Crockers Plattschwanz
Crockers Plattschwanz | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Laticauda crockeri | ||||||||||||
(Slevin, 1934) |
Die Crockers Plattschwanz[1] (Laticauda crockeri), auch als Crocker-Seeschlange bezeichnet, ist eine Schlangenart aus der Gattung der Plattschwänze (Laticauda) innerhalb der Familie der Giftnattern (Elapidae), die auf der Insel Rennell in Ozeanien endemisch ist.
Taxonomie und Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde erstmals 1934 von Joseph R. Slevin wissenschaftlich beschrieben und nach dem US-amerikanischen Eisenbahnmagnaten Charles Templeton Crocker benannt.[2] Sie ist am engsten mit dem Gewöhnlichen Plattschwanz (Laticauda laticaudata) verwandt.[3]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]L. crockeri weist einen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf. Weibchen können eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von bis zu 80 cm erreichen, während Männchen nur etwa 62 cm KRL erreichen. Die maximale Schwanzlänge beträgt bei beiden Geschlechtern etwa 9 cm.[2] Die Art zeichnet sich durch eine dunkle, melanotische Färbung aus, im Gegensatz zu den auffällig gebänderten Mustern anderer Laticauda-Arten.[4][3]
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Crocker-Seeschlange ist endemisch im Tegano-See, einem Brackwassersee auf Rennell Island in den Salomonen. Sie ist eine von nur drei Seeschlangenarten, die ausschließlich im Süßwasser vorkommen.[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Seeschlange ist L. crockeri an ein aquatisches Leben angepasst. Wie andere Plattschwänze ernährt sie sich hauptsächlich von Fischen, insbesondere von Aalartigen. Über das spezifische Fortpflanzungsverhalten von L. crockeri ist wenig bekannt, aber es wird vermutet, dass sie wie andere Laticauda-Arten ovipar ist.[4][2]
Giftigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl keine spezifischen Daten zur Giftigkeit von L. crockeri vorliegen, gehören Plattschwänze zu den äußerst giftigen Schlangenarten. Ihr Gift wirkt neurotoxisch und bewirkt Lähmungserscheinungen bis hin zur Paralyse. Zudem muss mit einer Myolyse und sekundärer Nierenschädigung gerechnet werden.[5]
Gefährdung und Schutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund ihres extrem begrenzten Verbreitungsgebiets wird L. crockeri von der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) als „gefährdet“ (Vulnerable) eingestuft.[6] Der Tegano-See gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe East Rennell, was einen gewissen Schutzstatus für das Ökosystem bietet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harold Cogger, Harold Heatwole, Yuji Ishikawa, Michael McCoy, Nobuo Tamiya, Toshiyuki Teruuchi: The Status and Natural History of the Rennell Island Sea Krait, Laticauda crockeri (Serpentes: Laticaudidae). In: Journal of Herpetology. Band 21, Nr. 4, 1987, ISSN 0022-1511, S. 255–266, doi:10.2307/1563967, JSTOR:1563967.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ O’Shea, M.: Giftschlangen, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006; S. 140.
- ↑ a b c d Laticauda crockeri. In: The Reptile Database. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ a b Harold Cogger, Harold Heatwole, Yuji Ishikawa, Michael McCoy, Nobuo Tamiya, Toshiyuki Teruuchi: The Status and Natural History of the Rennell Island Sea Krait, Laticauda crockeri (Serpentes: Laticaudidae). In: Journal of Herpetology. Band 21, Nr. 4, 1987, ISSN 0022-1511, S. 255, doi:10.2307/1563967, JSTOR:1563967.
- ↑ a b Crocker's Sea Snake articles – Encyclopedia of Life. Abgerufen am 12. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ WCH Clinical Toxinology Resources. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Laticauda crockeri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: A. Lane, M. Guinea, 2009. Abgerufen am 12. Oktober 2024.