Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München
Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München | |
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Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 0961 |
Gründung | 1979[1] |
Adresse | Freiligrathstr. 71 80807 München |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 10′ 41″ N, 11° 34′ 51″ O |
Träger | München |
Schüler | 899 (Schuljahr 2023/24)[2] |
Lehrkräfte | 87 (Schuljahr 2023/24)[2] |
Leitung | Susanne Limbacher[3] |
Website | lfg.musin.de |
Das Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München (abgekürzt LFG) ist ein städtisches Gymnasium mit naturwissenschaftlich-technologischem Profil im Münchner Stadtteil Milbertshofen. Der Name geht auf den Münchner Dramatiker Lion Feuchtwanger zurück. Mit etwa 900 Schülern und 87 hauptamtlichen Lehrkräften im Schuljahr 2023/24 weist das Gymnasium eine mittlere Größe auf.[2] Das Gymnasium zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund aus, was sich auch im Motto der Schule Erfolg durch Vielfalt widerspiegelt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unmittelbar am Petuelring, einem untertunnelten Abschnitt des Mittleren Rings, ist die vom Architekten Hans Jürgen Schmidt-Schicketanz geplante Schule im Norden von München im Stadtteil Milbertshofen gelegen. Südlich der Straße verläuft der Nymphenburg-Biedersteiner Kanal, der in den Petuelpark eingebettet ist. Der als Park gestaltete Grünzug liegt zum Teil auf dem Petueltunnel und verbindet die Stadtteile Milbertshofen und Schwabing-West. Die Erschließung des Schulgrundstücks erfolgt über die Freiligrathstraße, welche parallel zur Ringstraße verläuft. Im Osten schließt eine kleinräumige Kleingartenanlage an, die sich bis zur Eduard-Schenk-Straße erstreckt.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2012 entsandte das Gymnasium 90 Schüler als Helfer zu den in München abgehaltenen Special Olympics.[5] Im Jahr 2017 erhielt das Gymnasium für sein Bildungskonzept der individuellen Förderung der Schüler einen Förderpreis der Bildungsstiftung der Stadtwerke München.[6]
Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schule trägt den Namen Lion Feuchtwangers, um an den deutsch-jüdischen und antifaschistischen Schriftsteller aus der Zeit der Weimarer Republik zu erinnern.[1]
Zu Beginn des Lehrbetriebs im Jahr 1979 führte die Schule noch den nüchternen Namen Gymnasium am Petuelring.
Bei der Namensdiskussion zwischen Lehrern, Schülerschaft und Elternbeirat spielte auch der Münchner Stadtrat eine gewichtige Rolle. Zunächst plädierte die CSU-Fraktion für den ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer als Namenspatron. Die SPD sprach sich hingegen für den SPD-Politiker und ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner aus. Auch Ludwig Erhard und der bayerische Komiker Karl Valentin wurden als Namensgeber empfohlen.[7]
Die stellvertretende Schulleiterin Ingrid Rohn-Voelz machte sich indes für den Namen Lion Feuchtwanger stark. Auch seine im kalifornischen Exil lebende Ehefrau Marta Feuchtwanger wurde angefragt und um ihr Einverständnis gebeten. Sie empfand es als große Ehre und als „Zeichen des guten Willens, den jetzt Deutschland seinen früheren Mitbürgern zeigt“.[8]
Seitens der Parteien des Münchner Stadtrats wurden jedoch andere Namen vorgeschlagen, und die Schule erhielt 1982 ihren heutigen Namen, womit sich schließlich die Schüler und die stellvertretende Direktorin durchsetzten. Bewusst haben sie sich gegen die damalige Gepflogenheit verwahrt, ihr Gymnasium nach einem Politiker gemäß dem Parteienproporz zu benennen. Dieser Prozess der Namensgebung ist auch Teil der Schulgeschichte des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums.[7]
Lernkonzept
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein modernes Unterrichtskonzept kommt im LFG zum Einsatz, dabei wird die individueller Förderung verbessert und die Selbstverantwortung der Schüler im Lernprozess gestärkt.[6] Die Lehrer nehmen eine neue Rolle ein. Sie werden zum Lernpartner und vermitteln nicht nur Wissen oder korrigieren die Heranwachsenden. Die gezielte Lernförderung verhalf zahlreichen Schülern mit Migrationshintergrund zum erfolgreichen Abitur.[9]
Zusammenarbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen dem Biologie-Didaktik-Lehrstuhl der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Gymnasium besteht eine Zusammenarbeit.[10]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2014: IZIDEM Dialogpreis in der Kategorie Jugend und Bildung[11]
- 2014: Sonderpreis für Inklusion des Landeswettbewerbes „Jugend tanzt“[11]
- 2017: Förderpreis der Bildungsstiftung der Stadtwerke München (SWM)[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geschichte. In: www.lfg.musin.de. Städtisches Lion-Feuchtwanger-Gymnasium, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ a b c Städtisches Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 16. September 2024.
- ↑ Kontakt. In: www.lfg.musin.de. Abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Webkarte. In: BayernAtlas. Bayerische Vermessungsverwaltung, EuroGeographics, abgerufen am 27. April 2020.
- ↑ Sophie Kölbl: Rekord: 5000 Athleten starten bei den Special Olympics. In: www.welt.de. Welt, 16. Februar 2012, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ a b c Bildungskonzept für alle Schüler. Preis für Gymnasium. In: www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 18. Juli 2017, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ a b Melanie Staudinger: Karl Valentin ist noch zu haben. In: www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 29. Januar 2018, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Städtisches Gymnasium München. Friedrich Knilli, abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Melanie Staudinger: Gymnasium in München: Wo sich der Stundenplan am Schülerwunsch orientiert. In: www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 5. Januar 2018, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ Lion-Feuchtwanger-Gymnasium. Süddeutschen Zeitung, abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ a b Engagement für Integration – Lion-Feuchtwanger-Gymnasium: Zweifach preisgekrönt. In: www.abendzeitung-muenchen.de. Abendzeitung München, 22. Dezember 2014, abgerufen am 28. April 2020.