Lyzeum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Lyceum)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lyzeum war und ist eine Bezeichnung für verschiedene höhere Bildungseinrichtungen.

In der Antike gab es in der Nähe Athens einen Tempel Lýkeion für den griechischen Gott Apollon Lýkeios. Die in der Nähe befindliche Lehrstätte des bedeutenden Philosophen Aristoteles wurde danach ebenso benannt. Auch in der römischen Zeit hießen einige Bildungsstätten so.[1]

Im europäischen Mittelalter führten einige Universitäten alternativ den Beinamen Lyceum (Salzburg, Graz, Bamberg).[2] Seit dem 17. Jahrhundert wurden so akademische Lateinschulen für Schüler genannt, die auf den Universitätsbesuch vorbereitet wurden. Diese Bezeichnung erhielt sich bis in das frühe 19. Jahrhundert, danach übernahmen Gymnasien diese Funktion.

Seit etwa 1870 wurde diese Bezeichnung im deutschsprachigen Raum für einige höhere Mädchenschulen verwendet, im 20. Jahrhundert in einigen Fällen auch für Mädchengymnasien.[3]

In Frankreich bezeichnet lycée ein Staatsgymnasium für Jungen und Mädchen, ebenso in Luxemburg lycée classique. In Polen ist liceum eine Oberschule, in der Ukraine lizej (ліцей) ebenso, in den Niederlanden ist ein liceum eine zusammengefasste Schule für Absolventen mit und ohne Hochschulzugangsberechtigung. In Bayern hießen die katholischen theologischen Hochschulen Lyzeum.

  • Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 13. 1908. S. 8; mit vielen Informationen
Wiktionary: Lyzeum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Lyzeum, Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13, 1908, S. 8
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Akademie, Berlin, 1993, Text; mit einigen Informationen
  3. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Residenz- und Hauptstadt Dresden für das Jahr 1876, S. 118, dort Lyceum für Damen mit Academie für Malerei und Musik von Fräulein C. W. von Hake, Reichsstr. 5, Dresden; eine der frühesten Bezeichnung für eine weibliche Fortbildungsstätte (wissenschaftliche Weiterbildung in jener freieren Weise der Universitäten)