Mark A. Milley

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Mark Milley (2023)

Mark Alexander Milley (* 20. Juni 1958 in Winchester, Massachusetts) ist ein pensionierter General der United States Army (USA). Er war vom 1. Oktober 2019 bis 29. September 2023 Generalstabschef der Streitkräfte der Vereinigten Staaten (englisch Chairman of the Joint Chiefs of Staff, kurz: CJCS). Milley war der 20. Vorsitzende der JCS seit deren Einführung 1949.

Milley, geboren 1958 in Massachusetts,[1][2] schloss ein Studium an der Princeton University 1980 mit einem Bachelor in Politikwissenschaft ab. Seine weitere Ausbildung umfasst unter anderem Masterabschlüsse in Internationalen Beziehungen von der Columbia University und in National Security and Strategic Studies vom Naval War College.[3]

Milley wurde 1980 im Rahmen des Reserve Officer Training Corps in Princeton zum Offizier ernannt. Während seiner militärischen Laufbahn bis 2008 hatte Milley mehrere Kommando- und Stabspositionen in acht Divisionen und Spezialeinheiten inne. Im Laufe seiner Karriere war Milley unter anderem bei der 82nd Airborne Division, der 5th Special Forces Group, der 7th Infantry Division, der 2nd Infantry Division, dem Joint Readiness Training Center, der 25th Infantry Division, dem Operations Staff of the Joint Staff und als Military Assistant des Verteidigungsministers tätig.

Dienst im Generalsrang

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Milley (r.) mit Vorgänger Allyn (l.) und dem damaligen Chief of Staff of the Army, General Raymond Odierno (Mitte), während der Kommandoübergabe am FORSCOM am 15. August 2014
Milley bei einer Rede zum Kommandowechsel des USSOCOM in Tampa, Florida, am 30. August 2022

Am 1. Februar 2008 zum Brigadegeneral befördert diente Milley als stellvertretender Divisionskommandeur für Operationen der 101st Airborne Division während der Operation Enduring Freedom in Afghanistan. Im April 2009 erfolgte die Verwendung als stellvertretender Direktor für regionale Operationen im Vereinigten Generalstab in Washington, D.C.; diese Position bekleidete er bis Mitte 2011, vom Jahreswechsel 2010/2011 an im Range eines Generalmajors.[4]

Ab Mitte 2011 kommandierte Milley die 10th Mountain Division in Fort Drum, New York,[5] Ende 2012 übernahm er unter Beförderung zum Generalleutnant den Befehl über das III. US-Corps in Fort Hood, Texas.[6]

Von Mai 2013 an war Milley als Befehlshaber des International Security Assistance Force Joint Command und stellvertretender Befehlshaber der United States Forces – Afghanistan für etwa elf Monate in Afghanistan stationiert.[7] Während dieser Zeit blieb er in Personalunion Kommandierender General des III. US-Corps in Fort Hood, wo sich am 2. April 2014, elf Tage nach seiner Rückkehr dorthin, ein Amoklauf ereignete, bei dem vier Menschen starben und 16 verletzt wurden.[8]

Am 7. Juli 2014 nominierte US-Präsident Barack Obama Milley für die Nachfolge von Daniel Allyn, der seinerseits den Posten des stellvertretenden Generalstabsvorsitzenden der USAR übernahm, als Befehlshaber des FORSCOM. Der US-Senat bestätigte die Personalie am 23. Juli. Milley trat das Kommando am 15. August an; seine Beförderung zum General erfolgte im Rahmen der Kommandoübergabe.[9][1]

Am 14. August 2015 übernahm Milley den Vorsitz über den Generalstab der United States Army von General Raymond Odierno, der seinerseits in den Ruhestand trat.[10]

Er war seit dem 1. Oktober 2019 Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten (engl. Chairman of the Joint Chiefs of Staff, kurz: CJCS). Milley war der 20. Vorsitzende der JCS seit deren Einführung 1949. Am 1. Juni 2020 begleitete Milley Präsident Donald Trump, der sich im Rahmen der Proteste infolge des Todes von George Floyd in Washington, D.C. vor die nahegelegene Kirche St. John’s Episcopal Church begab, welche am Tag zuvor durch ein Feuer beschädigt wurde, zu einem Fototermin, bei dem Trump mit der Bibel posierte. Später distanzierte sich Milley von dem Fototermin sowie den Forderungen nach einem Militäreinsatz im Inland.[11]

Nach Trumps Abwahl im November 2020 warnte Milley seine Militärs im Vorfeld des Sturms auf das Kapitol in Washington 2021 vor einem „Reichstag-Moment“ und soll Parallelen zwischen Trump und Hitler gezogen haben.[12] Nach der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 in Washington D.C. traf Milley geheime Vorkehrungen, um die alleinige Befehlsgewalt von Trump über Atomwaffen einzuschränken (fernab des Umstands, dass die Befehlsgewalt über den Einsatz von Atomwaffen allein der National Command Authority – gebildet in erster Linie aus dem Präsidenten und dem Verteidigungsminister – zusteht). Er rief am 8. Januar 2021 die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi an und versicherte ihr, dass das Militär nichts „Verrücktes oder Illegales“ tun würde – „sei es der Gebrauch von Atomwaffen oder ein Angriff auf ein fremdes Land“. In jenem Telefonat stimmte er Pelosis Aussage zu, dass Trump verrückt sei.[13][14]

Am 16. November 2022, neun Monate nach dem Beginn des völkerrechtswidrigen Überfalls Russlands auf die Ukraine, sagte Milley auf einer Pressekonferenz: „Die Wahrscheinlichkeit eines ukrainischen militärischen Sieges, der darin besteht, die Russen aus der gesamten Ukraine zu vertreiben, einschließlich der von ihnen als Krim bezeichneten Region, ist militärisch gesehen nicht sehr hoch.“ Schon vorher trat er für Verhandlungen mit Russland ein und stand damit im Gegensatz zur öffentlichen Meinung der US-Regierung.[15]

Am 29. September 2023 wurde er auf der Joint Base Myer-Henderson Hall offiziell und im Beisein von US-Präsident Joe Biden verabschiedet. Luftwaffengeneral Charles Q. Brown wurde als neuer Generalstabschef vereidigt. Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer war als Gast anwesend. Milley sagte dabei „Wir legen keinen Eid vor einem König, einer Königin, einem Tyrannen oder Diktator ab“ ... „Wir legen auch keinen Eid vor einem Möchtgern-Diktator ab.“ Er betonte, US-Soldaten würden ihren Eid auf die Verfassung der Vereinigten Staaten ablegen.[16]

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 soll Milley laut Bob Woodward vor Donald Trump als für die USA „gefährlichsten Menschen aller Zeiten“ gewarnt haben. Dieser sei „Faschist durch und durch“.[17]

Mark Milley ist verheiratet mit Hollyanne Milley, gemeinsam haben sie einen Sohn und eine Tochter.[18]

Rang Jahr
Second Lieutenant 10. Juni 1980
First Lieutenant 28. November 1981
Captain 1. März 1984
Major 20. Juni 1991[19][A 1]
Lieutenant Colonel 25. Mai 1995[20][A 1]
Colonel 1. Mai 2001[21][A 1]
Brigadier General 1. Februar 2008[18]
Major General 22. Dezember 2010[22][A 1]
Lieutenant General  3. Dezember 2012[23][A 1]
General 15. August 2014

Auswahl der Dekorationen, sortiert in Anlehnung an die Order of Precedence of Military Awards:

Commons: Mark A. Milley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b c d e Das Datum gibt den Tag der Bestätigung durch den Senat an, das tatsächliche Beförderungsdatum kann etwas später liegen.

Einzelnachweise

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  1. a b Hinnant, Jim: Milley takes FORSCOM colors, Allyn departs Fort Bragg to become Army vice chief. FORSCOM Public Affairs vom 18. August 2014 (englisch; zuletzt abgerufen am 26. August 2014).
  2. Berkowitz, Bram: Winchester native Mark A. Milley becomes U.S. Army Chief of Staff. Winchester Star vom 27. August 2015 (englisch; zuletzt abgerufen am 15. November 2015).
  3. Biografie Milleys (Memento vom 6. September 2015 im Internet Archive) beim FORSCOM (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).
  4. Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums vom 16. April 2009 (englisch; zuletzt abgerufen am 26. August 2009).
  5. Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums vom 4. August 2011 (englisch; zuletzt abgerufen am 26. August 2014).
  6. Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums vom 15. November 2012 (englisch; zuletzt abgerufen am 26. August 2014).
  7. Biografie Milleys (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive) bei der ISAF (englisch; zuletzt abgerufen am 26. August 2014).
  8. Greg Jaffe: After Fort Hood shooting, general just home from war is again comforting the wounded. In: The Washington Post vom 6. April 2013 (englisch; zuletzt abgerufen am 26. August 2014).
  9. Presidential Nomination 1836-113@1@2Vorlage:Toter Link/thomas.loc.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 7. Juli 2014 in der Library of Congress (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).
  10. Lopez, Todd C.: Wars fought by ground troops, new Army chief says. Army News Service vom 14. August 2015 (englisch; zuletzt abgerufen am 20. August 2015).
  11. Amanda Macias: Pentagon official says Defense Secretary Esper and Chairman Milley were not aware of Trump church photo-op plan. 2. Juni 2020, abgerufen am 3. Juni 2020 (englisch).
  12. US-General warnte Vertraute offenbar vor „Reichstag-Moment“. 15. Juli 2021, abgerufen am 15. Juli 2021.
  13. Sturm aufs US-Kapitol: Generalstabschef soll versucht haben Trumps Befehlsgewalt über Atomwaffen einzuschränken. In: Der Spiegel. Abgerufen am 15. September 2021.
  14. Bob Woodward und Robert Costa: Peril. Simon & Schuster, New York 2021.
  15. US-Generalstabschef Milley: „Am Ende des Tages wird es eine politische Lösung geben“. In: heise.de. Abgerufen am 17. November 2022.
  16. Hochrangiger US-Militär bezeichnet Trump als „Möchtegern-Diktator“. In: t-online.de. Abgerufen am 30. September 2023.
  17. Martin Pengelly: Mark Milley fears being court-martialed if Trump wins, Woodward book says. In: The Guardian. 11. Oktober 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 12. Oktober 2024]).
  18. a b Visits Fort Campbell, Ky@1@2Vorlage:Toter Link/www.defense.gov (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  19. Presidential Nominations 379-102@1@2Vorlage:Toter Link/thomas.loc.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 3. Juni 1991 in der Library of Congress (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).
  20. Presidential Nominations 383-104@1@2Vorlage:Toter Link/thomas.loc.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 11. Mai 1995 in der Library of Congress (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).
  21. Presidential Nominations 160-107@1@2Vorlage:Toter Link/thomas.loc.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 27. Februar 2001 in der Library of Congress (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).
  22. Presidential Nominations 2288-111@1@2Vorlage:Toter Link/thomas.loc.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 15. November 2010 in der Library of Congress (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).
  23. Presidential Nomination 1977-112@1@2Vorlage:Toter Link/thomas.loc.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 13. November 2012 in der Library of Congress (englisch; zuletzt abgerufen am 25. August 2014).