Londoner Konferenz (1838–1839)
1838 begann die Londoner Konferenz zwischen Belgien und den Niederlanden. Sie befasste sich neuerlich mit Folgen aus der belgischen Revolution und endete am 19. April 1839 mit der Unterzeichnung des Vertrags von London, auch (nl) Verdrag der XXIV artikelen oder (fr) Traité des XXIV articles genannt.
Nach dem Londoner Protokoll vom 20. Januar 1831 waren erneut Unzufriedenheiten aufgeflammt und Truppen in Marsch gesetzt worden; 1833 war ein Waffenstillstand geschlossen worden. Bestrebungen des niederländischen Königs Wilhelm I., die Kontrolle über Gebiete von Luxemburg und Limburg zurückzugewinnen, führten zu neuerlichen Spannungen zwischen Belgien und den Rest-Niederlande und riefen auch Frankreich auf den Plan. Die Konferenz endete im Ergebnis damit, dass die Gebiete zwischen der belgischen und der niederländischen Krone geteilt wurden. Die Neutralität Belgiens wurde im Londoner Protokoll am 19. April 1839 von den europäischen Großmächten garantiert. Der Londoner Vertrag vom 19. April 1839, auch als Vertrag der 24 Artikel bekannt, markiert die Anerkennung der belgischen Unabhängigkeit durch das Vereinigte Königreich, Frankreich, die Niederlande, Österreich, Preußen und Russland. Der Vertrag ist eine Änderung des 1832 ausgearbeiteten Vertrags mit 18 Artikeln, aber der niederländische König Wilhelm I. weigerte sich damals, den Vertrag zu unterzeichnen. Der Vertrag ist auch das rechtliche Ende des Vereinigten Königreichs der Niederlande, das seitdem nur noch Königreich der Niederlande heißt. Der Vertrag wurde von den beiden Bevollmächtigten unterschrieben, Salomon van Dedel (1775–1846) für den König der Niederlande sowie Sylvain Van de Weyer für den König der Belgier.
Gebrochen wurde der Vertrag durch das Deutsche Reich (in Rechtsnachfolge von Preußen) im Ersten Weltkrieg sowie erneut im Zweiten Weltkrieg durch das Dritte Reich.