Lagerströmien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Lagerströmie)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lagerströmien

Chinesische Lagerströmie (Lagerstroemia indica)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae)
Tribus: Lythreae
Gattung: Lagerströmien
Wissenschaftlicher Name
Lagerstroemia
L.

Die Lagerströmien oder Kräuselmyrten (Lagerstroemia), seltener Kreppmyrten genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae).

Blüte von Lagerstroemia floribunda

Vegetative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lagerstroemia-Arten sind laubwerfende Bäume oder Sträucher. Die jungen Zweige sind meist vierkantig.

Die einfachen Laubblätter sind je nach Art gegen- oder wechselständig, gestielt oder ungestielt. Die Blattränder sind glatt. Die Nebenblätter sind meist klein.

Generative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die end- oder achselständigen Blütenstände sind rispig, traubig oder zymös. Die Blüten sind meist duftlos.

Die zwittrigen Blüten sind größtenteils radiärsymmetrisch und meist sechszählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Nur die Staubblätter sind azyklisch. Der Blütenstiel ist mit einem „Gelenk“ unterteilt, der obere, stielartig Teil wird als Pseudostiel (Pseudopedicel) bezeichnet.[1] Der ledrige Blütenbecher ist trichterförmig. Es kann ein Außenkelch (Auricle, Anhängsel) vorhanden sein. Es sind sechs dreieckige Kelchblätter vorhanden. Es sind sechs oder mehr, schlank genagelte, rosa, purpurne bis weiße, rüschige Kronblätter vorhanden. Es sind meist viele (50 bis 100), seltener sechs bis zwölf, azyklisch angeordnete, fertile, öfters dimorphe Staubblätter vorhanden. Der Pollen ist öfters dimorph.[2] Drei bis sechs Fruchtblätter sind zu einem mittelständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Die Blüten sind meist nektarlos.[2][3]

Die Kapselfrüchte enthalten geflügelte Samen.

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Lagerstroemia calyculata in Angkor (Kambodscha)
Lagerstroemia microcarpa
Lagerstroemia parviflora
Königinblume (Lagerstroemia speciosa)

Systematik und Verbreitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Lagerstroemia wurde 1759 durch Carl von Linné in Systema Naturae, Editio Decima, 2, S. 1068, 1076, 1372 aufgestellt.[4] Der Gattungsname Lagerstroemia ehrt den mit Linné befreundeten Schweden Magnus Lagerström (1691–1769), der Direktor der schwedischen Ostindien-Kompanie war und Linné mit Pflanzenmaterial belieferte.[5][6] Synonyme für Lagerstroemia L. sind: Fatioa DC., Munchausia L.

Die Arten der Gattung Lagerstroemia sind in den subtropischen bis tropischen Gebieten Asiens und Australiens verbreitet. In nördlicher Richtung reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Japan. In China kommen etwa 15 Arten vor, acht davon nur dort.[4]

In der Gattung Lagerstroemia gibt es etwa 50 Arten; hier eine Artenauswahl:[7][4]

Mehrere Arten und ihre Sorten sind, vor allem wegen ihrer Blütenpracht, als Zierpflanzen in Kultur. Vor allem von der Chinesischen Lagerströmie (Lagerstroemia indica) sind viele Formen gezüchtet worden. Sie eignen sich auch für kühle Wintergärten.

Sie wird als Zierpflanze im mediterranen Raum verwendet und kann auch als Kübelpflanze verwendet werden. Aufgrund ihrer Frosthärte kann die Lagerströmie (Lagerstroemia indica) auch im Weinbaugebiet in geschützten Lagen ausgepflanzt werden (USDA-Klimazonen 7–11).

Das sehr schöne, gemaserte und rötlich-gelbe, mittelschwere Satinholz ist sehr begehrt. Es ist bekannt als Pyinma.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lagerstroemia in der e-Flora of Thailand.
  2. a b T. Charles Riddle, Russell F. Mizell: Use of Crape Myrtle, Lagerstroemia (Myrtales: Lythraceae), Cultivars as a Pollen Source by Native and Non-Native Bees (Hymenoptera: Apidae) in Quincy, Florida. In: Florida Entomologist. 99(1). 2016, S. 38–46, doi:10.1653/024.099.0108.
  3. Anastasiya Odintsova: Morphology and vascular anatomy of the flower of Lagerstroemia indica L. (Lythraceae) with some phylogenetic implications. In: Wulfenia. 15, 2008, S. 51–62, online auf researchgate.net.
  4. a b c d e Haining Qin, Shirley A. Graham, Michael G. Gilbert: Lythraceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Band 13: Clusiaceae through Araliaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Peking und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-59-7. Haining Qin, Shirley A. Graham: Lagerstroemia Linnaeus. S. 277–279 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  5. Rob Herwig: Pareys Zimmerpflanzen-Enzyklopädie. Paul Parey, Berlin und Hamburg 1983, ISBN 3-489-61024-5.
  6. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p Lagerstroemia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 27. Mai 2017.
Commons: Lagerströmien (Lagerstroemia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien