League of Legends EMEA Championship (kurz: LEC), bis 2022 League of Legends European Championship sowie bis 2018 European League of Legends Championship Series (kurz: EU LCS), ist eine E-Sport-Profiliga in League of Legends(LoL). Dabei handelt es sich um ein Spiel aus dem MOBA-Genre, bei dem zwei Teams – bestehend aus jeweils fünf Spielern – gegeneinander antreten.
Der reguläre Austragungsort war ursprünglich Köln, seit 2015 liegt dieser in Berlin-Adlershof. Besitzer und Veranstalter der Liga ist Riot Games. Über die Videostreaming-Plattformen Youtube und Twitch erreicht die Liga regelmäßig sechsstellige Zuschauerzahlen, in der Spitze schalten über eine Million Zuschauer die Übertragungen ein.[1]
Die LEC wurde im August 2012 erstmals angekündigt (damals noch unter dem Namen EU LCS, analog zur nordamerikanischen NA LCS); die Austragung begann im Februar 2013.[2]
2013 und 2014 traten acht Mannschaften in der Liga an, 2015 wurde die Anzahl auf zehn Teams erhöht. Die Saison war dabei in zwei Abschnitte (Splits) aufgeteilt: den Spring Split (etwa von Februar bis Mai) und den Summer Split (etwa von Juni bis September). Die Ergebnisse der Splits fungieren als Qualifikation für die im Herbst stattfindende und mit mehreren Millionen US-Dollar dotierte League of Legends World Championship.
Die Teams sind verpflichtet, jedem Spieler ein Mindestgehalt in Höhe von 1.000 Euro im Monat zu bezahlen, mit jedem Einsatz steigt dieser Betrag jeweils um weitere 1.000 Euro. Wenn ein Spieler in einer Season in 18 oder mehr Spielen im Einsatz war, muss dieser mit mindestens 60.000 € pro Season bezahlt werden. (Stand: 2020)[3] Zusätzlich werden erfolgsabhängige Preisgelder ausgeschüttet.
Zur Saison 2019 wurde die Liga von einem offenen System mit Aufstieg und Abstieg auf ein Franchising-System umgestellt. Organisationen mussten sich bei Veranstalter Riot Games für einen Startplatz in der neu formierten Liga bewerben, sowie im Falle eines Zuschlags Medienberichten zufolge einen Preis von 10,5 Millionen Euro zahlen. Bereits vor dem Franchising vertretene Teams mussten dagegen nur acht Millionen aufwenden.[4] Die bis dahin als EU LCS bekannte Liga wurde im Zuge des Franchisings in LEC umbenannt. Auch die nordamerikanische Liga, die sich bis dahin die Marke mit der europäischen Liga geteilt hatte, wurde parallel von NA LCS zu LCS eingekürzt.[5][6][7]
2021 wechselte erstmals seit Beginn des Franchisings ein Startplatz in der LEC seinen Eigentümer; der FC Schalke 04 erhielt für den Verkauf seiner Lizenz an das französisch-schweizerische Team BDS mit 26,5 Millionen Euro mehr als das dreifache des ursprünglichen Einkaufspreises.[8]
Zur Saison 2023 wurde die Liga in League of Legends EMEA Championship umbenannt. Neben Europa vertritt die Region fortan auch Afrika und den nahen Osten. Pro Saison werden nun drei statt wie bisher zwei Splits ausgespielt.[9]
Jeder Split beginnt mit einer regulären Saison (Round Robin), auf die schließlich die Playoffs folgen. Während der Regular Season spielte bis 2014 jedes Team viermal gegen die anderen sieben Teams; insgesamt also 28 Spiele. Ab 2015 wurde im Zuge der Erweiterung auf 10 Teams statt 28 nur noch 18 Spiele pro Team gespielt, wobei jedes Team nur noch zweimal gegen jedes andere antritt. Die Spiele fanden regulär am Freitag und Samstag statt; in sogenannten Superweeks, in denen Teams jeweils drei Spiele absolvieren, wurde auch am Sonntag gespielt. Die Playoff-Paarungen werden seit dem Sommer 2014 alle im Best-of-5 Modus abgehalten. Zuvor gab es im Viertel- und Halbfinale einen Best-of-3 Modus.
Bis einschließlich 2014, wo die Liga nur aus acht Teams bestand, qualifizierten sich die besten sechs Teams für die Playoffs. Die zwei besten erhielten direkt ein Freilos für das Halbfinale, die Ränge 3–6 traten in zwei Viertelfinalpaarungen gegeneinander an. Neben dem Finale wurde ein Spiel um den dritten Platz ausgespielt, dazu wurde in einem Duell der beiden Verlierer aus dem Viertelfinale ein Teilnehmer für die Relegation ermittelt. Wie auch die beiden schlechtesten Teams auf den siebten und achten Rängen der regulären Saison mussten diese sich jeweils gegen ein Team aus der Challenger Series behaupten, um nicht abzusteigen.
Von 2015 bis 2016 gab es einen direkten Abstieg für das letztplatzierte Team, in der Relegation mussten nur noch die Teams auf den achten und neunten Rängen antreten. Das Team auf dem siebten Rang hat nach der regulären Saison bis zum nächsten Split Spielpause, während die besten sechs Teams sich wie zuvor für die Playoffs qualifizieren. 2016 wurden die Spiele der regulären Saison als Serien im Best-of-2-Modus ausgetragen, wobei sich die Teams mit jeweils einem Sieg in einer Serie Unentschieden voneinander trennen konnten.
Ab der Saison 2017 wurden die Teams vor jedem Split in zwei Gruppen à fünf Teams aufgeteilt. Innerhalb der Gruppen traten die Teams zweimal, zwischen den Gruppen nur einmal gegeneinander an. Die Aufteilung der Gruppen wurde im sogenannten "snake draft" ermittelt: Im Frühling führten die besten zwei Teams der Championship-Points-Rangliste der vergangenen Saison, im Sommer die beiden Finalisten des Frühlings die Gruppen an. Begonnen mit dem jeweils Erstplatzierten wiesen diese schließlich der jeweils anderen Gruppe ein Team zu, welches im Anschluss daran das Wahlrecht bekam; dieser Prozess wurde so lange fortgeführt, bis beide Gruppen gefüllt waren. Statt im Best-of-2 wurden die Serien der regulären Saison dazu nun im Best-of-3-Modus ausgespielt, womit keine Möglichkeit mehr auf ein Unentschieden bestand. Die besten drei Teams pro Gruppe qualifizierten sich für die Playoffs, wobei der jeweilige Gruppensieger direkt im Halbfinale starten durfte, während die beiden letztplatzierten Teams in die Relegation mussten.
2018 gab die Liga das System mit Gruppen und mehrere Spiele umfassende Serien wieder auf und kehrte zu dem Format zurück, das bereits 2015 bestanden hatte.
Im Zuge des Franchisings 2019 wurde die Relegation abgeschafft, womit alle Teams ihren Platz damit unabhängig von der Platzierung sicher haben. Die Playoffs wurden auf ein Double-Elimination-Format umgestellt, in dem die vier besten Teams in der oberen Hälfte starten und mit einer Niederlage in die untere Hälfte absteigen. Dort starten auch die fünft- und sechstplatzierten Teams, die nach nur einer Niederlage aus den Playoffs ausscheiden.
Das Siegerteam des Frühlingssplits qualifiziert sich seit 2015 für das im Frühjahr ausgetragene Mid-Season Invitational, nachdem 2014 bereits das All-Star-Turnier in einem ähnlichen Format stattgefunden hatte. In diesem Turnier treten die jeweiligen Siegerteams der internationalen Ligen gegeneinander an. Nach dem Summer Split findet die mit rund zwei Millionen US-Dollar dotierte League of Legends World Championship statt, für das sich mindestens drei Teams aus der LEC qualifizieren. Nach einer Erweiterung des Turniers erhielt die LEC 2020 einen vierten Startplatz, da G2 Esports im Jahr zuvor das Mid-Season Invitational gewonnen hatte; 2021 ging dieser an die koreanische Liga LCK über.
Seit 2023 gibt es drei statt wie zuvor zwei Saisonabschnitte (Splits): Winter, Frühling und Sommer.
[*] Nachdem das vorherige Line-Up der Lemondogs nach der Weltmeisterschaft die Organisation verließ und fristgerecht kein neues Line-Up präsentiert werden konnte, wurde der LCS-Platz unter den drei Teams ausgespielt, die zuvor ihr Relegationsspiel verloren hatten (MeetYourMakers, Ninjas in Pyjamas und SUPA HOT CREW). Hierbei setzte sich das Team SUPA HOT CREW durch.[10]
Nach dem Summer Split 2022 kündigte Riot Games an, eine große Änderung im Format der LEC zu machen. Jedes Team spielt gegen jedes andere nur noch einmal. Als Ausgleich gibt es statt zwei Splits (Spring und Summer) jetzt drei (Winter, Spring und Summer) und zum Abschluss die Season Finals, für die man sich mit Championship Points qualifizieren kann. Diese bekommt man basierend auf der Platzierung in den drei Splits. Die ersten Plätze werden automatisch für die Season Finals qualifiziert. Wenn man zwei Splits in einem Jahr gewinnt, kommt man garantiert als mindestens vierter Seed in die Season Finals, und mit einem ersten Platz in allen drei Splits bekommt man den ersten Seed in den Season Finals und einen garantierten Platz in den Worlds.[11]