Las Posadas (spanischposada‚Unterkunft, Herberge‘) sind vorweihnachtliche Feiern, die in Lateinamerika, Mexiko und auch im Südwesten der USA ab dem 16. Dezember gefeiert werden. Der Brauch wird nicht nur von römisch-katholischen Christen begangen, sondern findet sich auch im Kalender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika. Es sind insgesamt 9 Tage (Novene); jeder Tag symbolisiert einen Monat der Schwangerschaft von Maria. Der Brauch stellt die Reise Marias und Josephs von Nazaret nach Bethlehem vor der Geburt Jesu und ihre Herbergssuche in Bethlehem dar. Die letzte Posada wird deshalb am Heiligabend gefeiert.
Die Tradition kommt von den Augustinern, welche in ihrem Versuch, die Indianer zu bekehren, deren Sitten nutzten, um sie dem christlichen Glauben anzupassen. So feierten die Azteken im Dezember das Kommen Huitzilopochtlis. Die erste Posada soll im Kloster von Acolman 52 km nordöstlich von Mexiko-Stadt stattgefunden haben. Der Augustinerprior Diego de Soria aus dem Kloster von San Agustin Acolman erreichte bei Papst Sixtus V., dass die neuntägige Andacht mit besonderen Ablässen bedacht wurde.[1] Der in den Kirchen und in Klöstern begonnene Brauch wurde bald im häuslichen Umkreis und in Nachbarschaften heimisch. Dazu gab es immer Piñatas, und es wurden volkstümliche Weihnachtslieder gesungen.
Heutzutage treffen sich Freunde und Verwandte, täglich wechselnd, in einem Haus. Manche stehen vor der Eingangstür und stellen Maria und Joseph dar, die um eine Bleibe bitten. Im Haus ist der Gastwirt mit seinen Gästen. Abwechselnd wird gesungen. Alle haben eine kleine Kerze in der Hand. Manchmal tragen Kinder die Figuren Maria, Joseph und den Esel in der Hand.