Mönchssittich
Mönchssittich | ||||||||||||
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Mönchssittich im Zoo | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myiopsitta monachus | ||||||||||||
(Boddaert, 1783) |
Der Mönchssittich (Myiopsitta monachus) ist ein südamerikanischer Papagei aus der Familie der eigentlichen Papageien. Als einzige Papageienart baut er große Nester aus Zweigen. Mönchssittiche weisen neben Halsbandsittichen als Neozooen aus der Ordnung der Papageien die weiteste Verbreitung auf. Die Vögel erreichen ein Alter von etwa 20 bis 30 Jahren.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mönchssittich ist in Südamerika beheimatet. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Argentinien, im südlichen Brasilien, in Uruguay, Bolivien und Paraguay. Darüber hinaus ist er in Chile, den USA und West- und Südeuropa (Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Portugal, Spanien, Italien und Griechenland) sowie in Israel als Neubürger (Neozoon) anzutreffen.
Äußere Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mönchssittich ist vorwiegend grün und hat den typischen langen Papageienschwanz. Die Stirn ist bläulich-grau, der Rest des Kopfes und auch die Brust sind grau. Der Schnabel ist hellbräunlich und die Iris dunkelbraun. Mönchssittiche haben einen grauen Augenring und graue Füße. Die Handschwingen sind blau und schwarz, die Unterflügel hellgrau und blassbläulich. Die Schwanzfedern zeigen oben eine blaue und grüne Zeichnung, die Unterseite ist hellgrün bis hellblau gesäumt. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt und äußerlich nicht zu unterscheiden. Zur sicheren Unterscheidung muss daher ein Gen- oder Bluttest herangezogen werden. Es gibt mehrere Unterarten, die sich nur geringfügig z. B. in der Größe unterscheiden, sowie eine blaue Farbvariante. Die Vögel der Nominatform sind durchschnittlich 29 Zentimeter groß und haben ein Gewicht von etwa 100 Gramm. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 48 Zentimeter. Weibchen sind zwar in der Regel 10–20 % kleiner, aber auch für die Größe gilt, das die Vögel nur durch DNA- oder Federtests zuverlässig geschlechtsspezifisch bestimmt werden können.
Verhalten und Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mönchssittiche bauen in Bäumen und Palmen große Gemeinschaftsnester. Dies ist eine Besonderheit unter den Papageienvögeln, die in der Regel Höhlenbrüter sind. Die Nester sind in „Wohnungen“ unterteilt, die jeweils von einem Paar bewohnt werden. Jede „Wohnung“, besteht wiederum aus mehreren spezialisierten Kammern zum Schlafen, Brüten und Aufenthalt. Die Nester ausgeflogener Jungtiere werden in der Nähe der Altvögel gebaut. Mönchssittiche legen fünf bis sechs Eier, die sie 22 bis 23 Tage lang bebrüten. Die Jungen werden nach 42 bis 45 Tagen flügge und etwa zwei bis drei Wochen nach dem Ausfliegen selbständig.
Die Hauptnahrung des Mönchsittich besteht aus Sämereien, Blattknospen und Früchten, sowie selten erwachsene und larvale Insekten. Bevorzugt werden Distel- oder Grassamen von Korbblütler oder Süßgräser sowie Früchte von den Palmengewächsen.[1]
Mönchssittiche verfügen wahrscheinlich über individuelle und unverwechselbare Stimmabdrücke, an denen sie sich – unabhängig vom jeweiligen Ruf – gegenseitig erkennen können.[2]
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind drei Unterarten bekannt:y´[3]
- Myiopsitta monachus cotorra (Vieillot, 1818)[4] kommt im südlichen Bolivien, südlichen Brasilien, in Paraguay und dem nordwestlichen Argentinien vor.[5]
- Myiopsitta monachus monachus (Boddaert, 1783)[6] ist im südöstlichen Brasilien, in Uruguay und dem nordöstlichen Argentinien verbreitet
- Myiopsitta monachus calita (Jardine & Selby, 1830)[7] ist im westlichen Argentinien verbreitet.
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung des Mönchssittichs erfolgte 1783 durch Pieter Boddaert unter dem Namen Psittacus monachus. Unter der Nummer 768 gab er nur Referenzen zu anderen Publikationen, ohne ein Verbreitungsgebiet zu nennen.[6] 1854 führte Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte die für die Wissenschaft neue Gattung Myiopsitta ein.[8] Dieser Begriff leitet sich von dem altgriechischen Wort μυς, μυος mys, myos für „Maus“ und ψιττακη psittakē bzw. lateinisch psitta ‚Papagei‘ ab.[9] Der Artname lateinisch monachus ‚Mönch‘ lässt sich auch von ψιττακη monachos, monos, monachoō für Mönch, alleine, einzeln machen ableiten.[10] »Cotorra« ist ein spanischer Name für zahlreiche Papageien aus Argentinien.[11] Ebenso ist »calita« ein lokaler argentinischer Name für die Art.[7] Alfred Laubmann berichtet in seinem Werk Die Vögel Von Paraguay von Populationen Concepción.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pieter Boddaert: Table des planches enluminéez d’histoire naturelle de M. D’Aubenton: avec les denominations de M.M. de Buffon, Brisson, Edwards, Linnaeus et Latham, precedé d’une notice des principaux ouvrages zoologiques enluminés. NA, Utrecht 1783 (biodiversitylibrary.org).
- Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Tableau des perroquets. In: Revue et Magasin de Zoologie Pure et Appliquée (= 2. Band 6). 1854, S. 145–158 (biodiversitylibrary.org).
- William Jardine, 7. Baronet of Applegarth, Prideaux John Selby: Illustrations of Ornithology. Band 2. Willizars, Edinburgh 1830 (biodiversitylibrary.org – Abbildung 82 & Text).
- Alfred Laubmann: Die Vögel Von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 183–184 (google.de).
- Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc. Par une société de naturalistes et d'agriculteurs. Band 25. Deterville, Paris 1817 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Myiopsitta monachus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 29. April 2024.
- Mönchssittich (Myiopsitta monachus) bei Avibase
- Mönchssittich (Myiopsitta monachus) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Mönchssittich (Myiopsitta monachus)
- Monk Parakeet (Myiopsitta monachus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Javier Blasco-Zumeta, Gerd-Michael Heinze: Geschlechts- und Altersbestimmung (PDF-Datei, englisch)
- Federn des Mönchssittichs
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mönchssittich - Myiopsitta monachus – Kurzsteckbrief des Mönchssittich. Deutsche Kanarien- und Vogelzüchterbund, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Simeon Q. Smeele, Juan Carlos Senar, Lucy M. Aplin, Mary Brooke McElreath: Evidence for vocal signatures and voice-prints in a wild parrot. In: Royal Society Open Science. Band 10, Nr. 10, Oktober 2023, ISSN 2054-5703, doi:10.1098/rsos.230835 (royalsocietypublishing.org [abgerufen am 5. Oktober 2023]).
- ↑ IOC World bird list Parrots, cockatoos
- ↑ Louis Pierre Vieillot (1818), S. 361
- ↑ a b Alfred Laubmann (1939), S. 183–184.
- ↑ a b Pieter Boddaert (1783), S. 48
- ↑ a b William Jardine, 7. Baronet of Applegarth (1830), Abbildung 82 & Text
- ↑ Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1854), S. 150
- ↑ Myiopsitta The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ monachus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ cotorra The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling