Liste der Stolpersteine in Aue
Die Liste der Stolpersteine in Aue führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in Aue auf. Sie enthalten Angaben, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus deportiert, vertrieben, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Aue hat 2013 unter Leitung von Bürgermeister Heinrich Kohl entschieden, „am Altmarkt zu beginnen und nach außen in die Quartiere und Geschäftshäuser der jüdischen Mitbürger zu gehen“, um schrittweise Stolpersteine verlegen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Schicksale elf jüdischer Familien bekannt, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.[1]
2016 waren bei der Verlegung die überlebende Tochter der Familie Kaiser, Nava Alon, mit zwei Enkeln und zwei Urenkeln der Kaisers anwesend.[2]
Liste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bild | Adresse, Lage |
Name | Inschrift | Kurzvita |
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[3] |
Schwarzenberger Straße 1 08280 Aue (Lage ) |
David Thorn | Hier wohnte David Thorn Jg. 1865 ’Schutzhaft’ 1938 Buchenwald ermordet 30.11.1938 |
Geboren am 27. Dezember 1865 in Krakau, wohnhaft in Aue, Inhaber eines Konfektionsgeschäfts[1], Inhaftierung: bis 30. November 1938 im KZ Buchenwald, am 30. November 1938 in Buchenwald ermordet[4] |
Rosette Thorn | Hier wohnte Rosette Thorn geb. Rosenthal Jg. 1867 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet in Treblinka |
Geboren als Rosette Rosenthal am 17. Januar 1867 in Wiesau (Schlesien), wohnhaft in Aue, Deportation ab Kassel-Chemnitz am 7. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt, am 29. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka. Für tot erklärt.[5] | ||
Max Schüftan | Hier wohnte Max Schüftan geb. 1894 ’Schutzhaft’ 1938 Buchenwald unfreiwillig verzogen 1939 Berlin deportiert 1943 ermordet in Auschwitz |
Geboren am 19. Dezember 1894 in Neumittelwalde (Schlesien), wohnhaft in Aue und Berlin-Wilmersdorf (bei der Schwägerin), Geschäftsführer des Konfektionsgeschäfts Max Schüftan[6] bis 1938[1], Deportation ab Berlin am 2. März 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz[7] | ||
Betty Schüftan, geb. Thorn |
Hier wohnte Betty Schüftan geb. Thorn Jg. 1897 unfreiwillig verzogen 1939 Berlin deportiert 1943 ermordet in Auschwitz |
Geboren als Betty Thorn am 17. Januar 1897 in Tzschecheln (Brandenburg), wohnhaft in Aue und Berlin-Wilmersdorf (bei der Schwester Regina Schüftan)[8], Deportation ab Berlin am 6. März 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz[9] | ||
Rosa Hertha Kreinberg, geb. Thorn |
Hier wohnte Hertha Thorn verh. Kreinberg Jg. 1902 deportiert 1942 Belzyce Schicksal unbekannt |
Geboren am 12. Dezember 1902 in Tzschecheln (Brandenburg), wohnhaft in Markneukirchen, Aue und Plauen, Deportation ab Weimar-Leipzig am 10. Mai 1942 ins Ghetto Belzyce[10] | ||
Lessingstraße 1 08280 Aue Lage |
Gerda Kaiser | Hier wohnte und arbeitete Gerda Kaiser Jg. 1910 verhaftet 4.12.1941 Zuchthaus Zwickau entlassen 5.1.1942 deportiert 1942 Belzyce ermordet |
Geboren am 10. Oktober 1910 in Aue oder Schwarzenberg, Wohnungen in Aue, Zwickau und Plauen, Deportation ab Weimar-Leipzig am 10. Mai 1942 ins Ghetto Belzyce[11] | |
Bernd Ludwig Kaiser | Hier wohnte Bernd Ludwig Kaiser Baruch Kaiser Jg. 1915 Flucht 1937 Palästina |
Konnte dem nationalsozialistischen Deutschland rechtzeitig durch Flucht nach Palästina entkommen. | ||
Lina Kaiser | Hier wohnte und arbeitete Lina Kaiser geb. Drucker Jg. 1880 deportiert 1942 Belzyce ermordet |
Geboren am 2. April 1880 in Neuruppin, Wohnungen in Aue und Zwickau, Deportation ab Weimar-Leipzig am 10. Mai 1942 ins Ghetto Belzyce[12] | ||
Aue | Dieter Kreinberg | Hier wohnte Dieter Kreinberg Jg. 1928 tot 7.12.1941 Krankenhaus Aue Behandlung verweigert |
Der Genannte soll im damaligen Krankenhaus Aue verstorben sein; da es jedoch kein Dokument über den Tod gibt (Erkenntnisstand vom Ende Mai 2021), wurde dieser Stein vorerst nicht wie geplant verlegt. Er wird bis zu weiteren Klärungen im Rathaus aufbewahrt.[13] |
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stolpersteine für Dieter Kreinberg wurde bislang nicht verlegt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c „rw“: Aue setzt Erinnerungszeichen. In: Blick.de. 11. Dezember 2013, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ a b Susanne Kiwitter: Wenn das Überleben zum Schuldgefühl wird. In: FreiePresse.de. 7. Mai 2016, ehemals im ; abgerufen am 19. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Abbildung der 5 Steine auf schwarzenberg-blog.de
- ↑ Thorn, David. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Thorn, Rosette. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Adressbuch Aue 1930: Schüftan, Max, Kaufmann, Schwarzenberger Str. 1. Abgerufen am 31. Mai 2021.
- ↑ Schüftan, Max. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Schüftan, Regina; Wilmersdorf, Nassauische Straße 20. In: Berliner Adreßbuch, 1941, I, S. 2812.
- ↑ Schüftan, Betty. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Kreinberg, Rosa Hertha. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Kaiser, Gerda. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Kaiser, Lina. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Auskunft der Pressesprecherin Jana Hecker vom 1. Juni auf Anfrage.
- ↑ Erik Kiwitter: Stolpersteine erinnern jetzt an ermordete Auer Juden. In: FreiePresse.de. 7. Dezember 2013, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)