Tillandsia usneoides
Tillandsia usneoides | ||||||||||||
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Tillandsia usneoides neben anderen Bromeliengewächsen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tillandsia usneoides | ||||||||||||
L. |
Tillandsia usneoides wird im Deutschen als Louisianamoos, Spanisches Moos oder auch als Ziegenbart und im Englischen als „Spanish Moss“ bezeichnet (weitere Bezeichnung aus dem Spanischen ist „Cabello de hadas“, zu deutsch „Feenhaar“). Sie gehört zur artenreichen Gattung der Tillandsien (Tillandsia) aus der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae).
Die Heimat liegt in Amerika und reicht von den Südstaaten der USA bis nach Argentinien und Chile. Mittlerweile wurde die Pflanze auch in anderen Ländern mit ähnlichem Klima eingebürgert.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wuchsform von Tillandsia usneoides gleicht derjenigen der Bartflechten (Usnea); hiervon leitet sich auch der Artname ab. Sie hängt als Epiphyt von Ästen, Kakteen, Felswänden, Überlandleitungen usw.
Tillandsia usneoides ist sehr formenreich. Es gibt Varietäten und Typen mit sehr dünnen Trieben bis hin zu welchen mit dickeren Trieben. Nur als Sämling bildet diese Art eine kleine Keimwurzel aus. Danach lebt sie völlig ohne Wurzeln. In langen Trieben hängt sie von allen geeigneten Unterlagen wie Ästen, Stromleitungen oder Dächern und die Wasser- und Nährstoffversorgung erfolgt alleine durch Regen und Luft. Die Vermehrung erfolgt meistens vegetativ durch Teilstücke oder seltener durch Samen mit Flugfallschirmen. Pro Trieb wird nur eine stiellose, unscheinbare, grünliche Blüte ausgebildet. Alle Pflanzenteile außer der Blüte sind von Saugschuppen dicht bedeckt, deshalb sehen die Pflanzen, wenn es nicht regnet, grau aus. Wenn die Pflanzen feucht sind, wird aus den Saugschuppen die Luft von Wasser verdrängt und die Pflanzen wirken grünlicher. Tillandsia usneoides ist eine CAM-Pflanze, öffnet ihre Spaltöffnungen also nachts, um Kohlenstoffdioxid aufzunehmen.[1]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Louisianamoos wurde früher als Verpackungsmaterial und Polstermaterial für Sofas und Matratzen verwendet, was sich oft als problematisch erwies, da sich in der Pflanze häufig Wanzen einnisten.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer indianischen Legende ist Louisianamoos das Haar einer Prinzessin, die am Tage ihrer Hochzeit von Feinden getötet wurde. Der trauernde Bräutigam soll es abgeschnitten und in einen Baum gehängt haben. Der Wind trug das Haar fort und verteilte es so über das ganze Land.
Bilder
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Herabhängend an einer Virginia-Eiche (Quercus virginiana).
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Illustration: Habitus und Blüte.
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Nahaufnahme: zu erkennen ist der Habitus und die Saugschuppen an allen Pflanzenteilen.
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Nahaufnahme: zu erkennen ist die gelbgrüne Blüte
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Röth & Wilhelm Weber: Tillandsien, Blüten der Luft, Neumann Verlag, Radebeul, 1991, ISBN 3-7402-0086-3
- Julian A. Steyermark, Paul E. Berry & Bruce K. Holst: Flora of the Venezuelan Guayana Vol.3. Araliaceae - Cactaceae, Missouri Botanical Garden Scientific Publications, St. Louis MO, USA, 1997, ISBN 0-915279-46-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung der Art in der Flora of North America. (engl.)
- Steckbrief. ( vom 17. Januar 2004 im Internet Archive)
- Die Art bei floridata. (engl.)
- Informationen aus dem Botanischen Garten Zürich. (deutsch)
- Eintrag bei GRIN.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Richard Haslam, Anne Borland, Kate Maxwell, Howard Griffiths: Physiological responses of the CAM epiphyteTillandsia usneoides L. (Bromeliaceae) to variations in light and water supply. In: Journal of Plant Physiology. Band 160, Nr. 6, Januar 2003, S. 627–634, doi:10.1078/0176-1617-00970 (elsevier.com [abgerufen am 4. März 2024]).