Ludwig Maurer (Mathematiker)
Ludwig Maurer (* 11. Dezember 1859 in München; † 10. Januar 1927[1][2] ebenda) war ein deutscher Mathematiker und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maurer war der älteste Sohn des Rechtshistorikers und Philologen Konrad Maurer. Er studierte in an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde 1879 Mitglied des Corps Suevia München.[3] An der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg wurde er 1886 promoviert.[4] Im Dreikaiserjahr, 1888, habilitierte er sich. Er wurde 1896 nicht-etatmäßiger außerordentlicher Professor in Straßburg, 1897 etatmäßiger Extraordinarius und 1909 ordentlicher Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dort wurde er 1926 emeritiert.
Er beschäftigte sich mit Lie-Gruppen und schrieb mit Heinrich Burkhardt den Artikel Kontinuierliche Transformationsgruppen in der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften. Nach ihm und Élie Cartan sind die Maurer-Cartan-Formen in der Theorie der Lie-Gruppen benannt.
Maurer blieb zeitlebens unverheiratet und kinderlos. Er verbrachte seine letzten Lebensjahre in München. Ludwig Maurer starb 1927 im Alter von 67 Jahren in München.
Grabstätte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grabstätte von Ludwig Maurer befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Mauer Links Platz 86 bei Gräberfeld 3) Standort .[5]
Die Büste auf dem Grabmal stellt jedoch nicht ihn, sondern seinen Großvater, den Rechtshistoriker, Bayerischen Staats- und Reichsrat sowie Minister Georg Ludwig von Maurer dar, der ebenfalls in dem Grab liegt.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ueber continuirliche Transformationsgruppen, Mathematische Annalen 39, 1891, S. 409–440
- Ueber Functionen einer reellen Variabeln, welche Derivirte jeder Ordnung besitzen, Mathematische Annalen 41, 1892, S. 377–402
- Zur Theorie der continuirlichen, homogenen und linearen Gruppen, Münchner Berichte 24, 1894, S. 297–341
- Ueber die Mittelwerthe der Functionen einer reellen Variabeln, Mathematische Annalen 47, 1896, S. 263–280
- mit Heinrich Burkhardt: Kontinuierliche Transformationsgruppen, Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften II A 6, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 401–436
- Über die Endlichkeit der Invariantensysteme, Mathematische Annalen 57, 1903, S. 265–313
- Ueber die Differentialgleichungen der Mechanik, Göttinger Nachrichten, 1905, S. 91–116
- Heinrich Durège: Elemente der Theorie der Funktionen einer komplexen veränderlichen Größe (5. Auflage neu bearbeitet von Ludwig Maurer), B. G. Teubner, Leipzig 1906 (nur die Einleitung Durèges wurde beibehalten)
- Heinrich Durège: Theorie der elliptischen Funktionen (5. Auflage neu bearbeitet von Ludwig Maurer), B. G. Teubner, Leipzig 1908 (im Internet-Archiv; englische Rezension)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Maurer im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Ludwig Maurer in der Datenbank zbMATH
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harmen Biró: Konrad Maurers Islandreise im Jahre 1858 – Landnahme und Aufgabe (Dissertation, Universität Tübingen, 2011. Online-Version als PDF, Seite 22), Angaben nach Wolfgang Maurer.
- ↑ Kurzbiographie in Michael Toeppel, Mitgliedergesamtverzeichnis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 1890–1990, München 1991, S. 249
- ↑ Kösener Korpslisten 1910, 178/746
- ↑ Dissertation: Zur Theorie der linearen Substitutionen
- ↑ Reiner Kaltenegger, Gräber des Alten Südfriedhofs München - Inschriften · Biographien , 1. Auflage 2019, PDF-Ausgabe, S. 157f;
Personendaten | |
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NAME | Maurer, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 11. Dezember 1859 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 10. Januar 1927 |
STERBEORT | München |