Liste der Stolpersteine im Bezirk Weiz

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Der erste Stolperstein in St. Ruprecht an der Raab

Die Liste der Stolpersteine im Bezirk Weiz enthält Stolpersteine, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten im Bezirk Weiz ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.

Die erste Verlegung in diesem Bezirk erfolgte am 8. Mai 2023 in St. Ruprecht an der Raab.

Liste der Stolpersteine

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St. Ruprecht an der Raab

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In St. Ruprecht an der Raab wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
IN ST. RUPRECHT WOHNTE
ALOIS WAGNER
JG. 1907
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET / VERURTEILT
1940
WEHRDIENST VERWEIGERT
HINGERICHTET 17.10.1940
BRANDENBURG-GÖRDEN
Untere Hauptstraße 24
St. Ruprecht an der Raab
Alois Wagner wurde am 7. Juni 1907 geboren. Er wurde Sägewerksleiter in Unterfladnitz und war in der Bevölkerung hoch angesehen, galt als herzensgut und hilfsbereit. 1939 schloss er sich den Bibelforschern an, heute Zeugen Jehovas genannt. Wagner wollte seinem christlichen Gewissen gehorchen und lehnte den Krieg und den Dienst an der Waffe ab. Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen sollte er eingezogen werden. Er verweigerte den Kriegsdienst, wurde verhaftet und nach Brandenburg deportiert. Alois Wagner wurde zum Tode verurteilt und am 17. Oktober 1940 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.[1]

In Sinabelkirchen werden im Herbst 2023 zwei Stolpersteine verlegt, für Maria Ertl, ein Opfer der Aktion T-4, und für den Widerstandskämpfer Simon Gölles.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
IN UNTERGROSSAU WOHNTE
MARIA ERTL
JG. 1920
EINGEWIESEN 7.2.1939
HEILANSTALT FELDHOF-GRAZ
1940
DEPORTIERT 15.1.1941
SCHLOSS HARTHEIM
ERMORDET JAN.1941
Vor dem Marktgemeindeamt
Sinabelkirchen
Maria Ertl[2][3]
HIER WOHNTE UND ARBEITETE
SIMON GÖLLES
JG. 1905
GEGNER DER NS-DIKTATUR
MISSHANDELT 18.9.1938
VERHAFTET 7.3.1940
GLEISDORF
KZ BIRKENAU
ENTLASSEN 1941
Vor dem Marktgemeindeamt
Sinabelkirchen
Simon Gölles wurde am 28. November 1905 in Nagl 50, Gemeinde Gnies geboren. Er war der jüngste Sohn des Kleinbauerns Josef Gölles und seiner Frau Antonia, geborene Groß. Er hatte drei Schwestern und zwei Brüder. Er besuchte die Volksschule in Sinabelkirchen und danach die Landwirtschaftliche Fortbildungsschule. 1931 heiratete er die Dienstmagd Antonia Frühwirth. In den 1930er Jahren gab es im Ort heftige Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der illegalen NSDAP und deren Gegnern, zu denen auch Simon Gölles zählte. Zeitzeugen und der Volksmund berichteten, er hätte es als einziger in der Pfarre Sinabelkirchen gewagt, gegen den sogenannten Anschluss an Hitler-Deutschland zu stimmen. Die marodierenden Nazis, die nach dem Einmarsch Hitlers in Österreich Aufwind hatten, sperrten Simon Gölles in eine „Sausteige“, hängten ihm ein Schild um den Hals und führten ihn zum Gaudium des Volks durch Untergroßau, Gnies, Sinabelkirchen und Egelsdorf. Er soll verspottet, angeprangert, bespuckt und geschlagen wurde sein.[2][3]

Der Stolperstein von St. Ruprecht an der Raab konnte am 8. Mai 2023 "nach langem Kampf" vom Verein Lila Winkel verlegt werden.[1] Mitveranstalter war der Verein für Gedenkkultur in Graz. Im Rahmen der Gedenkfeier wurde von den Schülern der Mittelschule St. Ruprecht ein Szenenbild der Verhaftung nachgestellt. Die Stolpersteine in Sinabelkirchen wurden am 1. Oktober 2023 verlegt.

Commons: Stolpersteine in St. Ruprecht an der Raab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Mein Bezirk: Ein Stoplerstein für Kriegsverweigerer Alois Wagner, abgerufen am 5. August 2023
  2. a b Mein Bezirk: Die Stolpersteine wurden in Sinabelkirchen verlegt, 3. Oktober 2023, abgerufen am 16. November 2023
  3. a b Verein für Gedenkkultur: Verlegung von Stolpersteinen in Sinabelkirchen für Maria Ertl und Simon Gölles, abgerufen am 16. November 2023