bereifung, und sind niemals metallisch gefärbt. Bei einigen Arten wie etwa dem Plattbauch (Libellula depressa) ist der Körper kurz und gedrungen. Das Flügeldreieck ist im Vorderflügel entlang des Körpers ausgerichtet, im Hinterflügel hingegen senkrecht zum Körper. Außer in der Gattung Diastatops berühren sich die Augen auf der Oberseite des Kopfes. Der Legeapparat (Ovipositor) der Weibchen ist reduziert. Die Tiere fangen Insekten im Flug, sind aber wenig ausdauernde Flieger; Ausnahme z. B. WanderlibellePantala flavescens.

Fortpflanzung und Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eiablage der Weibchen erfolgt bei der Mehrzahl der Arten ohne Begleitung des Männchens. Eine Ausnahme bilden dabei die Heidelibellen der Gattung Sympetrum. Die Eier werden im Flug durch wippende Bewegungen des Hinterleibes direkt ins Wasser abgegeben. Einige Heidelibellen legen ihre Eier auf den trockenen Boden nahe dem Ufer. Bei diesen beginnt die Entwicklung im darauf folgenden Frühjahr bei der Frühjahrsüberflutung.

Präparat einer Segellibellen-Larve in Acryl

Die Larvalentwicklung der Segellibellen dauert in der Regel ein bis zwei Jahre, wobei die Larven als junge und späte Larve jeweils einmal überwintern. Die Heidelibellen haben eine einjährige Entwicklung und die Überwinterung erfolgt als Ei.

Die folgende Übersicht stellt bis zur Ebene der Unterfamilie alle Taxa dar, auf Art- und Gattungsebene werden hingegen nur die europäischen Vertreter der Segellibellen dargestellt. Vollständige Listen befinden sich in den entsprechenden Unterfamilien- bzw. Gattungsartikeln.

Segellibellen – Libellulidae

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Martin Schorr, Martin Lindeboom und Dennis Paulson: World Odonata List. (MS Excel; 871 kB) Januar 2011, abgerufen am 29. Januar 2011.
  • Heiko Bellmann: Libellen beobachten – bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89440-107-9.
  • Gerhard Jurzitza: Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08402-7.
  • J. Silsby: Dragonflies of the world. Smithsonian Institution Press, 2001
  • Klaus Sternberg, Rainer Buchwald: Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen. Eugen Ulmer Verlag, 2000, ISBN 3-8001-3514-0.
  • Garrison, von Ellenrieder, Louton: Dragonfly Genera of the New World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2006, ISBN 0-8018-8446-2, S. 139.
Commons: Segellibellen (Libellulidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien