Liste der Naturdenkmale in Wanfried
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Die Liste der Naturdenkmale in Wanfried nennt die im Gebiet von Wanfried im Werra-Meißner-Kreis in Hessen gelegenen Naturdenkmale.[1][2]
Liste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bild | Bezeichnung | Ortsteil, Lage | Beschreibung | Art | Nr. |
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Dicke Eiche | Altenburschla 51° 9′ 15,5″ N, 10° 11′ 30,8″ O |
Die „Dicke Eiche“ steht an dem bewaldeten Hang des Salzkopfes, rund 700 m vom östlichen Ortsausgang Altenburschlas entfernt. Der Premiumwanderweg P12 Mainzer Köpfe des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land führt an dem Baum vorbei.[3] | WFD 636.140 | |
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Linde (sogenannte Pestlinde) | Wanfried, Lindenweg 51° 11′ 8,1″ N, 10° 9′ 53,1″ O |
Das Kirchenbuch der Evangelischen Stadtkirche zu Wanfried berichtet von Pfarrer Johannes Gleim (1653–1697), der sich im „Pestjahr“ 1682 aufopferungsvoll und unermüdlich um seine Gemeindemitglieder kümmerte. In jenem Jahr musste er über 300 Menschen auf dem „Pestacker“ außerhalb der Stadt beerdigen. Zu den am härtesten betroffenen Familien gehörte die des Kantors Jakob Faber, ein Freund von Pfarrer Gleim. Jakob Faber verlor in kurzer Zeit Eltern, Bruder, Frau und sieben seiner Kinder. Das letzte Opfer war er selbst. Er starb am 3. August 1682 im Alter von 55 Jahren. Ihm zu Ehren und allen anderen zum Gedenken pflanzte Pfarrer Gleim im Jahr 1683 eine Linde auf das Grab, die in den vergangenen Jahrhunderten zu einem mächtigen Baum emporgewachsen ist. | WFD 636.510 | |
29 Linden | Wanfried 31 69/2, B 250 / Werra 51° 10′ 28,3″ N, 10° 10′ 10,5″ O |
WFD 636.511 | |||
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Dorfanger mit seinen Umfassungsmauern und Linden | Altenburschla 11 49/6 51° 8′ 59″ N, 10° 10′ 37,1″ O |
Der Anger nahe dem Kirchhof gilt als ein besonders schöner Lindenplatz. In der runden Ummauerung steht ein Baum der, ohne urkundliche Bestätigung, 1825 bei der Umgestaltung der Anlage gepflanzt worden sein soll. Die drei anderen Linden sind Nachpflanzungen aus späterer Zeit.[4] Als ehemaliger Gerichts- und Versammlungsort ist der Anger aus geschichtlichen Gründen ein geschütztes Kulturdenkmal. Von der früheren Gerichtsstätte sind noch Teile der ursprünglichen Ummauerung und ein alter Steintisch mit drei Bänken vorhanden.[5] | WFD 636.517 | |
1 Linde (dicke Linde) | Altenburschla 51° 9′ 3,6″ N, 10° 10′ 21,4″ O |
WFD 636.520 | |||
Linden | Heldra, Vor der Lücke 51° 7′ 37,4″ N, 10° 11′ 17,5″ O |
WFD 636.547 | |||
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Linde (Schlosslinde) | Wanfried 51° 10′ 52,9″ N, 10° 10′ 9,7″ O |
Der alte Baum steht an der nordöstlichen Ecke eines ehemaligen Königsguts, das im Jahr 1015 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die einst stark befestigte Talburg diente dem Schutz der Handelsstraße von Mühlhausen nach Leipzig und war lange Zeit der am weitesten nach Osten vorgeschobene Posten Hessens. In den 1530er Jahren baute der damalige hessische Landgraf Philipp der Großmütige die inzwischen zur Wasserburg gewordene Anlage in ein landgräfliches Schloss um. Auf dem Platz am Wallgraben hatte auch früher schon eine Linde gestanden, die 1891 gefällt werden musste. An ihrer Stelle wurde am 16. April 1892 die heutige Schlosslinde gepflanzt.[6] Als Teil der Sachgesamtheit des früheren Schlosses wird sie auch als ein Kulturdenkmal geschützt. | WFD 636.637 | |
Baumgruppe alter Friedhof | Wanfried 51° 11′ 11,4″ N, 10° 10′ 3,7″ O |
WFD 636.643 | |||
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Vierbuchen | Wanfried 51° 9′ 52,3″ N, 10° 11′ 45,8″ O |
Die auffällige Baumgruppe wird auch Schwedenbecher genannt. Der Beinamen bezeichnet einen Hohlraum, der sich im Winkel zwischen den vier Stämmen gebildet hatte. Auch im Sommer soll sich in ihm so viel Wasser sammeln, dass er nie ganz austrocknet. Nach alten Überlieferungen wurde unter den Buchen ein General begraben, der in einer Schlacht des Dreißigjährigen Krieges starb. Noch heute, so alter Volksglaube, können Leute welche am Sonntag geboren sind, alltäglich mittags um 12 Uhr bei den vier Buchen vier schwarz gekleidete Träger mit einer Bahre sehen, auf der ein schwedischer Oberst mit weißem Barte liegt. Nach dem Niederstellen der Bahre schaufeln sie lautlos ein Grab und pflanzen auf den frischen Hügel vier Buchenreiser und verharren in stillem Gebet, bis mit dem Glockenschlag eins die Erscheinung verschwindet.[7] Der Kunsthistoriker und Fotograf Thomas Wiegand vermutet, dass die Schwedenbuchen wahrscheinlich aus einem Stockausschlag einer vor vielen Jahrzehnten geschlagenen Buche entstanden sind.[8] | WFD 636.645 |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Commons: Naturdenkmale in Wanfried – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Liste Naturdenkmale Werra-Meißner-Kreis (Stand: 14. März 2023) (PDF; 92 kB)
- ↑ Anmerkung: Einige Koordinaten sind lediglich die des in der Veröffentlichung angegebenen Flurstücks.
- ↑ Premiumweg P12 Mainzer Köpfe auf der Website des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land; abgerufen am 22. Mai 2024.
- ↑ Dorfanger im Werra-Meißner-Kreis. In: Thomas Wiegand: Bäume aus dem Werraland, Kreissparkasse Eschwege (Herausgeber), Eschwege 1984. S. 165 f.
- ↑ Gerichtsplatz in Altenburschla. In: Gerichtsstätten in Hessen auf der Webseite des Landesgeschichtlichen Informationssystems Hessen (LAGIS); abgerufen am 28. August 2023.
- ↑ Reinhold Strauß: Chronik der Stadt Wanfried, Verlag Carl Braun. Wanfried 1908. S. 198 f.
- ↑ Reinhold Strauß: Chronik der Stadt Wanfried, Verlag Carl Braun. Wanfried 1908. S. 64 f.
- ↑ Thomas Wiegand: Die „Vier-Buchen“ auf dem Karnberg bei Wanfried. In: Bäume aus dem Werraland - Eine Fotodokumentation, Hrsg.: Kreissparkasse Eschwege, 1984, S. 68 f.