Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Siemensstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Liste ist Teil des WikiProjekts Listen der Kulturdenkmale in Berlin. Ihr fehlen noch zahlreiche Fotos und Beschreibungen zu den einzelnen Denkmälern.

Falls Du mithelfen möchtest, den Artikel auszubauen, schau bitte auf der entsprechenden Projektseite vorbei.

Lage von Siemensstadt in Berlin

In der Liste der Kulturdenkmale von Siemensstadt sind die Kulturdenkmale des Berliner Ortsteils Siemensstadt im Bezirk Spandau aufgeführt. Sonstige Denkmäler (künstlerisch gestaltete Monumente bzw. Bauwerke zur Erinnerung) finden sich in der Liste Denkmäler in Spandau.

Denkmalbereiche (Gesamtanlagen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
09040492 Goebelstraße 2/122, 11, 15, 19/25, 29, 35, 39, 45, 49, 51, 55, 61, 63, 69, 71, 75, 79, 83, 87, 91, 95, 99, 103, 107/113
Geißlerpfad 1, 3-11, 13-29
Heckerdamm 283/299
Jungfernheideweg 1, 3-15, 16/48, 21/45
Mäckeritzstraße 6/22
(Lage)
Großsiedlung Siemensstadt (Ringsiedlung)

Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Siedlungen der Berliner Moderne
Zeilenbau, 1929–1931 von Walter Gropius, Eckbau nach Kriegsschäden 1991–1992 originalgetreu wieder aufgebaut
Zeilenbau, 1929–1931 von Walter Gropius
Zeilenbau „Panzerkreuzer“, 1929–1931 von Hans Scharoun, 1950 Kopfbau aufgestockt
4-stöckiger Zeilenbau, 1929–1931 von Hans Scharoun
Gasbeleuchtung
Weitere Bestandteile: siehe Denkmalliste Charlottenburg-Nord
09085577 Goebelstraße 143
Lenther Steig
(Lage)
Tageserholungsheim für Siemens-Arbeiterinnen Erholungsheim & Klubhaus, 1927–1928 von Hans Hertlein, 1933 Umbau; Der eineinhalbgeschossige Ziegelbau ist winkelförmig, kubisch gestuft angelegt und mit einem Flachdach versehen, welches zur Südseite als halb überdachte Liegeterrasse gestaltet ist. Im Winkel beider Trakte überragt ein Treppenturm mit Aussichtsterrasse den Flachbau. An der Nordseite befinden sich Plastiken von Hermann Hosaeus: fünf kluge und fünf törichte Jungfrauen, sowie eine Putte mit Wandbrunnen an der Nordwestecke (→ Putto-Brunnen).[siemens 1][1][2]
Trafohäuschen
Gartenanlage, 1928 von Georg Pniower
Bereits um 1916 entstanden an dieser Stelle (dem sogenannten Siemensgarten) Holzbauten, die den Siemensarbeiterinnen zur Erholung dienten. 1927–1928 wurde dann nach Plänen von Hertlein ein massiver Bau anstatt der Holzbauten errichtet. Das Mädchenerholungsheim musste allerdings bereits 1931 seinen Betrieb einstellen und wurde fortan als Klubhaus für die Kameradschaft Siemens genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau schwer beschädigt und 1951–1952 als Clubhaus Siemensstadt wiederhergestellt. Seit 1997 wird das Haus unter dem Namen Eduard-Willis-Haus als Wohnstätte und Beschäftigungszentrum für schwer geistig behinderte Menschen genutzt.
09085695 Nonnendammallee 44
Otternbuchtstraße
(Lage)
Osram-Maschinen-Glaswerk Kolbenhütten A und B, 1927 und 1931 von Waldemar Pattri, Wiederherstellung 1945–1949
Gemengehaus
Maschinen- und Kesselhaus
Röhrenhütte
Generatorenhaus
Verwaltungsgebäude & Wohlfahrtsgebäude
09085697 Nonnendammallee 80–81A
Rohrdamm 23–24B
Wattstraße 13–14A
Wernerwerkdamm 36

(Lage)
Wohnanlage Nonnendamm I (Süd) der Charlottenburger Baugenossenschaft 1910–1911 von Johnson im Auftrag der Charlottenburger Baugenossenschaft erbaut. Dreieckige Blockrandbebauung mit großem Innenhof und Kinderspielplatz. Der Baukomplex umfasst 140 Ein- bis Viereinhalbzimmerwohnungen sowie 17 Ladengeschäfte. An der Ecke Nonnendamm–Rohrdamm erhebt sich ein Turm, der als Gegenstück zu dem gegenüberliegenden Siemens-Verwaltungsgebäude gedacht ist. Ursprünglich krönte den Turm ein hohes Walmdach mit Dachreiter, welches heute allerdings nicht mehr vorhanden ist. Im Erdgeschoss des Turms befindet sich das Restaurant Stammhaus Siemensstadt, welches bereits seit der Erbauung 1911 als Casino Nonnendamm existierte.[siemens 2][siemens 3]
09085698 Nonnendammallee 89–93B
Jugendweg 8–9A
Mäckeritzstraße 1/11
Quellweg 20/28

(Lage)
Wohnanlage Nonnendamm-Nord der Charlottenburger Baugenossenschaft 1911–1912 von Josef Feldhuber

Beispiel für den Reformwohnungsbau der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, erbaut durch die Charlottenburger Baugenossenschaft mit 229 Wohneinheiten und 22 Ladengeschäften. Im Gegensatz zu üblichen Mietskasernen in Blockrandbebauung mit stickigen Hinterhöfen, ist die trapezförmige Wohnanlage offen um einen begrünten Hof gestaltet. Die Wohnanlage war für die Beamten der benachbarten Siemenshauptverwaltung bestimmt und gehörte zur damaligen Zeit zum gehobenen Standard. Alle Wohnungen verfügen über eine Loggia oder einen Balkon und besaßen bereits zumeist eine Innentoilette, manche auch ein Bad. Siemens beteiligte sich an den Baukosten unter der Voraussetzung, dass neun Zehntel der Wohnungen Siemensbeschäftigten zur Verfügung gestellt werden.[2][3]

Gasleuchten im Straßenraum
09085705 Otternbuchtstraße 11
(Lage)
Kraftwerk Reuter 1929–1930, 1943 und 1948–1949 von den Siemens-Schuckertwerken Hans Hertlein(?)

Das Kraftwerk Reuter wurde in den 1920er Jahren als westliches Gegenstück zum Kraftwerk Klingenberg – zunächst unter dem Namen Kraftwerk West – erbaut. Die beiden Kraftwerke waren zu der Zeit die größten und modernsten Deutschlands und stellten in den 1930er Jahren etwa 60 Prozent der insgesamt von der Bewag verbauten Kraftwerksleistung zur Verfügung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kraftwerk West teilweise von den sowjetischen Militärs demontiert und 1949 wieder in Betrieb genommen (1953 Umbenennung in Kraftwerk Reuter).[4]

Der Kraftwerkskomplex liegt direkt an der Spree, an einem künstlichen Hafenbecken. Das 46 Meter hohe Kesselhaus ist ein hochgestellter Quader mit schmalen Vertikalfensterbändern. Die Fassade ist mit gelb- bis rotbunten Ilse-Klinkern verblendet. Durch die Erweiterung 1949 wurde das Kesselhaus um neun Achsen nach Süden vergrößert und ein dritter Schornstein hinzugefügt. Stilistisch ist das Bauwerk mit seiner funktionalen Baumassenverteilung und dem Verzicht auf architektonische Verzierungen der Neuen Sachlichkeit zuzuordnen.[5]

Pförtnerhäuschen
Verwaltungsgebäude
Denkmalverlust: Schornsteine Ursprünglich zwei 110 Meter hohe Schornsteine, 1949 3. hinzugefügt. Alle drei Schornsteine wurden 2008 wegen Baufälligkeit abgetragen.[6][1]
09085760 Rohrdamm 32–33D
Goebelstraße 117/125, 129/137
Jungfernheideweg 17, 49/57
Lenther Steig 9-24
Natalissteig 1, 3–29
Quellweg 38/44, 45–69, 71/75
Schuckertdamm 307, 312/334, 333, 342/386
Schuckertplatz 1–9
Schwiegersteig 1–2, 4–6, 8–12, 14–18, 20–22, 24–28

(Lage)
Siedlung Heimat Wohnanlage mit Postgebäude, 1929–1933 von Hans Hertlein
Garagen?, 1929–1933 von Hans Hertlein
Zeilenbauten, 1929–1933 von Hans Hertlein
Wohnanlage Goebelstraße
Wohnanlage Schwiegersteig
Wohnanlage Quellweg, 1929–1933 von Hans Hertlein
Pavillon, 1929–1933 von Hans Hertlein
öffentliche Frei- und Grünflächen, 1930–1933 von Georg Pniower in Zusammenarbeit mit Leberecht Migge, mit pflanzlichen und baulichen Bestandteilen, Wege- und Platzsystem, Ausstattungsgegenständen und Bodenmodellierungen, ursprüngliche und überlieferte Anlage der Mietergärten sowie Beleuchtung im Straßenraum
09085761 Rohrdamm 35–54
Dihlmannstraße 10/20, 30
Harriesstraße 1–14, 16
Im Eichengrund
Rapsstraße 2–35, 37–59, 61–74
Rieppelstraße 1–25, 26/30

(Lage)
Siedlung Siemensstadt Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser in vier Bauabschnitten einschließlich der öffentlichen und gemeinschaftlichen Frei- und Grünflächen mit pflanzlichen und baulichen Bestandteilen (Müllhäuschen, Garagen, Mauern), Wege- und Platzsystem, Ausstattungsgegenständen und Bodenmodellierungen, ursprüngliche und überlieferte Anlage der Mietergärten und Gasleuchten
(siehe auch Gartendenkmal Frei- und Grünflächen)
1921–1925 von Hans Hertlein, 1. Bauabschnitt („Alte Siedlung“), Wohnblocks und Mehrfamilien-Reihenhäuser
1926–1927 von Hans Hertlein, 2. Bauabschnitt, Reihenhausblöcke & Reihenhäuser
1928–1930 von Hans Hertlein, 3. Bauabschnitt, Zeilenbauten und Siedlungshäuser
1930 von Hans Hertlein, 3. Bauabschnitt, Garagen für Pkw
1931–1932 von Hans Hertlein, 4. Bauabschnitt, Ein- und Mehrfamilien-Reihenhäuser
09085803 Siemensbahn
(Lage)
Siemensbahn
(zwischen Bezirksgrenze und Bahnhof Gartenfeld)
Viadukt zwischen Popitzweg und Spree
Bahnhof Wernerwerk, 1928–1929 von Hans Hertlein
Straßenunterführung Jungfernheideweg
Straßenunterführung Quellweg
Straßenunterführung Lenther Steig
Bahnhof Siemensstadt mit Viadukt Rohrdamm
Gleichrichterwerk Rohrdamm
Straßenunterführung Am Schaltwerk
Stellwerk Gartenfeld
Endbahnhof Gartenfeld
09096870 U-Bahn-Linie U7
Altstädter Ring
Am Juliusturm
Breite Straße
Carl-Schurz-Straße
Gorgasring
Nonnendammallee
Popitzweg
Seegefelder Straße
Siemensdamm
Stabholzgarten
U-Bahnhöfe Siemensdamm, Rohrdamm, Paulsternstraße, Haselhorst, Zitadelle, Altstadt Spandau und Rathaus Spandau der U-Bahn-Linie U7 U-Bahnhof Siemensdamm, 1973–1984 von Rainer G. Rümmler
(Lage)
U-Bahnhof Rohrdamm, 1973–1984 von Rainer G. Rümmler
(Lage)
U-Bahnhof Paulsternstraße, 1973–1984 von Rainer G. Rümmler
(Lage)
Weitere Bahnhöfe: siehe Denkmallisten Berlin-Haselhorst und Berlin-Spandau
Nr. Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
09085855 Gartenfelder Straße 28
(Lage)
Siemenswerke Bereich Gartenfeld, Kabelwerk-Heizwerk 1927, 1929–1930 von Hans Hertlein
09085856 Gartenfelder Straße 14
(Lage)
Siemenswerke Bereich Gartenfeld, Kabelwerk-Metallwerk, „Belgienhalle“ 1917–1918 aus Valenciennes und gleichartige Erweiterung, 1922, 1928–1929 von Hans Hertlein
09085568 Gartenfelder Straße 28
(Lage)
Siemenswerke Bereich Gartenfeld, Kabelwerk-Hallenkomplex 1911–1912 von Karl Janisch und Nagy, nordöstliche Erweiterung 1913; 1918 und 1923 Teilwiederaufbau von Hans Hertlein
Luftschutzbunker, 1941
Denkmalverlust: Halle Nordwestliche Halle 2012 nach Brand abgerissen
09085628 Jugendweg 10–14
(Lage)
Johanna-von-Siemens-Heim, Kinderheim 1911–1912 von Karl Janisch, 1930 von Hans Hertlein erweitert

Das Kinderheim (im heutigen Sinne eine Kindertagesstätte) wurde im Auftrag der Firma Siemens errichtet und bot ursprünglich Raum für 150 Krippenplätze. Seit 1992 wird der Kindergarten durch das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands geführt.

Das Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen Massivbau mit Ziegeldach und einem angebauten eingeschossigen Flachbau. Das Hauptgebäude ist teilweise von einer Galerie umschlossen. Auf den Torpfeilern zum Grundstückseingang befinden sich zwei Plastiken von Hermann Hosaeus: ein ruhendes und ein spielendes Kind.[siemens 4][1]

Weitere historische Fotos im Bildindex der Kunst und Architektur.[bild 1]

09085629 Jugendweg 15–16
Lenther Steig 3/5
Rohrdamm

(Lage)
11. Spandauer Gemeindeschule 1908–1909; Turnhalle 1912

Die Schule wurde als 11. Spandauer Gemeindeschule gegründet. Die Firma Siemens stellte hierfür das Grundstück zur Verfügung und übernahm einen Großteil der Baukosten.[2] Bis 1957 hieß die Schule Waldschule, danach Robert-Reinick-Grundschule. 2011 wurde die Robert-Reinick-Grundschule vollständig an den Filialstandort Jungfernheideweg 32–48. ausgegliedert Auf dem Areal Lenther Steig/Jugendweg befindet sich nunmehr die 7. Integrierte Sekundarschule mit dem Namen Schule an der Jungfernheide.[7]

Der Altbau besteht aus einem langgestreckten, zweigeschossigen Hauptflügel mit dreiachsigem Mittelpavillon und zwei kürzeren, abgewinkelten Seitenflügeln. Am nördlichen Seitenflügel wurde 1912 die Turnhalle angebaut. Um das Gebäude läuft ein markantes Kranzgesims, darüber eine Attikazone mit Walmdach.[1]

Weitere historische Fotos im Bildindex der Kunst und Architektur.[bild 2]

09097751 Lenther Steig 7
(Lage)
Relief-Gedenkwand in der Robert-von-Siemens-Halle 1958 von Bernhard Heiliger und Fritz Kühn (Bildhauer)

Die Gedenkwand zu Ehren Robert von Siemens‘, Enkel von Werner von Siemens und Leiter der Wissenschaftlich-Technischen Zentralstelle der Siemens-Schuckertwerke AG, befindet sich im Eingangsbereich der Robert-von-Siemens-Halle. Sie besteht aus zwei Teilen: einem abstrakten Metallrelief von Bernhard Heiliger und einem Profilporträt Robert von Siemens'.

weitere Informationen siehe: Denkmäler in Spandau

09085737 Natalissteig 2
Quellweg 43
(Lage)
Kath. St.-Joseph-Kirche mit Pfarrhaus 1934–1935 von Hans Hertlein
09085694 Nonnendammallee
Rohrdamm
(Lage)
Ehrenmal 1934 von Hans Hertlein und Josef Wackerle. Das Ehrenmal zum Gedenken an die etwa 3000 im Ersten Weltkrieg gefallenen Siemens-Mitarbeiter befindet sich auf dem südöstlichen Vorplatz des Verwaltungsgebäudes (siehe Nonnendammallee 101). 1970 wurde das Ehrenmal um eine Gedenkstätte für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Werksangehörigen erweitert.

weitere Informationen siehe: Denkmäler in Spandau

09085696 Nonnendammallee 72
Motardstraße 54
Rohrdamm 88
(Lage)
Siemenswerke, Dynamowerk 1906 von Karl Janisch und Carl Dihlmann, 1909–1912 von Janisch erweitert, 1922 und 1938–1942 von Hertlein erweitert
Einfriedung
Pförtnerhaus
09085699 Nonnendammallee 97
Grammestraße 11
Wattstraße 5

(Lage)
Mietshaus 1910–1911 von Bruno Taut und Franz Hoffmann (Taut & Hoffmann). Dreigeschossiger Putzbau mit Walmdach und ausgebautem Dachgeschoss. Die Fassade ist geprägt von massigen Eckrisaliten zur Straßenseite und feingliedrige Holzbalkone.[8]
09085700 Nonnendammallee 101
Rohrdamm 83/85
(Lage)
Siemenswerke, Verwaltungsgebäude 1910–1913 von Karl Janisch und Friedrich Blume, 1922, 1929–1930 von Hans Hertlein erweitert
09085701 Nonnendammallee 104, 108
(Lage)
Siemens-Schuckert-Werke, Schaltwerk-Hochhaus und Hallengebäude Halle D für Flugzeugbau, 1916 von Karl Janisch, ab 1919 Schaltwerk
Nordbau und Ostbau, 1921–1922
Schaltwerk Hochhaus, 1926–1928 von Hans Hertlein
Der Schaltwerk-Komplex befindet sich direkt westlich des Siemens-Verwaltungsgebäudes. Er besteht aus einem 222 m langen und 180 m tiefen Flachbau sowie einer zehngeschossigen, 45 Meter hohen Hochhausscheibe in Stahlskelettbauweise, rechtwinklig zur Nonnendammallee, welche durch zwei Verbindungstrakte an den Flachbau angeschlossen ist. Die 58-achsige Längsfront des Hochhauses wird durch 29 schmale Wandpfeiler untergliedert. Im achten Geschoss wird die vertikale Ordnung durch einen Rücksprung der Fassade unterbrochen. Auf beiden Seiten sind jeweils zwei dominante Erschließungstürme vorgestellt, in denen sich Aufzüge, Treppenhäuser und Sanitäreinrichtungen befinden.

Der zur Zeit des Ersten Weltkrieges entstandene Flachbau wurde anfänglich sowohl für den Flugzeug- wie auch Schaltanlagenbau verwendet. Die Flugzeugproduktion stellte man 1919 ein. In den folgenden Jahren wurden die Produktionskapazitäten im Schaltanlagenbau immer weiter vergrößert. 1926 beschloss Siemens & Halske zur Erweiterung des Schaltwerks den Neubau eines Fabrikhochhauses östlich des Flachbaus. Eine weitere Ausdehnung des Flachbaus in der Ebene kam aus wirtschaftlichen Gründen nicht infrage, da dies zu langen, sich kreuzenden Transportwegen geführt hätte. So entwickelte Hertlein zusammen mit Carl Köttgen das Konzept des Fabrikhochhauses – das Erste in Europa. Es ist eine Weiterentwicklung des Prinzips der Stockwerksfabrik in Hofanlage (wie beim Wernerwerk II) hin zum Zeilenbau. Die Innovation des Schaltwerkhochhauses ist in der Loslösung von der starren Blockrandbebauung und dem Verzicht auf repräsentative Elemente zu sehen.

Das Schaltwerkhochhaus wird vielfach als bedeutendes Beispiel für das Neue Bauen im Stil der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre bezeichnet. In seiner monumentalen Erscheinung wurde es in zahlreichen Illustrationen als Symbol der Moderne, der „Elektropolis“ Berlin dargestellt.[2][9][10]

09085854 Nonnendammallee 108
Paulsternstraße 26
(Lage)
Siemenswerke, Hochspannungsprüffeld mit Parabelhalle und Laborgebäude 1958–1959 von Walter Henn

Das Hochspannungsprüffeld ist eine Erweiterung der benachbarten Stoßstromprüfanlage. Die Anlage besteht aus einem Gebäudeblock mit Laboratorien und Werkstätten sowie einer 25 Meter hohen Parabelhalle.

09085853 Rohrdamm 82
(Lage)
Siemenswerke, Stoßstrom-Prüfanlage 1927 von Hans Hertlein

Die Stoßstromprüfanlage dient der Erprobung von Hochspannungsleistungsschaltern. Sie befindet sich direkt nördlich des Schaltwerkes. Das Gebäude ist als Hülle für die technischen Anlagen konzipiert und wurde bis in die 1950er Jahre mehrfach erweitert. Die maßgeblich an den Zweck orientierte Bauform ist zugleich die Besonderheit dieses Bauwerks.

09085790 Schuckertdamm 336–340
(Lage)
Ev. Christophoruskirche 1929–1931 von Hans Hertlein
09085804 Siemensdamm 50–54
(Lage)
Wernerwerk-Hochhaus Fabrikgebäude, 1929–1930 von Hans Hertlein
Verwaltungsgebäude
Brunnenanlage
Pergola
09085805 Siemensdamm 62
(Lage)
Wernerwerk XV 1924–1925 und spätere Erweiterungen von Hans Hertlein
09085835 Wernerwerkdamm 2
Rohrdamm 22
(Lage)
Forschungslaboratorium 1914–1917, 1922 von Hans Hertlein. Das sechsgeschossige, U-förmige Gebäude ist der erste Bau Hertleins in der Siemensstadt. Architektonisch ist es noch sehr stark an das Siemens-Verwaltungsgebäude angelehnt. Der Erste Weltkrieg unterbrach 1917 die Bauarbeiten, sodass das Gebäude erst 1924 fertiggestellt werden konnte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Nordflügel schwer beschädigt und erst 1964 wieder rekonstruiert. Mit der Verlagerung der zentralen Forschung nach Westdeutschland (nach 1945), verlor der Standort auch an Bedeutung als Forschungslabor. In den 1960er Jahren wurde das Gebäude nach Beseitigung der Kriegsschäden als Wohnheim für Gastarbeiter genutzt und wenig später als Verwaltungsgebäude für das benachbarte Meßgerätewerk. Zwischen 1982 und 1989 war das Gebäude ungenutzt, danach umfangreich saniert und zu einem Bürogebäude umgestaltet.[siemens 5][2]

Bauzeichnungen, Beschreibung und historische Fotos im Zentralblatt der Bauverwaltung 1926.[11]

09085836 Wernerwerkdamm 5
Wohlrabedamm 32
(Lage)
Turmbau des Wernerwerks II 1916–1918 von Hans Hertlein. Der Turm des ehemaligen Wernerwerks II (Messgerätewerk) – auch Siemensturm genannt – ist ein 70,8 Meter hoher Uhrenturm mit je einer Uhr an allen vier Seiten mit einem Durchmesser von 7 Metern. Neben seiner dekorativen Qualität als Vertikalakzent besaß er aber auch hauptsächlich verschiedene funktionale Eigenschaften. In seinem Inneren befindet sich ein Schornstein für das zentrale Kesselhaus des Messgerätewerkes sowie ein hochgelegener Wasserbehälter zur Prüfung von Flüssigkeitsmessern.

Der Turm stand einst in der Mitte des aus sieben Innenhöfen bestehenden Messgerätewerkes. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Messgerätewerkes zerstört, sodass nur noch drei Innenhöfe erhalten geblieben sind und der Turm nun direkt am östlichen Rand des Gebäudes steht. Heute ist das Bauwerk Teil des Siemens Technoparks Berlin und ein markantes Wahrzeichen der Siemensstadt.[siemens 6][2]

Aus städtebaulicher Sicht ist der Turm als rathausähnliche Krönung der Siemensstadt zu sehen. In der Folgezeit wurde der Turmgedanke als städtebauliche Akzentsetzung auch zum Beispiel beim Ullsteinhaus (1925–1927) oder dem Borsigturm (1922) aufgegriffen.[9]

09085837 Wohlrabedamm 13
(Lage)
Normalschuppen W540 1944 von Hans Hertlein. Während des Zweiten Weltkrieges errichtete Siemens zahlreiche Behelfsbauten aus Fertigbauteilen, für die Hans Hertlein das Konzept des „Normalschuppens“ entwickelte. Die bautechnische Entwicklungsarbeit übernahm die Firma Dyckerhoff & Widmann. Mit Hilfe dieser genormten Behelfsbauten konnte man zum einen den Raumbedarf bestimmter Betriebszweige flexibel erweitern und zum anderen, durch Kriegseinwirkung beschädigte Werksgebäude schnell ersetzen. Neben diesen Schuppen wurden auch Barackenbauten zur Unterbringung von Zwangsarbeitern während des Krieges errichtet.[2]

Heute besteht von diesen Behelfsbauten nur noch der Normalschuppen W540 am Wernerwerkdamm 16.

Nr. Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
09046210 Rohrdamm 35–54
Dihlmannstraße 10/20, 30
Harriesstraße 1–14, 16
Im Eichengrund 2
Rapsstraße 1–35, 37–59, 61–74
Rieppelstraße 1–25, 26/28

(Lage)
Öffentliche Frei- und Grünflächen der Siedlung Siemensstadt Öffentliche Frei- und Grünflächen der Harriesstraße, Rapsstraße, Rieppelstraße sowie Grünanlagen (Schmuckplätze) westlich der Rapsstraße 67/73 und nördlich der Dihlmannstraße 16/20, 1921–1930; mit Strukturen der Entstehungszeit, mit pflanzlichen und baulichen Bestandteilen, Ausstattungsgegenständen und Bodenmodellierungen
(siehe auch Gesamtanlage Siedlung Siemensstadt)
Skulpturenschmuck
Gasbeleuchtung des Straßenraums
Commons: Kulturdenkmale in Berlin-Siemensstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Günther Jahn: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Spandau. 1971, ISBN 3-7861-4076-6.
  2. a b c d e f g Wolfgang Ribbe, Wolfgang Schäche: Die Siemensstadt. Geschichte und Architektur eines Industriestandortes. 1985, ISBN 3-433-01023-4.
  3. Hans-Werner Klünner: Spandau / Siemensstadt – so wie sie waren. Droste Verlag, 1978, S. 80.
  4. Conrad Matschoß: 50 Jahre Berliner Elektrizitäts Werke 1884–1934. 1934.
  5. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten. Teil X, A (2) Stadttechnik, 2006, S. 215–220.
  6. Rainer W. During: Kraftwerk Reuter – Von ganz oben herab. In: Der Tagesspiegel, 16. Oktober 2008.
  7. Die 7. Integrierte Sekundarschule in Siemensstadt hat einen Namen
  8. Bruno Taut, Winfried Nerdinger: Bruno Taut, 1880–1938. Architekt zwischen Tradition und Avantgarde. 2001, ISBN 3-421-03284-X, S. 326.
  9. a b Martin Wörner, Doris Mollenschott, Karl-Heinz Hüter, Paul Sigel: Architekturführer Berlin. 6. Auflage. 2001, ISBN 3-496-01211-0.
  10. Werner Hildebrandt, Peter Lemburg, Jörg Wewel: Historische Bauwerke der Berliner Industrie. 1988, ISBN 3-920597-51-6.
  11. Hermann Schmitz: Das Forschungslaboratorium des Siemens-Konzerns in Siemensstadt bei Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 27, 1926, S. 325–328 (zlb.de – Gesellschaft Harkort).

Lexikon der Siemensstadt:

  1. Klubhaus Siemens (Mädchenerholungsheim) (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/w3.siemens.de
  2. Siedlung Nonnendamm (Memento des Originals vom 15. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/w3.siemens.de
  3. Stammhaus@1@2Vorlage:Toter Link/w3.siemens.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Siemens-Kinderheim (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/w3.siemens.de
  5. Forschungslaboratorium (Memento des Originals vom 13. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/w3.siemens.de
  6. Siemensturm (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/w3.siemens.de

Weitere Bildquellen

  1. Siemens Kinderheim, Jugendweg 10-14, Historische Fotos des Bildindex der Kunst und Architektur
  2. Robert-Reinick-Grundschule & Heinrich-Hertz-Oberschule, Lenther Steig 3-5, Jugendweg 15-16, Historische Fotos des Bildindex der Kunst und Architektur