Lumpensuppe
Lumpensuppe (Ungarisch: Korhelyleves) ist eine scharfe Suppe der ungarischen Küche. Sie wird mit Sauerkraut, wahlweise Wurst, geräuchertem Fleisch oder Speckwürfeln, saurer Sahne und Paprikapulver zubereitet. Lumpensuppe wird oft als Katerfrühstück serviert und galt schon im 19. Jahrhundert als Mittel gegen den Katzenjammer.[1][2][3][4]
Korhely ist Ungarisch und bedeutet Lump oder Zechbruder, leves bedeutet Suppe.[5] Der Begriff korhel bzw. korhely ist indirekt entlehnt worden vom deutschen Wort Chorherr (auch Korherr geschrieben), das im Deutschen eventuell bereits zur Zeit der Reformation eine etwas verächtliche Bedeutung hatte.[6][7]
Eine schriftliche Erwähnung der Korhelyleves ist 1796 zu finden, und 1804 heißt es in dem lateinischen Werk Hungaria in Parabolis des Slowaken Anton Szirmay, dass speziell mit Kohlbrühe gekochte Würste Korhely leves genannt werden.[8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eugen von Rodiczky: Par nobile fratrum - Kraut und Schweinernes. Hrsg.: Österreichisches Landwirthschaftliches Wochenblatt. Faesy & Frick, 1878, S. 2.
- ↑ Hungary. In: Ken Albala (Hrsg.): Food Cultures of the World Encyclopedia - Africa and the Middle East. Volume 1. ABC-CLIO, Oxford 2011, ISBN 978-0-313-37626-9, S. 188.
- ↑ Andrew Dalby: Transylvannian Inns and Travellers. In: Harlan Walker (Hrsg.): Oxford Symposium on Food and Cookery 1991: Public Eating : Proceedings. Oxford Symposium, 1992, ISBN 978-0-907325-47-5, S. 73.
- ↑ Don Philpott: The World of Wine and Food: A Guide to Varieties, Tastes, History, and Pairings. Rowman & Littlefield, 2016, ISBN 978-1-4422-6804-3, S. 311 (google.de [abgerufen am 4. November 2022]).
- ↑ Hermann Scheuringer: Karpatenbeeren: bairisch-österreichische Siedlung, Kultur und Sprache in den ukrainisch-rumänischen Waldkarpaten. Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, 2006, ISBN 978-3-900424-53-4, S. 39.
- ↑ Viktor Lumtzer, Johann Melich: Deutsche Ortsnamen und Lehnwörter des ungarischen Sprachschatzes. Wagner'sche Universitäts-Buchhandlung, Innsbruck 1900, S. 155.
- ↑ Stefan Michael Newerkla: Sprachkontakte Deutsch - Tschechisch - Slowakisch: Wörterbuch der deutschen Lehnwörter im Tschechischen und Slowakischen: historische Entwicklung, Beleglage, bisherige und neue Deutungen. Lang, 2004, ISBN 978-3-631-51753-6, S. 606.
- ↑ Csefkó Gyula: A korhely szó jelentéstörténetéhez. In: Népünk és nyelvünk. 1931, S. 207.