Liste der längsten Holzschiffe der Welt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die schwedische Vasa von 1628; heute ein Museumsschiff.

Diese Liste führt die längsten Holzschiffe der Welt auf. Das Kriterium ist die Schiffslänge, gegebenenfalls einschließlich des Bugspriets.

Je nach Definition gibt es verschiedene Anwärter auf den Titel des längsten Holzschiffs. Einige Schiffe sind zum Beispiel mit Eisen- oder Stahlkomponenten verstärkt, die dem Verbiegen der hölzernen Rumpfplanken entgegenwirken sollen, das umso stärker auftritt, je länger die Holzplanken sind. Einige der Schiffe waren nicht besonders seetüchtig, wobei manche sogar auf ihrer Jungfernfahrt oder kurz danach sanken. Einige der jüngeren Schiffe waren nie für den Fahrtbetrieb vorgesehen, sondern dienten von vornherein als schwimmende Museen oder Restaurants. Nicht zuletzt sind nicht bei allen Schiffen die Angaben glaubwürdig oder verifizierbar. Unter der Dienstzeit ist derjenige Zeitraum aufgeführt, in dem das Schiff in irgendeiner Form aktiv genutzt wurde (also nicht lediglich die Zeit, in der das Schiff in Fahrt war).

Längste bekannte Holzschiffe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Länge [m][1] Breite [m] Name Dienstzeit Verbleib
137,4 15,2 Wyoming 1909–1924 Im Sturm mit Mannschaft gesunken
130 35 Solano[2] 1879–1930 Als Wellenbrecher versenkt
122 16,2 Denmark ex Great Republic[3][4] 1853–1872 Im Sturm gesunken
116,8 14,89 Roanoke[3][5] 1892–1905 Ausgebrannt und gesunken
115,0 22,19 Rochambeau ex USS Dunderberg 1865–1874 Abgewrackt
110,8 18,6 Baron of Renfrew 1825–1825 Gestrandet und auseinandergebrochen
108,2 15,4 Columbus 1824–1825 Auseinandergebrochen und gesunken
108 13,73 Shenandoah[3][6] 1890–1916 Gesunken und gesprengt
105 13,73 Rappahannock[3] 1889–1891 Auf See verbrannt und gesunken
103 13,4 Pretoria 1900–1905 Gesunken
102,1 18,29 HMS Orlando und HMS Mersey 1858–1871, bzw. –1875 Zum Abwracken verkauft
100 13,73 Susquehanna[3][7] 1891–1905 Im Sturm gesunken
100 12,5 War Marvel 1918–1919 Leckgeschlagen und gesunken
100 12,5 War Mystery 1918–1919 Im Hafen von Oran (Algerien) abgebrannt
098,8 14,0 Santiago 1899–1918 Im Sturm überflutet und gesunken
097,2 12,8 Appomattox 1896–1905 Im Nebel gekentert
095 20,3 Caligulas Großschiff ca. 37 n. Chr. Bei Ostia als Fundament für einen Leuchtturm verwendet
083,7 18,5 Al-Hashemi-II 2001– Museum und Restaurant
078,3 14,5 Adler von Lübeck 1567–1588 Abgewrackt
076 14,17 Sovereign of the Seas 1637–1696 Verbrannt
073 24 Nemi-Schiffe #1 ca. 37 n. Chr. Gesunken im Nemisee, durch Absenken des Seespiegels ab 1927 freigelegt, 1944 durch Brand zerstört
071,9 10,7 SS Great Western 1837–1856 Abgewrackt
071 20 Nemi-Schiffe #2 ca. 37 n. Chr. Gesunken im Nemisee, durch Absenken des Seespiegels ab 1927 freigelegt, 1944 durch Brand zerstört
071 13,5 Jylland 1860–1908 Museumsschiff
069,3 15,8 Victory 1760–1812 In Dienst, Museumsschiff in einem Trockendock
069 11,7 Vasa 1628–1628 Gesunken, 1956 im Hafen von Stockholm wiederentdeckt, 1961 Bergung, im Vrek Museum in Stockholm
069 (?) >12,7 Äpplet 1629–1659 Schwesterschiff der Vasa, jedoch breiter, 1658 seeuntauglich, 1659 als Barriere versenkt, im Dezember 2021 entdeckt in einer Meerenge bei Vaxholm (Insel), bei Stockholm; liegt in einem Gebiet mit Tauchverbot.[8]
066,4 15,2 Grace Dieu 1420–1439 Gesunken
065 10,6 SV Tenacious 2000– In Dienst, Schiff für behinderte Seeleute
064 17,3 USS Pennsylvania 1837–1861 Abgebrannt, um das Schiff nicht in Konföderierten-Hände fallen zu lassen
063 10,6 Neptune 1986– Hafen von Genua, Museumsschiff
062 13 USS Constitution 1798– In Dienst, ältestes seetüchtiges Kriegsschiff der Welt
061,5 11,3 Seute Deern 1919–2020 Museumsschiff, nach Havarie 2021 abgewrackt
061,3 16,2 Santísima Trinidad 1769–1805 Gesunken, nach der Schlacht von Trafalgar
061 16 Soleil Royal 1670–1692 Verbrannt
058,5 11 Götheborg 2003– In Dienst
054 12,9 Kronan 1672–1676 Durch Eigenfehler während der Seeschlacht bei Öland gesunken
051 12 Peter von Danzig Vor 1462 – Ende 1470er Abgewrackt

Weniger gut dokumentierte lange Holzschiffe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Länge [m] Name Fertiggestellt
128,0 Tesserakontere Ca. 200 v. Chr.
115,0 Thalamegos Ca. 200 v. Chr.
073,2 Große Michael 1511

Unbestätigte lange Holzschiffe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Länge [m] Name Fertiggestellt
59–84 (137) Schatzschiff des Zheng He 1402–Ende 1440er
110 (55) Syracusia Ca. 240 v. Chr.
54,86 Isis Ca. 150

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einschließlich Bugspriet, sofern bekannt
  2. THE RAILROAD FERRY STEAMER "SOLANO." - World's Largest Ferryboat - Central Pacific Railroad. Abgerufen am 8. Juli 2024.
  3. a b c d e Basil Lubbock: The Down Easters - American Deep-water Sailing Ships 1869-1929. Brown, Son & Ferguson, Ltd., Nautical Publishers. Glasgow 1929, 1930 und 1953 (Nachdruck).
  4. Sailing Ships: "Great Republic" (1853). Abgerufen am 8. Juli 2024.
  5. Sailing Ships: "Roanoke" (1892). Abgerufen am 8. Juli 2024.
  6. Sailing Ships: "Shenandoah" (1890). Abgerufen am 8. Juli 2024.
  7. Sailing Ships: "Susquehanna" (1891). Abgerufen am 8. Juli 2024.
  8. „Einzigartiger Fund“ : Schwesterschiff der „Vasa“ entdeckt orf.at, 24. Oktober 2022, abgerufen am 24. Oktober 2022.