Oberalm
Marktgemeinde Oberalm
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Hallein | |
Kfz-Kennzeichen: | HA | |
Fläche: | 6,39 km² | |
Koordinaten: | 47° 42′ N, 13° 6′ O | |
Höhe: | 452 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.354 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 682 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5411 | |
Vorwahl: | 06245 | |
Gemeindekennziffer: | 5 02 08 | |
NUTS-Region | AT323 | |
UN/LOCODE | AT OMB | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Halleiner Landesstraße 51 5411 Oberalm | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hans-Jörg Haslauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024) (21 Mitglieder) |
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Lage von Oberalm im Bezirk Hallein | ||
Oberalm | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Oberalm, im Salzburger Dialekt Owaråim [ ], ist eine Marktgemeinde mit 4354 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Salzburger Land im Bezirk Hallein in Österreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Tennengau im Salzburger Land. Westlich der Gemeinde fließt die Salzach in rund 450 Meter über dem Meer. Im Nordosten steigt das Land zum Oberalmberg auf 726 Meter an. Die Grenze im Südosten bildet größtenteils der Almbach.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,39 Quadratkilometer. Davon sind 43 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 9 Prozent Gärten und 28 Prozent sind bewaldet.[2]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
- Oberalm (4134)
- Vorderwiestal (220)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Oberalm I.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Puch bei Hallein | ||
Hallein (Gemeindegebiet Taxach) | Adnet | |
Hallein |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Oberalm leitet sich vom vorlateinischen Albantha (mutmaßlich alpenkeltisch, „illyrisch“) und steht in Flussnamen (gestützt) zu lateinisch albus ‚weiß‘, also wohl in der Bedeutung ‚am Almbach‘[4] (siehe auch Obere Albe für Almbach)[5]. Oberalm zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten in der Umgebung des Salzachtalbodens, die vorrömisch bis frühmittelalterliche Siedlungskontinuität des Raumes ist gesichert.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im 8. Jahrhundert, als Herzog Theodo aus Bayern dem Heiligen Rupert den Salzachgau zwecks angestrebter Besiedelung und Missionierung übertragen hatte. In den Breves Notitiae (789) findet sich die erste Erwähnung – der Name Oberalm taucht in mehreren Textpassagen auf – “ecclesiam iuxta ripam, que vocatur Albina” oder “hominum de Albina” (‚Leute aus (Ober)Alm‘). Dieses Manuskript wird im Archiv der Erzabtei St. Peter aufbewahrt. Das Kloster besaß in Oberalm mehrere zinspflichtige Höfe. Als Marktort ist Oberalm schon im Mittelalter genannt. Weiters hatten mehrere bedeutende Adelsgeschlechter ihren Wohnsitz in Oberalm – unter anderem auf den Schlössern Kahlsperg und Winkl.
Ludwig Wittgenstein wohnte eine Zeit lang in der Villa seines Onkels im Ort und arbeitete hier am Tractatus logico-philosophicus (erschien 1921). Die Reste des Hauses, das in einem schlechten Zustand war, wurden entgegen Protesten am 1. Dezember 2015 abgerissen.[6]
1938, mit dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland, als allerorten in Österreich Großgemeinden gebildet wurden, wurde Oberalm per 1. Jänner 1939 der Stadt Hallein zwangseingemeindet („Groß-Hallein“). Nach dem Krieg gab es schon 1946 eine Unterschriftenaktion, das rückgängig zu machen, die eine Mehrheit von etwa 85 Prozent brachte („Los von Hallein“-Bewegung). Nach längeren Verhandlungen um die wertvollen Gewerbegebietslagen zwischen Oberalm und Hallein, aber auch mit Adnet um das Vorderwiestal, das mit der Auflösung Oberalms dorthin gekommen war, sowie nach weiteren Abstimmungen und Bürgerbefragungen verabschiedete der Salzburger Landtag per 11. Juni 1952 das Gesetz über die Wiedererrichtung einer Marktgemeinde Oberalm. Die Katastralgemeinde Oberalm II, der heutige Halleiner Stadtteil Neualm, und ein Grenzstreifen bei Hühnerau blieben aber bei Hallein. Das Vorderwiestal kam wieder zu Oberalm.[7]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Oberalm hl. Stephan: Gotischer Sakralbau mit bemerkenswertem Hochaltar aus dem Jahre 1707, spätgotische Marmorkanzel, Kruzifix und Heiligenfiguren von Johann Georg Mohr.
- Schloss Haunsperg: 14. Jahrhundert, wurde bis 2015 als Hotel geführt, befindet sich unmittelbar neben der Kirche
- Schloss Kahlsperg: 16. Jahrhundert, heute Seniorenheim
- Schloss Winkl: heute Landwirtschaftsschule Winklhof
- Bürgerhäuser: aus dem 17. Jahrhundert im Ortskern
- Filzhofgütl: Das Kulturhaus ist ein ehemaliger Bauernhof und beherbergt eine Bibliothek.
- Gemeindezentrum: moderner Bau
- Ehemaliges Mesnerhaus, heute Dienstwohnungen für Mitarbeiter vom Schloss Winkl
- Ehemaliges Schulhaus, von 1879, heute ein Privathaus
- Wiestal: Naherholungsgebiet mit dem Wiestalstausee
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 32 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 16 im Haupt-, 15 im Nebenerwerb und 1 von einer juristischen Person geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 154 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 113 im Bereich Herstellung von Waren, 5 in der Wasserver- und Abfallentsorgung und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (304), Beherbergung und Gastronomie (282), Handel (211) und freiberufliche Dienstleistungen (106 Mitarbeiter).[8][9][10]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 32 | 37 | 22 | 25 |
Produktion | 58 | 43 | 273 | 234 |
Dienstleistung | 235 | 146 | 1011 | 798 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Öffentlicher Verkehr: Oberalm liegt an der Salzburg-Tiroler-Bahn und ist mit der Linie S3 der S-Bahn Salzburg direkt mit der Landeshauptstadt Salzburg verbunden. Die Regionalbuslinie 160 fährt von Hallein/Bahnhof über Oberalm nach Salzburg Hauptbahnhof.
- Straße: Die Tauern Autobahn A10 durchquert das Gemeindegebiet von Norden nach Süden. Die Auffahrt Hallein befindet sich knapp südlich der Gemeindegrenze.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 ÖVP, 9 SPÖ, 2 FPÖ, und 1 Bürgerinitiative Oberalm.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 SPÖ, 8 ÖVP, und 3 FPÖ.[11]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 SPÖ, 6 ÖVP, 3 FPÖ, und 3 Grüne.[12]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 8 SPÖ, 7 ÖVP, 3 FPÖ, und 3 Grüne.[13]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2024 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 ÖVP, 6 SPÖ, 3 FPÖ, und 3 Grüne.[14]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister seit 1861 waren:[15]
- 1861–1867 Clement Perger
- 1867–1867 Leopold Sommerauer
- 1867–1872 Clement Perger
- 1872–1873 Daniel Holztrattner
- 1873–1876 Matthias Seidl
- 1876–1880 Josef Holztrattner
- 1880–1883 Matthias Seidl
- 1883–1889 Leopold Schieferer
- 1889–1912 Stefan Hinterhofer
- 1912–1919 Anton Rieß
- 1919–1922 Anton Klappacher
- 1922–1925 Alexander Vogl
- 1925–1929 Johann Huber
- 1929–1938 Anton Fiala
- 1938–1938 Matthäus Seidl
- 1838–1953 (eingemeindet Hallein)
- 1953–1961 Josef Ernstbrunner
- 1961–1964 Matthäus Seidl
- 1964–1964 Adolf Strobl
- 1964–1988 Wolfgang Brunnauer
- 1988–1999 Herbert Struber[16]
- 1999–2005 Rudolf Schürer[17]
- 2005–2019 Gerald Dürnberger (SPÖ)[18]
- seit 2019 Hans-Jörg Haslauer (ÖVP)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der Gemeinde wird folgendermaßen beschrieben:
- Im goldenen Feld auf grünem Rasengrund ein Tisch, der aus einer massigen viereckigen Steinplatte von rotem Marmor und einem breiten, ebenfalls vierkantigen steinernen Tischfuß von grauer Farbe besteht. Hinter diesem Tisch steht ein grüner Lindenbaum.
Abgebildet ist der Oberalmer Thaidingtisch (Schranne) mit Gerichtslinde. Der „rote Marmor“ ist der bedeutende Adneter Marmor.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Huber (1873–1929), Politiker (CSP)
- Julia Sobieszek (* 1986), Künstler-Agentin, Autorin und Filmproduzentin
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verena Altenberger (* 1987), Schauspielerin
- Hannah Hanusch (* 1997), Triathletin
- Karl Müller (* 1950), Germanist
- Daniel Niederreiter (* 1978), Triathlet
- Isabella Ploberger (1913–2002), Filmarchitektin
- Peter Schmiedlechner (* 1982), Politiker (FPÖ)
- Rosa Weiser (1897–1982), Architektin
- Anton Zuckerstätter (* 1961), Politiker und Abgeordneter zum Salzburger Landtag
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Brettenthaler: Oberalm. Ein Salzburger Markt einst und jetzt. Marktgemeinde Oberalm, Oberalm 1978.
- Ägydius Außerhofer u. a.: Festschrift. 100 Jahre eigenständige Pfarre Oberalm 1908–2008. Orgelweihe. Renovierung der Pfarrkirche. Pfarre Oberalm, Oberalm 2008.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- 50208 – Oberalm. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Oberalm. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Land Salzburg - Wahlergebnisse. Abgerufen am 10. März 2024.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Eine Etymologie zu Alm (Bergweide) ist hier, wie im ganzen Salzburg-Halleiner Becken, auszuschließen, da der Ort im Tal liegt. Dasselbe gilt für Niederalm an der Alm (Berchtesgadener Ache)
- ↑ Biologische Unterwasser-Forschungsgruppe der Universität Salzburg: Historischer Flussverlauf der Salzach von den Salzachöfen bis zur Saalachmündung – Teil 2: Salzburg – Hallein ( des vom 22. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in BUFUS-Info 40/2008, PDF-Datei S. 4–5 von 14 Seiten, online unter bufus.sbg.ac.at
- ↑ salzburg.orf.at Abriss von „Wittgenstein-Villa“ unter Protest, of.at, 1. Dezember 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015.
- ↑ Oberalm feierte vor 50 Jahren Trennung von Hallein. Landesgeschichtliche interessante Darstellung vom Leiter des Landesarchivs Fritz Koller in „Unser Land“, Salzburger Landeskorrespondenz, 26. März 2002.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Wahlergebnisse 2024. Land Salzburg, abgerufen am 10. März 2024.
- ↑ Bürgermeisterchronik. Gemeinde Oberalm, abgerufen am 11. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Herbert Struber. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Rudolf Schürer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Gerald Dürnberger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.