Die Liste der Synagogen in Deutschland enthält die in der Gegenwart als Synagogen genutzten Sakralbauten in Deutschland.
Nicht aufgelistet sind Synagogen, die ehemals als solche gedient haben oder die zu anderen als ausschließlich religiösen Zwecken genutzt werden. Betsäle sind ebenfalls nicht aufgeführt.
2013 gab es in der Bundesrepublik Deutschland 99 Synagogen und 31 Gebetssäle.[1]
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es etwa 2800 Synagogen und Betstuben in Deutschland. Tausende historische Synagogen Deutschlands wurden während der Novemberpogrome 1938 durch Brandstiftung vernichtet oder im Laufe der Kriegsjahre bis 1945 zerstört.[2] Bislang wurden nur wenige Synagogen wiederaufgebaut, häufig gab es deutlich kleinere Ersatzneubauten oder gar keine Synagoge in der betroffenen Stadt bzw. dem Stadtteil mehr.
Bis 1737 standen an Stelle der Synagoge eine Judenschule und ein Privathaus, die Leopoldo Retti zu einem Bau zusammenfasste und 1744–46 daraus die Synagoge schuf. 1938 wurden Teile der Inneneinrichtung durch zwei SA-Männer zerstört und in Brand gesetzt. Nach 1945 entstand in Ansbach keine jüdische Gemeinde mehr. 1964 wurde die Synagoge daher zu einem musealen und symbolischen Gotteshaus erklärt.[5]
1896 erwarb die jüdische Gemeinde Amberg das Haus Salzgasse 5, das am 12. Januar 1897 als Synagoge eingeweiht wurde. 1938 wurde die Inneneinrichtung durch Amberger SA-Männer zerstört. Seit 1945 ist das Gebäude wieder Synagoge der jüdischen Gemeinde Amberg, die 129 Mitglieder hat (2012).[6][7]
Gebäude besteht schon seit 1917 als Synagoge. In der Reichspogromnacht wurde Feuer gelegt, bei dem die Einrichtung vernichtet wurde. 1963 neu zur Synagoge ausgebaut.
Durch den Zuzug nach dem Zerfall der Sowjetunion war die Regensburger Gemeinde zu groß geworden für den seit 1945 genutzten, 1938 nicht zerstörten Betsaal unweit der 1938 zerstörten Synagoge. 2019 wurde der Neubau der Synagoge auf dem Grundstück der zerstörten Synagoge eingeweiht.
Berliner Straße 91 (seit den 1980er Jahren Konrad-Wolf-Straße) auf einem ehemaligen Hinterhof
1935
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Die kleine Synagoge wurde 1935 eingeweiht und diente den rund 150 jüdischen Bewohnern für ihre Gottesdienste. Sie wurde höchstwahrscheinlich aus bäuerlichen Nebengebäuden hergerichtet. Bei den nationalsozialistischen Ausschreitungen im Jahr 1938 wurde sie nicht zerstört, die Juden durften das kleine Haus jedoch nicht weiter benutzen. – Erst mit der beginnenden Neubautätigkeit in Berlin-Alt-Hohenschönhausen in den 1970er Jahren wurden die Mauerreste abgeräumt.[9] Die Stadt ließ am Standort der Synagoge eine Gedenktafel an einem Findling anbringen. (Siehe Bild)
Eine der letzten erhaltenen privaten Hofsynagogen Berlins. 1910 für die jüdisch-orthodoxe Beth-Zion-Gemeinde erbaut und 1938 von Nationalsozialisten demoliert. 2005 wurde sie neu eingeweiht und ist nun Teil einer Talmud-Thora-Schule. Außerdem dient sie als Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel
Neubau. Am Standort befand sich eine durch die Nazis am 9. November 1938 in Brand gesteckte und geplünderte Synagoge von 1912. Ruinen wurden 1958 für den Neubau abgerissen.
Der Synagoge waren eine Mikwe und eine jüdische Schule mit Lehrerwohnung angeschlossen.[10] Die Gemeinde wurde 1920 mit der jüdischen Gemeinde Berlin zusammengeschlossen, die Synagoge in Oranienburg blieb als Bethaus erhalten. Während des Novemberpogroms 1938 wurde das Gotteshaus unter Leitung der SA-Standarte 208 beschädigt. Die Juden wurden vertrieben. Das reparierte Gebäude diente ab 1939/1940 der Oranienburger Baptistengemeinde; bei einem Bombenangriff im Jahr 1944 wurde es vollständig zerstört.[10] Die baulichen Reste beseitigte man nach dem Kriegsende. Die Stadtverwaltung von Oranienburg ließ nahe dem früheren Synagogenstandort in der Havelstraße 1988 eine Bronzegedenktafel an einer freistehenden Mauer anbringen, die folgende Inschrift trägt[10]:
„Zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazibarbarei./ Hier befand sich das Bethaus der Jüdischen Gemeinde Oranienburg. / Es wurde am 9.11.1938 von Faschisten geschändet und bei einem Bombenangriff auf die Stadt Oranienburg zerstört.“
In der Nacht zum 10. November 1938 wurde das Innere der Synagoge verwüstet, gelegtes Feuer konnte gelöscht werden. 1946 wiedereröffnet. Als einzige von vier Synagogen überstand sie schwer beschädigt die Pogrome 1938 und den Zweiten Weltkrieg. 1950 provisorisch wiedereingeweiht, 1989 bis 1994 originalgetreu restauriert.
Neubau. Steht an der Stelle der 1938 durch Nazis zerstörten Synagoge von 1819. Die Ruine musste eigenhändig durch die Gemeindemitglieder abgetragen werden.
Am 10. November 1938 verbrannten SA Männer das Inventar und zerstörten die Fenster. Der Bürgerverein Synagoge e. V. erwarb das Gebäude 1981. in den Jahren bis 1990 wurde es in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalspflege renoviert und dient heute als Ort für Kulturveranstaltungen.[14]
Neubau. Am Standort wurde 1938 die Mainzer Hauptsynagoge zerstört. Danach war ab 1961 in der Forsterstraße eine Synagoge in dem Gebäude, in dem nach der Zerstörung der Synagoge 1938 das Gemeindeleben stattfand.
1737/38 errichtet. Wurde 1938 nicht angezündet wegen der Nähe zu den direkt angrenzenden Gebäuden. Diente in der Nachkriegszeit als Schuppen, Lager und Hühnerstall. Ab 1992 restauriert, 1996 neu geweiht.
Zeitlich die vierte Synagoge in Speyer. Der dritte Vorgängerbau wurde am 9. November 1938 durch die Nazis zerstört. Von der zweiten romanischen Synagoge steht noch eine Wand und daneben die Mikwe.
Der zwischen 1938 und 1942 zerstörte Ursprungsbau war eine der ältesten Synagogen Deutschlands. Von 1958 bis 1961 wurde das spätromanische Gebäude in den alten Formen wieder aufgebaut.
Umgewidmeter Bahnhofsbau am Alten Leipziger Bahnhof, von dem im 3. Reich die Transporte der Jüdinnen und Juden in die KZs starteten. Jetzt ein Ort jüdischen Lebens.
Am 9. November 1938 Fenster zerstört und der Betsaal verwüstet, danach profaniert und bis 1945 als Seifenfabrik genutzt, im Oktober 1945 als Synagoge wieder eröffnet.
Neubau, Einweihung am 31. August 1952. Sie wurde an der Stelle der Großen Synagoge Erfurt errichtet, die 1884 gebaut und in der Nacht zum 10. November 1938 ausgeraubt und niedergebrannt wurde. Die Ruine wurde auf Kosten der Gemeinde abgetragen. Heute ist die Neue Synagoge Mittelpunkt der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen.
Die Synagoge wurde 1854 als Ersatz für eine alte Synagoge errichtet. Sie wurde 1939 unzerstört an die Gemeinde verkauft und später als Schmiede und Lagerraum genutzt. Anfang der 1990er Jahre erfolgte eine umfangreiche Sanierung und am 3. November 1991 wurde das Gebäude als Synagoge feierlich wieder eingeweiht.[16]
Nach 1945 wurde die ehemalige Synagoge der jüdischen Landesgemeinde Thüringen übergeben (1947). Seit 1987 gab es Bemühungen um die Restaurierung des Gebäudes, die in den 1990er-Jahren durchgeführt wurde. Am 9. November 1998 konnte das Gebäude wieder eingeweiht werden. Die ehemalige Synagoge und das jüdische Gemeindehaus werden seitdem als Begegnungsstätte mit Ausstellung und Bibliothek verwendet.
↑Hans Warnecke: Die Ahrweiler Synagoge: ein Beispiel judisch-deutscher Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Verlag Courir, Bonn, 1983, ISBN 3-89052-001-4