Landwirtschaft in Namibia
Die Landwirtschaft ist eine der wichtigsten Wirtschaftszweige in Namibia.[1]
Hintergrund und wirtschaftliche Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landwirtschaft wird südlich des Veterinärzauns zum Großteil kommerziell auf privaten Farmen betrieben. Nördlich hiervon und vereinzelt südlich handelt es sich um Landwirtschaft auf Kommunalland.
Der Export landwirtschaftlicher Produkte trägt etwa 6,5 Milliarden Namibia-Dollar (Stand 2022) zum Bruttoinlandsprodukt Namibias bei. In der Landwirtschaft ist etwa die Hälfte aller Erwerbstätigen beschäftigt, wobei die Viehzucht von Rindern und Schafen den größten Anteil hat. In dem Sektor gilt ein Mindestlohn, der 2021 N$ 5,40 pro Stunde zzgl. Nahrungsmittelrationen betrug.[2]
Etwa 47 Prozent der Landesfläche sind landwirtschaftlich nutzbar (Stand 2018).[3]
Sektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nutzvieh
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2012 gab es laut dem Livestock and Livestock Products Board (bis 2023 Meat Board of Namibia) folgende Nutztierbestände.[4] (Tendenz im Vergleich zu 2006[5]) Einige Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2022.[6]
- Esel: 174.946
- Geflügel: 3.357.246 (mehr als 300 Prozent)
- Kamele: 1158 (mehr als 1000 Prozent)
- Pferde: 46.643
- Rinder: 2.514.000 (2022); 2.904.451 (2,2 Millionen (2016))[7]
- Schafe: 1.164.000 (2022); 2.677.913 (2 Millionen (2016))[7]
- Dorper: 1.606.867
- Swakara (siehe auch: Swakara-Fell): 221.249
- sonstige Schafe: 849.797
- Schweine: 93.000 (2022); 69.430
- Strauße: 5541 (mehr als 50 Prozent)
- Ziegen: 1.300.000 (2022); 1.933.103 (2,1 Millionen (2016))[7]
- Angoraziegen: 996
- Burenziegen: 616.462
- sonstige Ziegen: 1.315.645
Feldbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwa ein Prozent der Landesfläche (Stand 2018) gelten als Kulturboden.[8] Der Anbau von Hoodia wird in Südnamibia auf Farmen betrieben.[9] Zudem wird vor allem Mais und unter anderem Oliven, Wein, Tafeltrauben (Aussenkehr), Datteln (Naute-Damm)[10] und Rosen angebaut. In verschiedenen Testprojekten wird unter anderem auch Gerste und Reis angebaut. Seit 2019 werden in Mashare Heidelbeeren angebaut.
Naturpflanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namibia ist der größte Exporteur von Afrikanischer Teufelskralle[11] und nutzt die Moringa ovalifolia vor allem seit Ende der 2010er Jahre intensiv.[12] Zudem werden weitere natürlich vorkommenden Pflanzen, darunter die Nara kommerziell genutzt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Indigenous Plant Products in Namibia, Venture Publication, Windhoek 2014, ISBN 978-99916-852-6-7. (online abrufbar; PDF)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Agriculture in Namibia: An Overview. Democracy Report, Februar 2020. (englisch)
- Statistiken zur Landwirtschaft in Namibia, NSA. (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Socio-economic transformation through investment in agriculture. Agribank, 24. März 2021.
- ↑ Government Gazette. Republic of Namibia, Nr. 7712, 21. Dezember 2021.
- ↑ Agricultural land (% of land area) - Namibia. Worldbank. Abgerufen am 1. Juni 2021.
- ↑ Namibia Stock Census 2012. Meat Board of Namibia, 2012 ( vom 10. November 2014 im Internet Archive) abgerufen am 24. Mai 2013
- ↑ National Stock Census 2006. Meat Board of Namibia, 2006 ( vom 10. November 2014 im Internet Archive) abgerufen am 24. Mai 2013
- ↑ Namibie se beeskudde 2.5 miljoen sterk. Die Republikein, 14. November 2022.
- ↑ a b c 13. Dezember 2016 – Nachrichten am Morgen. Hitradio Namibia, 13. Dezember 2016.
- ↑ Arable land (% of land area) - Namibia. Worldbank. Abgerufen am 1. Juni 2021.
- ↑ Helmut Rehmsen: Die wundersame Wirkung des namibischen Hoodia-Gewächses. (Audio vom 3. September 2008) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Offizielle Webseite von Al Dahra Agriculture, abgerufen am 30. Oktober 2014.
- ↑ National Policy on the Utilization of Devil’s Claw (Harpagophytum) Products. Ministry of Environment and Tourism, 2010. Abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ Sharon Huber, Thomas J. Huber, Natalia K. Ananias, Michael G. Knott: Potential application of the Moringa species as natural supplements in Namibia: A review. University of Namibia, Windhoek 2017.