Mathias Wenzel Jäckel
Mathias Wenzel Jäckel (auch: Mätthäus Wenzel Jäckel;[1] sorbisch Maćij Wjacław Jakula; tschechisch Matěj Václav Jäckel; * 11. September 1655 in Wittichenau/Kulow; † nach 16. Januar 1738 in Prag) war ein sorbischer Bildhauer des böhmischen Barock.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mathias Wenzel Jäckel soll das Bildhauerhandwerk bei dem Dresdner Bildhauer Melchior Barthel erlernt haben. Um 1684 gründete er in Prag eine eigene Bildhauerwerkstatt, in der in den nächsten Jahrzehnten unzählige Kunstwerke geschaffen wurden. Die Auftraggeber waren zumeist kirchliche Einrichtungen und Orden. Zu den bekanntesten Werken zählen die für die Prager Karlsbrücke geschaffenen Statuen „Hl. Anna mit Jesuskind“ (1707) und „Madonna mit hl. Bernhard“ (1709).
Weitere Werke in Prag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St.-Franziskuskirche/Kreuzherrenkirche (Kostel svatého Františka z Assisi): plastischer Schmuck am Hauptaltar, Attikafiguren
- Karlsplatz: Brunnen mit Säule des hl. Josef (1698)
- Kloster Břevnov: Fassadenplastiken
- Wendisches Seminar: Statue des Simon Petrus
Werke in anderen Orten in Tschechien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Trhové Sviny: Kanzel für die Wallfahrtskirche
- Český Krumlov: Mariensäule (1717)
- Kloster Sedlec: Skulpturen
- Dobřany: St.-Veit-Kirche (Kostel sv. Víta): Hauptaltar als Säulen-Baldachin
Werke in der Oberlausitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau schuf Jäckel 1718 eine Statue des Schmerzensmannes und 1720 eine Mater dolorosa. Ebenso werden die Mariensäule, die Nepomuksäule und die Dreifaltigkeitssäule auf dem Klosterplatz, sowie das Kruzifix und die Muttergottes von 1725 an der Westfassade als seine Arbeiten angesehen.[2] 1722–1723 schuf er für die Pfarrkirche seines Geburtsortes Wittichenau den Altar aus Stuckmarmor.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Jäckel, Mathias Wenzel. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 33 (Digitalisat).
- Jürgen Matschie: Mathias Wenzel Jäckel – ein sorbischer Bildhauer des Barock. In: Lětopis C 24 (1981), S. 64–74.
- Marianne Mehling (Hrsg.): Knaurs Kulturführer Tschechische Republik. München 1993. ISBN 3-426-26609-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ In der Neuen Deutschen Biographie wird der Vorname mit „Lorenz Wenzel“ angegeben, siehe Ursula Roehlig: Hiernle, Carl Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 111 (Digitalisat).; von dort stammt auch die Ansetzung in der GND.
- ↑ Uwe Miersch: Kamenz & Umgebung. in: Reiseführer Dresden und Sachsen. Geschichte, Kunst, Architektur, Landschaft. CD-ROM. Oßling 2008.
Personendaten | |
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NAME | Jäckel, Mathias Wenzel |
ALTERNATIVNAMEN | Jäckel, Matthäus Wenzel; Jakula, Maćij Wjacław; Jäckel, Matěj Václav; Jäckel, Lorenz Wenzel (NDB) |
KURZBESCHREIBUNG | Bildhauer des böhmischen Barock |
GEBURTSDATUM | 11. September 1655 |
GEBURTSORT | Wittichenau |
STERBEDATUM | nach 16. Januar 1738 |
STERBEORT | Prag |