Castroviejo-Hase
Castroviejo-Hase | ||||||||||||
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Castroviejo-Hase | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lepus castroviejoi | ||||||||||||
Palacios, 1977 |
Der Castroviejo-Hase oder Ginsterhase (Lepus castroviejoi) ist eine Säugetierart aus der Familie der Hasen (Leporidae). Er wurde erst 1977 als eigene Art beschrieben. Der Castroviejo-Hase ist ein Endemit Spaniens und bewohnt dort nur ein kleines Areal im Nordwesten. Die IUCN stuft die Art als gefährdet („vulnerable“) ein.
Die Art ist nach dem spanischen Zoologen und Ökologen Javier Castroviejo Bolibar benannt.[1]
Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Castroviejo-Hase ist etwas kleiner und leichter als der ähnliche Feldhase. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 490–520 mm, die Schwanzlänge 70–96 mm, die Länge der Hinterfüße 135–145 mm und die Ohrlänge 91–95 mm. Die Tiere wiegen 2,0–3,5 kg. Das Fell ist langhaarig, die Deckhaare sind gebogen. Im Vergleich zum Feldhasen ist das Fell oberseits mehr gelblich braun und weiße Färbung der Unterseite ist ausgedehnter. Am Kopf verläuft ein heller Streifen vom Auge zur Kehle.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist in einem etwa 5000 km² großen Areal im Nordwesten Spaniens endemisch. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Kantabrischen Gebirge in Ost-West-Richtung über etwa 230 km und in Nord-Süd-Richtung über 25–40 km.[2] Im Sommer bewohnen Castroviejo-Hasen bevorzugt Heidegebiete in 1300 bis 1900 Metern Höhe, die unter anderem mit Besenheide, Ginster und Wacholder bewachsen sind. Die Art kommt jedoch auch auf Kahlschlägen im Laubwald sowie auf frischen Brandflächen vor. Im Winter suchen die Tiere tiefergelegene Gebiete bis 1000 m Höhe auf, wohl vor allem, um dem Schnee auszuweichen. Insgesamt sind die besiedelbaren Habitate und damit wohl auch die Verbreitung der Art stark fragmentiert.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Lebensweise dieser Art ist bisher wenig bekannt, Aktionsraum, Siedlungsdichte und Nahrungspräferenzen entsprechen jedoch vermutlich weitgehend jenen des Feldhasen in entsprechenden Habitaten. Über die Fortpflanzung ist bisher nichts bekannt.
Bestand und Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen seines kleinen Verbreitungsgebietes, des vermutlich in zahlreiche Einzelpopulationen zergliederten Vorkommens und der immer noch fortgesetzten Bejagung wird der Castroviejo-Hase von der IUCN als gefährdet („vulnerable“) gelistet. In Asturien ist die Jagd auf ihn verboten und in Castilla y Leon dürfen nur noch einige hundert Tiere pro Jahr erlegt werden.[3]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009, ISBN 978-0-8018-9304-9, S. 74 (Castroviejo).
- ↑ Der Castroviejo-Hase auf der Red List der IUCN.
- ↑ Liebres de España: Spaniens Hasen, spanien-reisemagazin.de, abgerufen am 25. Dezember 2017
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S. Aulagnier, P. Haffner, A. J. Mitchell-Jones, F. Moutou, J. Zima: Die Säugetiere Europas, Nordafrikas und Vorderasiens – Der Bestimmungsführer. Haupt Verlag; Bern, Stuttgart, Wien, 2009: S. 160–161. ISBN 978-3-258-07506-8
- A. J. Mitchell-Jones, G. Amori, W. Bogdanowicz, B. Krystufek, P. J. H. Reijnders, F. Spitzenberger, M. Stubbe, J. B. M. Thissen, V. Vohralik, J. Zima: The Atlas of European Mammals. Poyser, London, 1999: S. 162–163. ISBN 0-85661-130-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lepus castroviejoi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Smith, A.T. & Johnston, C.H., 2008. Abgerufen am 15. Dezember 2009.