Gundermann-Gallwespe
Gundermann-Gallwespe | ||||||||||||
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Zwei Gallen der Gundermann-Gallwespe (Liposthenes glechomae) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Liposthenes glechomae | ||||||||||||
Linnaeus, 1753 |
Die Gundermann-Gallwespe (Liposthenes glechomae) ist eine Gallwespe aus der Familie der Gallwespen (Cynipidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Galle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die kugelige, außen lang behaarte, bis zu 15 mm große Galle ist anfangs weiß, später meist grün oder auch leuchtend rot. Mehrere der einkammerigen und dünnwandigen Gallen können zu unregelmäßigen Gebilden zusammenwachsen. Sie sitzt meist an der Blattunterseite, kann aber auch auf der Oberseite, dem Blattstiel oder dem Stängel auftreten. Die Gallen haben eine zentrale Larvenkammer mit einem sternförmigen, schwammigen Gewebe.[1][2]
Gallwespe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ganze gedrungene Körper der Gundermann-Gallwespe ist weniger glänzend schwarz als bei der Brombeer-Gallwespe (Diastrophus rubi). Nur am Mittelbrustring ist sie fein gerunzelt und am fast halbkugeligen, an der Wurzel zweigrubigen, Schildchen längsrunzelig. Der vordere Brustring ist behaart. Die Beine sind rotbraun oder heller. Die gelbroten, fadenförmigen Fühler bestehen aus dreizehn bis vierzehn Gliedern, beim Männchen auch aus fünfzehn.[3] Die Weibchen werden 2,6–3 mm lang.[4]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Galle ist von Juni bis September an Gundermann (Glechoma hederacea) und Langhaar-Gundelrebe (Glechoma hirsuta) anzutreffen. In manchen Jahren ist sie häufig bis sehr häufig und in anderen tritt sie kaum auf.[1][3]
Die Art ist westpaläarktisch verbreitet, ein Nachweis liegt auch aus Kasachstan in Zentralasien vor[5]. Gemeinsam mit ihrer Wirtsart wurde sie nach Nordamerika importiert, wo sie eingebürgert und nicht selten ist.[6]
Parasiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erzwespe Torymus glechomae Mayr parasitiert die Larven der Gundermann-Gallwespe. Sie legt mit einem langen Legebohrer ihr Ei in der Kammer auf die Larve in der Galle.[7]
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1884, S. 300. online bei zeno.org
- Heiko Bellmann: Geheimnisvolle Pflanzengallen: Ein Bestimmungsbuch für Pflanzen- und Insektenfreunde, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2012, ISBN 978-3-494-01482-1.
- J.J. Kieffer: Die Gallwespen (Cynipiden) Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands. In: Christoph Schröder (Herausgeber): Die Insekten Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands. Band III, Hymenopteren, 3. Teil. Frankhsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 1914. PDF
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offene Naturführer: Häufige Pflanzengallen am Gundermann – Glechoma
- Liposthenes glechomae bei Fauna Europaea
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bellmann, S. 108
- ↑ Kieffer, S. 38
- ↑ a b c Brehm, S. 300
- ↑ Kieffer, S. 53
- ↑ Yoshihisa Abe, George Melika, Graham N. Stone (2007): The diversity and phylogeography of cynipid gallwasps (Hymenoptera: Cynipidae) of the Oriental and eastern Palearctic regions, and their associated communities. Oriental Insects Volume 41, Issue 1: 169-212. doi:10.1080/00305316.2007.10417504
- ↑ William Beutenmüller The North American species of Aylax and their galls. Bulletin of the American Museum of Natural History vol. 28, article 11. Volltextquelle
- ↑ a b Kieffer, S. 34f