Himmelblauer Bläuling
Himmelblauer Bläuling | ||||||||||||
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Himmelblauer Bläuling (Lysandra bellargus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lysandra bellargus | ||||||||||||
(Rottemburg, 1775) |
Der Himmelblaue Bläuling (Lysandra bellargus, Syn. Polyommatus (Meleageria) bellargus) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flügelspannweite der Falter ist zwischen 30 und 40 Millimeter groß. Die Flügeloberseiten der Weibchen sind wie bei vielen Arten der Bläulinge braun, während die der Männchen leuchtend blau gefärbt sind. Dem intensiven Blau hat die Art ihren Namen zu verdanken. Die blaue Flügeloberseite der Männchen hat eine feine, schwarze Randlinie und weiße Fransen an den Außenkanten, die braune Flecke in Höhe der Flügeladern haben. Die Hinterflügel haben kleine dunkle Randpunkte. Die Flügelunterseite ist hellbraun bis graubraun mit hell umrandeten schwarzen und orangen Flecken in der Submarginalregion. Die Männchen sind in ihrer Färbung variabel, so dass sie manchmal einen grünlichen Schimmer haben.
Die Flügeloberseite der Weibchen ist braun, teilweise blau übergossen, besonders Richtung Basalregion. Auf dem Rand der Hinterflügel und selten auch auf den Vorderflügeln befinden sich kräftige orange Flecken, die auf den Hinterflügeln zusätzlich einen weißen u-förmigen Bogen zum Flügelrand haben.
Die Zeichnungen des Falters sind in ihrem südlichen Verbreitungsgebiet bei beiden Geschlechtern kräftiger.
Die Raupe ist grün gefärbt mit gelben Streifen.[1]
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Silbergrüner Bläuling (Polyommatus coridon)
- Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus). Bei beiden Geschlechtern fehlen die braunen Flecke auf den weißen Fransen. Das Männchen hat keine dunklen Randpunkte auf den Hinterflügeln.
- Polyommatus punctifera, Vorkommen in Nordafrika. Das Männchen von Polyommatus punctifera hat kräftigere Flecken auf den Hinterflügeln.
Flugzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Himmelblaue Bläuling fliegt in zwei Generationen von Mitte Mai bis Juni und Ende Juli bis Mitte September. Im Chelmos-Gebirge in Griechenland ist nur eine Generation bekannt.
Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art kommt vor allem im Bergland auf sonnigen, mageren Wiesen und Trockenhängen in Höhen von 100 bis 2000 Metern vor.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) sowie Bunte Kronwicke Securigera varia dient der Raupe als Hauptnahrung. Die Raupe lebt myrmekophil mit Ameisenarten von Myrmica, Lasius, Tapinoma und Plagiolepis. Die Eiablage erfolgt an Blättern. Die Jungraupe überwintert. Im April des Folgejahres entwickelt sie sich dann weiter bis zur Verpuppung. Die Verpuppung findet oft unter Steinen, Laub oder Moos in der Nähe der Ameisenbauten statt. Die Art hybridisiert mit Polyommatus coridon sowie Polyommatus Hispana eventuell auch mit Polyommatus philippi.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Himmelblaue Bläuling ist weit verbreitet in Süd- und Mitteleuropa bis zum 55° nördl. Breite. Von den Mittelmeerküsten und dem europäischen Teil der Türkei bis zum Süden Englands und Litauen. Er ist selten in Südspanien und fehlt im nördlichen Belgien, den Niederlanden und Norddeutschland sowie im Süden Italiens südlich von Neapel und in Südgriechenland sowie auf den Mittelmeerinseln außer auf Mallorca. In Lettland ist er ausgestorben und aus Nordwestafrika aus dem Rif-Atlas ist nur eine Meldung bekannt. Er bewohnt auch den asiatischen Teil der Türkei bis zum Irak und Iran sowie den Kaukasus und Transkaukasien.
Status
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rote Liste BRD: 3 (gefährdet)[2]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Elizabeth Balmer: Schmetterlinge: Erkennen und Bestimmen. Parragon Books Ltd., 2007, ISBN 978-1-4075-1203-7, S. 86–87
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tagfalter. In: Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 2: Spezieller Teil: Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1991, ISBN 3-8001-3459-4.
- Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 1: Tagfalter. 4., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1966, DNB 457244224.
- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.lepiforum.de Taxonomie und Fotos
- Artenporträts der Tagfalter in Rheinland-Pfalz - Himmelblauer Bläuling
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- Polyommatus (Lysandra) bellargus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 2. März 2011