Land Brandenburg (1947–1952)
Flagge | Wappen |
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Lage in der DDR | |
Bestehen | 1947–1952 |
Landeshauptstadt | Potsdam |
Fläche | 27.612 km² |
Einwohner | 2.725 Mio. (1950)[1] |
Bevölkerungsdichte | 98 Ew./km² |
Entstanden aus | Provinz Mark Brandenburg |
Aufgegangen in | Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder), Neubrandenburg, Potsdam, Schwerin |
Heute Teil von | Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt |
Das Land Brandenburg (anfangs Land Mark Brandenburg) ging 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) infolge der Auflösung Preußens aus der Provinz Mark Brandenburg hervor.[2][3] Durch die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde es 1949 in Deutschland zu einem der fünf Länder der DDR. Im Zuge der Verwaltungsreform von 1952 wurden die Landesbehörden aufgelöst und ihre Befugnisse auf neu geschaffene Bezirke der DDR übertragen. Das Land Brandenburg war damit seiner Verwaltungsfunktionen enthoben. Faktisch hörte es spätestens mit einer Änderung der Verfassung der DDR zur Abschaffung der Länderkammer im Jahr 1958 auf zu bestehen. In der neuen Verfassung der DDR von 1968 wurden die Länder schließlich nicht mehr erwähnt. Das mit der Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 neu errichtete Land Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland deckt sich weitgehend mit dem Gebiet des alten Landes Brandenburg zwischen 1947 und 1952.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesetzgebung oblag dem Landtag Brandenburg, der erstmals am 20. Oktober 1946 als Volksvertretung für die Provinz Mark Brandenburg gewählt worden war. Am 6. Dezember 1946 wurden die Befugnisse der Provinzialverwaltung durch ihren Präsidenten auf den Landtag übertragen, der am selben Tag Karl Steinhoff (SED) zum ersten Ministerpräsidenten Brandenburgs wählte.[2] Am 6. Februar 1947 trat die vom Landtag beschlossene Verfassung des neuen Landes Mark Brandenburg in Kraft.[3] Damit war die Umgestaltung der Provinz in ein Land abgeschlossen.[2] Der Freistaat Preußen wurde kurz darauf am 25. Februar 1947 durch das Kontrollratsgesetz Nr. 46 aufgelöst. Mit Befehl vom 21. Juni 1947 ordnete die Sowjetische Militäradministration in Deutschland die Umbenennung des Landes Mark Brandenburg in Land Brandenburg an.[2] Karl Steinhoff blieb Ministerpräsident bis 1949. Auf ihn folgte von 1949 bis 1952 Rudolf Jahn (SED) als zweiter und letzter Ministerpräsident. 1950 wurde letztmals ein neuer Landtag gewählt. Die Kandidaten wurden dabei auf Einheitslisten der Nationalen Front aufgestellt.
Auf dem Gebiet des Landes Brandenburg wurden 1952 im Wesentlichen die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam als neue mittlere Verwaltungsebene der DDR eingerichtet. Der neue Kreis Perleberg fiel an den Bezirk Schwerin, die neuen Kreise Prenzlau und Templin kamen an den Bezirk Neubrandenburg. Das mit der Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 neu errichtete Land Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland deckt sich weitgehend mit dem Gebiet des alten Landes Brandenburg zwischen 1947 und 1952.
Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreisfreie Städte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brandenburg (Havel)
- Cottbus (1950 Eingliederung in den Landkreis Cottbus)
- Eberswalde (1950 Eingliederung in den Landkreis Oberbarnim)
- Forst (1950 Eingliederung in den Landkreis Cottbus)
- Frankfurt (Oder) (1950 Eingliederung in den Landkreis Frankfurt (Oder))
- Guben (1950 Eingliederung in den Landkreis Cottbus)
- Potsdam
- Rathenow (1950 Eingliederung in den Landkreis Westhavelland)
- Wittenberge (1950 Eingliederung in den Landkreis Westprignitz)
Landkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landkreis Angermünde
- Landkreis Beeskow-Storkow (ab 1950 Landkreis Fürstenwalde)
- Landkreis Calau (ab 1950 Landkreis Senftenberg)
- Landkreis Cottbus
- Landkreis Frankfurt (Oder) (ab 1950)
- Landkreis Guben (bis 1950)
- Landkreis Lebus (ab 1950 Landkreis Seelow)
- Landkreis Lübben (Spreewald)
- Landkreis Luckau
- Landkreis Luckenwalde
- Landkreis Niederbarnim
- Landkreis Oberbarnim
- Landkreis Osthavelland
- Landkreis Ostprignitz
- Landkreis Prenzlau
- Landkreis Ruppin
- Landkreis Spremberg (Lausitz)
- Landkreis Teltow
- Landkreis Templin
- Landkreis Westhavelland
- Landkreis Westprignitz
- Landkreis Zauch-Belzig
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Blöß: Grenzen und Reformen in einer Umbruchgesellschaft. Vom Land Brandenburg zu den Bezirken 1945–1952. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2015, ISBN 978-3-8305-3248-4, doi:10.35998/9783830529293 (Open Access, Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Band 66).
- Wolfgang Blöß: Kommunale Strukturen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Umwälzungen. Die Grenzen von Gemeinden und Kreisen in Brandenburg 1945-1952. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-3751-9. (Open Access, Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Band 71).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Materialien zu den Pflege- und Entwicklungsplänen für die Großschutzgebiete des Landes Brandenburg. Landesanstalt für Großschutzgebiete, S. 136 (mugv.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) PDF).
- ↑ a b c d Fabian Scheffczyk: Der Provinzialverband der preußischen Provinz Brandenburg 1933–1945. Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-149761-2, S. 218.
- ↑ a b Verfassung für die Mark Brandenburg vom 6. Februar 1947. ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.