McLaren P1

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McLaren
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P1
Produktionszeitraum: 2013–2015
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotor:
3,8 Liter mit 542 kW
+ Elektromotor:
132 kW (Systemleistung: 674 kW)
Länge: 4588 mm
Breite: 1946 mm
Höhe: 1188 mm
Radstand: 2670 mm
Leergewicht: ca. 1500 kg

Der McLaren P1 ist ein heckgetriebener Mittelmotor-Hybrid-Supersportwagen des britischen Sportwagenherstellers McLaren Automotive. Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde die seriennahe Designstudie des P1 auf der Mondial de l’Automobile 2012.[1] Die endgültige Version wurde 2013 auf dem Genfer Auto-Salon präsentiert, die Fahrzeuge wurden ab Oktober 2013 ausgeliefert. Der P1 ist McLarens erstes Straßenfahrzeug mit Hybrid-Antrieb und ein direkter Konkurrent des Ferrari LaFerrari und des Porsche 918. McLaren plante eine limitierte Produktion von 375 Fahrzeugen zum Preis von jeweils 1,1 Millionen Euro, die bereits vor Beginn der Serienfertigung ausverkauft war. Im Dezember 2015 lief die Produktion des Supersportwagens aus.[2] 439 P1 wurden hergestellt.[3]

Das Design des McLaren P1 mit vorwiegend geschwungenen Linien basiert auf dem des McLaren MP4-12C, jedoch ist der P1 breiter und länger und hat einige völlig neu entworfene Stilelemente wie z. B. Scheinwerfer in Form des McLaren-Logos, womit er sich deutlich vom MP4-12C abhebt. Der Heckflügel des Wagens ist verstellbar, er kann im Straßenbetrieb um 120 mm und im Rennbetrieb um 300 mm ausgefahren werden.

Der aufgeladene 3,8-Liter-V8-Motor des McLaren P1 ist eine stark veränderte Version des in dem McLaren MP4-12C verwendeten Motors und leistet 542 kW (737 PS) bei 7500/min. Zusätzlich ist ein 132 kW (179 PS) starker Elektromotor eingebaut. Zusammen leisten beide Motoren 674 kW (916 PS) und stellen ein Drehmoment von 900 Nm zur Verfügung. Es kann wahlweise nur mit dem Ottomotor oder nur mit dem Elektromotor gefahren werden. Die Batterie des Elektromotors lässt sich entweder durch den Ottomotor oder binnen zwei Stunden an einer Plug-In-Ladestation vollständig aufladen.[4] Die elektrische Reichweite des Wagens liegt bei elf Kilometern.[5]

Die Bodenfreiheit des Chassis kann der Fahrer über ein RaceActive Chassis Control (RCC) genanntes System um 50 mm verringern, um durch den Bodeneffekt für mehr aerodynamischen Abtrieb zu sorgen.

Die Kraft wird über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen. Die Bremsanlage mit Carbon-Keramik-Bremsscheiben stammt von Akebono, die auch die Bremsanlagen der McLaren-Formel-1-Fahrzeuge entwickeln und produzieren. Ähnlich wie der Formel-1-Rennwagen McLaren MP4/13 aus der Saison 1998 ist der P1 mit einem Brake Steer genannten System ausgerüstet, das bei Kurvenfahrt das kurveninnere Rad leicht abbremst und so dem Fahrzeug mehr Agilität bei Kurvenfahrten gibt. Dadurch werden höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht. Für die Stabilität sorgt unter anderem ein sechsstufiges elektronisches Stabilitätsprogramm, bei dem je nach gewählter Stufe (Normal, Sport, Track, Race, Track-Off, Race-Off) die Antriebsschlupfregelung und die Bremseingriffe unterschiedlich abgestimmt sind.

Folgende Beschleunigungswerte gab McLaren bekannt: Von 0 auf 100 km/h 2,8 Sekunden, von 0 auf 200 km/h 6,8 Sekunden und von 0 auf 300 km/h 16,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt elektronisch abgeregelt bei 350 km/h. Der theoretische Verbrauch nach ECE-Norm R 101 beträgt 8,3 Liter auf 100 Kilometer, der darauf basierende CO₂-Ausstoß liegt bei 194 g/km.[6]

Laut McLaren soll der P1 auf der Nürburgring-Nordschleife eine Rundenzeit von unter sieben Minuten gefahren sein, eine genaue Zeit wurde allerdings nicht genannt. Ein Porsche 918 Spyder schaffte die Runde in 6:57 Minuten, wobei ein direkter Vergleich infolge unterschiedlicher Witterungsverhältnisse schwer möglich ist.[7]

Technische Daten

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P1
Bauzeitraum 10/2013–12/2015
Motorkenndaten
Motortyp V8-Ottomotor + Elektromotor
Motoraufladung Twinscroll-Turbolader
Einbaulage mittig längs
Ventile/Nockenwellen 4 pro Zylinder/4
Hubraum 3799 cm³
Bohrung × Hub 93,0 × 69,9 mm
max. Leistung Ottomotor bei min−1 542 kW (737 PS) / 7500
max. Leistung Elektromotor 132 kW (179 PS)
max. Leistung Gesamtsystem 674 kW (916 PS)
max. Drehmoment Ottomotor bei min−1 720 Nm / 4000
max. Drehmoment Elektromotor 260 Nm
max. Drehmoment Gesamtsystem 900 Nm
Kraftübertragung
Antrieb Hinterradantrieb
Getriebe, serienmäßig 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 350 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung, 0–100 km/h 2,8 s
Beschleunigung, 0–200 km/h 6,8 s
Beschleunigung, 0–300 km/h 16,5 s
Leergewicht 1309 kg
Kraftstoffverbrauch
auf 100 km (kombiniert)
8,3 l Super
CO2-Emissionen (kombiniert) 194 g/km
Abgasnorm Euro 6

Zulassungszahlen

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In der Schweiz und Liechtenstein wurden insgesamt 19 McLaren P1 neu zugelassen.[8]

Auf dem Pebble Beach Concours d’Elegance zeigte McLaren erstmals ein Konzeptfahrzeug des McLaren P1 GTR. Offiziell wurde das Modell beim Genfer Automobilsalon 2015 vorgestellt.[9]

Der P1 GTR ist ein Rennwagen, der ursprünglich nicht über eine Straßenzulassung verfügte und eine Leistung von 735 kW (1.000 PS) erreicht, außerdem ist ein Energierückgewinnungssystem eingebaut.[9]

Der P1 GTR wurde ab 2015, nach der Auslieferung des letzten McLaren P1, montiert und ist Eigentümern des McLaren P1 vorbehalten. Es wurde eine limitierte Anzahl von 35 Stück gebaut. Mit dem Kauf eines P1 GTR ging die Möglichkeit der Teilnahme an mehreren personalisierten Trainingseinheiten und Einweisungen einher. So konnten sich die Käufer im Rahmen dieser Trainingseinheiten auf Rennstrecken mit dem Fahrzeug vertraut machen, im Simulator fahren und Fitnesstrainings absolvieren.[9]

Der P1 GTR wurde nach den erfolgreichen Fahrzeugen des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1995 benannt. Damals erreichten McLaren-Kundenteams mit dem F1 GTR den Gesamtsieg sowie die Plätze drei bis fünf und 13 bei nur einem Ausfall.

Der britischen Lanzante Motorsport gelang es in Kooperation mit McLaren, nach Markteinführung fünf Fahrzeuge zum McLaren P1 LM mit Straßenzulassung umzubauen.[10] Lanzante verkündete mit einer Zeit von 6:43 Minuten einen neuen Rekord für straßenzugelassene Fahrzeuge auf der Nordschleife des Nürburgrings. Allerdings war der Prototyp während der Fahrt nicht in straßenzugelassenem Zustand.[11][12]

2024 präsentierte Lego einen Nachbau des P1 in Originalgröße. 23 Mitarbeiter bauten insgesamt 8344 Stunden an dem aus 342.817 Klemmbausteinen bestehenden Fahrzeug. Das Lego-Modell wiegt 1220 kg und ist fahrbar. Formel-1-Rennfahrer Lando Norris fuhr damit eine Runde auf dem Silverstone Circuit.[13]

Commons: McLaren P1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. David Undercoffler: McLaren’s wild P1 supercar breaks cover. Los Angeles Times, 18. September 2012, abgerufen am 19. September 2012 (englisch).
  2. Kommt ein Nachfolger für den Supersportler? auto-motor-und-sport.de, 15. Dezember 2015, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  3. The Only 10 Supercars Worth Paying $1 Million For. 19. Juni 2022, abgerufen am 23. Juni 2022.
  4. ALL about the new McLaren P1, debuting at Geneva this March. the-car-addict.com, 26. Februar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2013; abgerufen am 26. Februar 2013 (englisch).
  5. McLaren P1: 916 PS für den neuen Supersportler. auto-motor-und-sport.de, abgerufen am 29. Dezember 2013.
  6. McLaren P1 ausverkauft – Kein Hybrid-Supersportwagen mehr zu haben. Sportauto.de, 14. November 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. November 2013; abgerufen am 12. Dezember 2013.
  7. Christian Gebhardt: Porsche 918 Spyder gegen McLaren P1: 887 und 916 PS für den Legendenstatus. 16. Januar 2015, abgerufen am 8. Juni 2022.
  8. Alle Schweizer Typenscheine – MC LAREN P1. In: Typenscheine.ch. 10. Januar 2024, abgerufen am 10. Januar 2024.
  9. a b c P1 GTR auf der Website der McLaren Automotive. McLaren Automotive, abgerufen am 13. Dezember 2015 (englisch).
  10. McLaren P1 GTR street legal. In: The Car Experience. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2016; abgerufen am 5. August 2016.
  11. Hybrid-Bolide ist schnellster auf der Nordschleife. T-Online.de, 29. Mai 2017, abgerufen am 16. Juni 2017.
  12. McLaren P1 LM sets record at the Nürburgring. Abgerufen am 8. Juni 2022 (englisch).
  13. Tobias Grüner: Silverstone-Runde im Lego-McLaren. In: auto-motor-und-sport.de. 12. September 2024, abgerufen am 12. September 2024.
Zeitleiste der McLaren-Serienmodelle seit 1994
Typ Motor 1990er 2000er 2010er 2020er
3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
Supersportwagen
mit Frontmotor
V8 Mercedes-Benz SLR McLaren
Sportwagen
mit Mittelmotor
V6 Artura
V8 MP4-12C/12C 650S 720S 750S
675LT 765LT
570S
570GT
540C
600LT
620R
GT GTS
Supersportwagen
mit Mittelmotor
P1 Senna Speedtail Elva
Sabre Solus GT
V12 F1
  • Mit modifiziertem BMW-Motor
  • Gemeinsam mit Mercedes-Benz