Mura-Braunrückentamarin
Mura-Braunrückentamarin | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leontocebus fuscicollis mura | ||||||||||||
(Röhe, Silva Jr., Sampaio & Rylands, 2009) |
Der Mura-Braunrückentamarin (Leontocebus fuscicollis mura) ist eine Unterart des Braunrückentamarins (Leontocebus fuscicollis) aus der Familie der Krallenaffen (Callitrichidae), der im mittleren Amazonasbecken südlich des Amazonas im Gebiet zwischen dem unteren Rio Madeira und dem unteren Rio Purus vorkommt.[1] Die Unterart wurde erst 2009 beschrieben nach dem indigenen Mura-Volk benannt.[2][1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie alle Krallenaffen ist der Mura-Braunrückentamarin ein relativ kleiner Primat. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 22 bis 25 Zentimeter, hat einen 30,5 bis 34 Zentimeter langen Schwanz und erreicht ein Gewicht von 280 bis 335 Gramm.[2] Der Vorderkopf ist dunkelbraun mit wenigen eingestreuten grauen Haaren. Weiße Augenbrauen sind nicht vorhanden. Von den Schultern bis zum Schwanzansatz ist der Rücken ockerfarben/schwärzlich-braun marmoriert. Die Arme sind schwarz, mit einer leicht rötlich-braunen Tönung an den Innenseiten. Einige Individuen zeigen an den Seiten der unteren Kehlregion je eine schmale Linie aus weißen Haaren.[2][3]
Damit ist der Mura-Braunrückentamarin dem Avila-Pires-Tamarin (Leontocebus fuscicollis avilapiresi), dessen Verbreitungsgebiet westlich des Lebensraums des Mura-Braunrückentamarins liegt, sehr ähnlich. Beim Mura-Braunrückentamarins ist der Unterschied zwischen dem marmorierten Rücken und der bräunlichen Färbung des übrigen Rumpfes jedoch deutlicher ausgeprägt als beim insgesamt recht düster gefärbten Avila-Pires-Tamarin. Außerdem sind die Arme des Mura-Braunrückentamarin schwarz, die des Avila-Pires-Tamarins sind schwarz-braun. Südwestlich des Verbreitungsgebietes des Mura-Braunrückentamarins kommt der Schwarzmanteltamarin (Leontocebus weddelli) vor, der sich durch seine weißen, durchgehenden Augenbrauen und das weißliche Maul gut vom Mura-Braunrückentamarin unterscheiden lässt.[2]
Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mura-Braunrückentamarin kommt in Campinarana-Wäldern (Terra-firme-Wälder auf weißem Quarzsand (Regosol)) und in offenen Buschsavannen, die typischerweise mit Bäumen mit kleinen skleromorphen Blättern und alten knorrigen Bäumen bewachsen sind, vor. Die Affen verbringen die meiste Zeit in den unteren Schichten und im Unterholz des Waldes bis zu 10 Meter über dem Boden. Sie leben in Familiengruppen mit zwei bis maximal 15 Individuen, in der Regel sind es vier bis acht. Im Allgemeinen vermehrt sich nur ein Weibchen pro Gruppe.[1]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der IUCN schätzt den Bestand des Mura-Braunrückentamarins gegenwärtig als potenziell gefährdet (Near Threatened) ein. Geht die Entwaldung aber im gegenwärtigen Tempo weiter, wird der Lebensraum der Art selbst bei den optimistischsten Szenarien innerhalb der nächsten 50 Jahre auf wenige kleine Waldinseln beschränkt sein und der Mura-Braunrückentamarin wird vom Aussterben bedroht sein.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Leontocebus fuscicollis ssp. mura in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Moura, E.F., Alonso, A.C. & Rylands, A.B., 2020. Abgerufen am 20. Januar 2023.
- ↑ a b c d Fábio Röhe, José de Sousa e Silva Jr., Ricardo Sampaio u. Anthony B. Rylands: A New Subspecies of Saguinus fuscicollis (Primates, Callitrichidae). August 2009, International Journal of Primatology 30(4):533–551, doi: 10.1007/s10764-009-9358-x
- ↑ A. B. Rylands & R. A. Mittermeier: Family Callitrichidae (Marmosets and Tamarins). S. 327 u. 328 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: Primates: 3. (2013), ISBN 978-84-96553-89-7.