Liste der Stolpersteine im Kölner Stadtteil Kalk
Die Liste der Stolpersteine im Kölner Stadtteil Kalk führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine im Kölner Stadtteil Kalk auf.
Die Liste der Stolpersteine beruht auf den Daten und Recherchen des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, zum Teil ergänzt um Informationen und Anmerkungen aus Wikipedia-Artikeln und externen Quellen. Ziel des Kunstprojektes ist es, biografische Details zu den Personen, die ihren (letzten) freiwillig gewählten Wohnsitz in Köln hatten, zu dokumentieren, um damit ihr Andenken zu bewahren.
- Anmerkung: Vielfach ist es jedoch nicht mehr möglich, eine lückenlose Darstellung ihres Lebens und ihres Leidensweges nachzuvollziehen. Insbesondere die Umstände ihres Todes können vielfach nicht mehr recherchiert werden. Offizielle Todesfallanzeigen aus den Ghettos, Haft-, Krankenanstalten sowie den Konzentrationslagern können oft Angaben enthalten, die die wahren Umstände des Todes verschleiern, werden aber unter der Beachtung dieses Umstandes mitdokumentiert.
Bild | Name sowie Details zur Inschrift | Adresse | Zusätzliche Informationen |
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Am Evangelischen Krankenhaus Kalk Arbeitete Dr. Kurt Frankenstein (Jahrgang 1877)
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Buchforststr. 2 (Standort) |
Der am 19. März 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Dr. Kurt Frankenstein, geboren am 17. Oktober 1877 in Landeshut, Schlesien.
Kurt Frankenstein wurde als jüngstes von drei Kindern des aus Schlesien stammenden Louis Frankenstein und seiner Frau Hulda geboren. Nach dem Studium der Medizin promovierte er 1900 über ein gynäkologisches Thema. 1907 erhielt er eine Anstellung als Leiter der Gynäkologischen Klinik in Köln-Kalk. Im Ersten Weltkrieg wurde Kurt Frankenstein zum Militärdienst eingezogen. Zwei Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Kurt Frankenstein von der Klinikleitung aufgefordert, seine Entlassung einzureichen. Trotz der Erwiderung Frankensteins, dass er evangelisch getauft ist, militärische Auszeichnungen im Ersten Weltkrieg erhalten hat und in einer Einrichtung der evangelischen Kirche beschäftigt ist, so dass die Bestimmungen des am 7. April 1933 erlassenen Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums nicht auf ihn angewendet werden können, wurde er entlassen. Bis zu seinem Tod praktizierte er in seinem Wohnhaus, im Kaiser-Wilhelm-Ring 24, weiter. Seit 1912 war Kurt Frankenstein aktives Mitglied der Schlaraffia. 1933 wurde der Oberschlaraffe Kurt Frankenstein wie alle nicht arischen Mitglieder aus der Schlaraffia ausgeschlossen. Am 16. Mai 1937 starb Kurt Frankenstein in Bonn und wurde auf dem Kölner Westfriedhof bestattet.[1][2][3] Vor seinem ehemaligen Wohnhaus am Kaiser-Wilhelm-Ring 24 wurden weitere Stolperstein für Dr. Kurt Frankenstein und seine Familie verlegt. | |
Hier wohnte Bernhard Horn (Jahrgang 1881)
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Kalker Hauptstraße 100 (Standort) |
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Hier wohnte Karl Heinz Rolf Walter Horn (Jahrgang 1919)
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Kalker Hauptstraße 100 (Standort) |
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Hier wohnte Martha Horn, geb. Bier (Jahrgang 1889)
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Kalker Hauptstraße 100 (Standort) |
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Hier wohnte Amalie Katz (Jahrgang 1909)
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Remscheider Straße 67 (Standort) |
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Amalie Katz im September 1942 von Litzmannstadt (Łódź) nach Kulmhof deportiert und dort ermordet. | |
Hier wohnte Berta Katz, geb. Strauss (Jahrgang 1881)
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Remscheider Straße 67 (Standort) |
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Berta Katz im September 1942 von Litzmannstadt nach Kulmhof deportiert und dort ermordet. | |
Hier wohnte Jakob Katz (Jahrgang 1884)
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Remscheider Straße 67 (Standort) |
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, starb Jakob Katz am 8. Juni 1945 im Ghetto Litzmannstadt. | |
Hier wohnte Hans Martin (Jahrgang unbekannt)
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Höfestraße 8 (Standort) |
Der Stolperstein erinnert an Hans Martin, geboren am 24. November 1911 in Köln-Kalk.
Der ledige Fabrikarbeiter Hans/Johann Martin starb als politisch Verfolgter am 28. September 1933 im damaligen Polizeipräsidium an der Krebsgasse 1/3 im Alter von 21 Jahren.[4] | |
Hier wohnte Julius Mendel (Jahrgang 1872)
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Bertramstraße 18 (heute Hausnummer 12–22) (Standort) |
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Hier wohnte Edmund Meyer (Jahrgang 1875)
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Kalk-Mülheimer Straße 14 (Standort) |
Der Stolperstein erinnert an Edmund Meyer, geboren am 31. März 1875 in Köln.
Edmund Meyer war verheiratet mit Sophie Meyer (geborene Bier). Am 22. Oktober 1941 wurden sie gemeinsam in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. In der Transportliste wurde als Berufsbezeichnung für Edmund Meyer „Metzger“ eingetragen. Edmund Meyer starb am 12. Dezember 1941 im Ghetto Litzmannstadt.[5][6][7][8][9] Im Totenbuch des Krankenhauses des Ghetto Litzmannstadt wurde als offizielle Todesursache eine Lungenentzündung angegeben.[10] | |
Hier wohnte Sophie Meyer, geb. Bier (Jahrgang 1880)
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Kalk-Mülheimer Straße 14 (Standort) |
Der Stolperstein erinnert an Sophie Meyer (geborene Bier), geboren am 28. Oktober 1880 in Porz-Ensen.
Sophie Meyer war die Tochter von Isaak und Fanny Bier. Verheiratet war sie mit Edmund Meyer. Am 22. Oktober 1941 wurden sie gemeinsam in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Im Mai 1942 wurde Sophie Meyer in das Vernichtungslager Kulmhof verbracht. Dort verliert sich ihre Spur...[11][12][13][14][9] | |
Peter-Stühlen-Str. 86 wohnte Jakob Schmitz (Jahrgang 1889)
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Peter-Stühlen-Str. 86 (Standort) |
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Jakob Schmitz, geboren 1889. | |
Peter-Stühlen-Str. 86 wohnte Juliane Schmitz, geb. Klerk (Jahrgang 1889)
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Peter-Stühlen-Str. 86 (Standort) |
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Juliane Schmitz (geb. Klerk), geboren 1889. | |
Hier wohnte eine Sinteza (Jahrgang 1876)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti | |
Hier wohnte eine Sinteza (Jahrgang 1902)
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Vietorstraße 82 (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte eine Sinteza (Jahrgang 1893)
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Vietorstraße 100 (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte eine Sinteza (Jahrgang 1920)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte eine Sinteza (Jahrgang 1916)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1936)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1931)
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Vietorstraße 100 (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1936)
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Vietorstraße 100 (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1935)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1905)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1907)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1916)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1933)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1883)
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Vietorstraße 100 (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1936)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1940)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1934)
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Vietorstraße 100 (Standort) |
Verfolgt als Sinti Wurde ins Generalgouvernement deportiert | |
Hier wohnte ein Sinto (Jahrgang 1922)
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Kurze Straße 2a (Standort) |
Verfolgt als Sinti |
Quelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Birte Klarcyk: Zur aktuellen Verlegung eines "Stolpersteins". (museenkoeln.de [abgerufen am 5. November 2018]).
- ↑ Britta Bopf: "Arisierung" in Köln : die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-311-X, S. 52.
- ↑ Stolperstein für Rt Pantopon der Wehenwütige. In: Schlaraffia Colonia Agrippina. 10. September 2018 (jimdo.com [abgerufen am 5. November 2018]).
- ↑ Sterbeurkunde Nr. 412 vom 3. Oktober 1933, Standesamt Köln I. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2018; abgerufen am 12. Oktober 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag für Meyer, Edmund
- ↑ Yad Vashem: Gedenkblatt für Edmund Meier
- ↑ NS-Dok: Gedenkbucheintrag für Edmund Meyer
- ↑ Deportationslisteliste von Köln nach Litzmannstadt am 22. Oktober 1941, Blatt 14, Eintrag 652
- ↑ a b Deportationslisteliste von Köln nach Litzmannstadt am 22. Oktober 1941
- ↑ Holocaust Survivors and Victims Database -- Edmund-I. MEYER. Abgerufen am 4. Februar 2018 (englisch).
- ↑ bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag für Meyer, Sophie Sophia Sofie
- ↑ Yad Vashem: Gedenkblatt für Sophie Meier
- ↑ Yad Vashem: Gedenkbucheintrag für Sophie Meyer
- ↑ Deportationslisteliste von Köln nach Litzmannstadt am 22. Oktober 1941, Blatt 14, Eintrag 653