Bahnstrecke Frýdlant nad Ostravicí–Bílá
Frýdlant nad Ostravicí–Bílá[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 323 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 19,537 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 14 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Frýdlant nad Ostravicí–Bílá ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die Lokalbahn Friedland–Bila (tschech.: Místní dráha Frýdlant–Bílá[2]; MDFB, später FBD) als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut wurde. Sie führt in Nordmähren von Frýdlant nad Ostravicí (Friedland an der Ostrawitza) nach Ostravice (Ostrawitz). Die weitere Strecke nach Bílá (Bila) wurde 1969 infolge des Baues der Talsperre Šance stillgelegt.
Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 3. Januar 1908 wurde „dem Vizepräsidenten des Landeskulturrates für Mähren Dr. Cyrill Seifert in Napagedl im Vereine mit dem Zentraldirektor der fürsterzbischöflichen Güter Monsignore Julian Roska in Kremsier die erbetene Konzession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Lokalbahn auszuführenden Lokomotiveisenbahn von der Station Friedland der k.k. Ostrau-Friedlander Eisenbahn nach Bila“ erteilt. Teil der Konzession war die Verpflichtung, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen einem Jahre fertigzustellen.[4] Das Aktienkapital der Gesellschaft betrug 1.538.000 Kronen in 400 Stammaktien zu je 3.845 Kronen.[5] Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Friedland.
Am 16. August 1908 wurde die Strecke eröffnet. Bis 1909 war die Strecke im Betrieb der priv. Österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft (Betriebsdirektion Brünn-Czernowitz), dann führte die Lokalbahn Friedland–Biela ihren Betrieb selbst aus.
Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn täglich drei gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus, sonn- und feiertags kam ein weiteres von und nach Ostrawitz hinzu. Bis 30. September verkehrte sonntags „bei günstiger Witterung“ ein Personenzug, der für Ausflügler morgens in Richtung Bila und abends wieder zurückfuhr. Die Fahrzeit für die 23 Kilometer lange Strecke betrug deutlich mehr als eine Stunde.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Oktober 1945 wurde die Lokalbahn Friedland–Bila verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert. Der Abschnitt Ostravice–Bílá wurde am 11. Januar 1965 wegen des Baues der Talsperre Šance stillgelegt.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).
Im Jahresfahrplan 2012 wird die Strecke in einem angenäherten Einstundentakt von Personenzügen bedient.[7]
Fahrzeugeinsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lokomotiven und Triebwagen der Lokalbahn Friedland–Biela
Die Betriebsdirektion Brünn-Czernowitz erwarb 1907 und 1909 für die Lokalbahn Friedland–Bila zwei vierfachgekuppelte Tenderlokomotiven mit den Nummern 40004 und 41001, wie sie auch auf den anderen Lokalbahnen im Betrieb der StEG zum Einsatz kamen.[8]
Einige Lokomotiven der ČSD-Baureihe 422.0 fuhren ebenfalls auf dieser Strecke. Die Inventarnummer der Bahngesellschaft war FBD 410, bei den ČSD wurden sie als Reihe 422.9 geführt.[9]
Eine weitere vierfachgekuppelte Lokomotive wurde 1924 als 424.001 von První Česko-moravská (PČM) in Prag beschafft. Konstruktives Vorbild waren die zur gleichen Zeit von den ČSD beschafften Tenderlokomotiven der Baureihe 423.0, allerdings war die FBD-Lokomotive im Gegensatz zu diesen ohne Laufachsen ausgeführt.[10]
Zwischen 1932 und 1934 setzte die Lokalbahn Friedland–Bila auch einen von Škoda in Pilsen gebauten vierachsigen Dieseltriebwagen ein. Das Fahrzeug mit der ČSD-Nummer M 234.001 kam vermutlich nur leihweise zum Einsatz, es gehörte nie zum Bestand der Lokalbahn Friedland–Bila.[11]
Lokomotiven der Lokalbahn Friedland–Bila | ||||||
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FBD-Nr. | Name | Bauart | Baujahr | Hersteller | ČSD-Nr. | Ausmusterung |
400.04 | BÍLÁ | Dt n2 | 1907 | StEG | 400.903 (1931), 400.124 (1946) | 1948 |
410.01 | – | Dt n2v | 1909 | BMMF | 422.904 (1931), 422.0107 (1948) | |
424.001 | – | Dh2t | 1924 | PČM | 424.901 (1931), 424.101 (1948) | 1949 |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1.
- ↑ Aktie der Lokalbahn Friedland–Bila über 400 Kronen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2019; abgerufen am 6. Februar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 ( des vom 1. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Reichsgesetz für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder - Ausgegeben am 14. Jänner 1908
- ↑ Historische Wertpapiere: Lokalbahn Friedland–Bila. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2021; abgerufen am 6. Februar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
- ↑ Aktueller Fahrplan (2005) ( vom 9. Oktober 2006 im Internet Archive) (abgerufen am 14. November 2012; PDF; 502 kB)
- ↑ Josef Motyčka: Encyklopedie železnice. Parní lokomotivy ČSD. Band 4. Nakladatelství Corona, Praha 2001, ISBN 80-86116-21-2, S. 79f.
- ↑ Bek Jindrich, Janata Josef, Veverka Jaroslav: Malý atlas lokomotiv1, Parní lokomotivy, Nadas-Verlag Prag, S. 145.
- ↑ Jindřich Bek: Encyklopedie železnice. Parní lokomotivy ČSD. Band 2. Nakladatelství Corona, Praha 1999, ISBN 80-86116-14-X, S. 190f.
- ↑ Beschreibung des M 234.001 ( vom 12. Dezember 2003 im Internet Archive)