Melancholie

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Melancholie, Edvard Munch
Landschaft als Metapher der Seele (Mondaufgang über dem Meer, Caspar David Friedrich, Öl auf Leinwand, 1822)

Die Melancholie (lateinisch melancholia, melancolia, von altgriechisch μελαγχολία melancholía „Schwarzgalligkeit“, aus μέλας melas „schwarz“ und χολή cholḗ „Galle“; „Schwarze Galle“: entsprechend der bis in das 19. Jahrhundert in der europäischen Medizin vorherrschenden Humoralpathologie der mit der Milz als Speicherorgan (im Gegensatz zur „Gelben Galle“, als deren Speicherorgan die Leber galt)[1] in Zusammenhang stehende kalt-trockene Leibessaft)[2][3] bezeichnet eine durch Schwermut bzw. Schwermütigkeit, Schmerz, Traurigkeit oder Nachdenklichkeit geprägte Gemütsstimmung, die in der Regel auf keinen bestimmten Auslöser oder Anlass zurückgeht. In Bezug auf eine psychische Disposition oder ein Krankheitsbild ist der Begriff Melancholie im 20. Jahrhundert weitgehend durch den Begriff der Depression ersetzt worden.[4] Der Melancholiker ist ein Mensch, bei dem das melancholische Temperament überwiegt. Der Begriff Melancholie wird in Philosophie, Medizin, Psychologie, Theologie und Kunst behandelt. Eine ähnliche Bedeutung haben der romantische Weltschmerz und der Trübsinn.

Medizingeschichte

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Die historische Entwicklung des Melancholie-Begriffs hat ihren Ausgangspunkt in der antiken Humoralpathologie, auch als Viersäftelehre bekannt, die dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos zugeschrieben wird. Er bzw. die Hippokratiker erklärten die μελαγχολία melancholia als einen Überschuss an schwarzer (verbrannter) Galle (μέλαινα χολή mélaina cholḗ), der sich ins Blut ergießt. Der früheste Beleg des Wortes findet sich in der hippokratischen Schrift Über Luft, Wasser und Ortslagen[5] (um 420 v. Chr.). Ursprünglich galt der schwarz verfärbte Gallensaft als Symptom eines krankhaften Geschehens und wurde erst später, erstmals belegt in der hippokratischen Abhandlung Über die Natur des Menschen, den (konstitutiven) Körpersäften zugeordnet.[6]

Rufus von Ephesos beschreibt in Die Fragen des Arztes an den Kranken drei Arten der durch das Vorherrschen der schwarzen Galle hervorgerufenen Krankheit „Melancholie“, wobei die Symptome (Magenbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Wahnvorstellungen, Sprachstörung) sowohl physische Störungen als auch abnorme psychische Zustände sein können.[7] Rufus führte etwa die „melancholische“ Erkrankung eines Menschen auf dessen „ständiges Brüten über den Wissenschaften der Geometrie“ zurück.[8]

Die sich in Schwermut und anderen Gemütsveränderungen („Milzweh“[9]) äußernde Schwarze Galle galt in der Humoralphysiologie als Endzustand von angesengten (angebrannten) Leibessäften (Blut, Schleim und Gelber Galle).[10]

Galen (2. Jahrhundert n. Chr.), der das medizinische Wissen seiner Zeit zusammenfasste und den Vorstellungen der Hippokratiker folgte, sah den Ursprung der Melancholie ebenfalls in einem Überschuss an schwarzer Galle, einem der vier Körpersäfte oder lateinisch humores, die in der Milz und den Hoden produziert würden. Nach der Temperamentenlehre bestimmt die schwarze Galle den Charakter der Melancholiker und korrespondiert mit dem Element Erde, dem Herbst, dem Erwachsenenalter und dem Nachmittag.

Die schwarze Galle wurde in der Antike als Ursache für die Bildung von Thrombosen in den Blutgefäßen gehalten.[11]

Im 9. oder 10. Jahrhundert verfasste der Bagdader Arzt Isḥāq ibn ʿImrān, der auch als Leibarzt von Ziyadat Allah III. tätig geworden ist, eine inhaltlich über Rufus von Ephesos hinausgehende, später durch Constantinus Africanus ins Lateinische übersetzte,[12] Abhandlung[13] über eine in drei Formen vorkommende Melancholie,[14] zu deren nichtkörperlichen Ursachen vor allem übermäßige geistige Arbeit gehöre.[15] Constantinus überliefert neben der ausführlichen Beschreibung der Melancholie (De accidentibus melancholiae) auch erstmals systematische Therapieanweisungen (Quo modo haec passio habet medicanda).[16] Arnald von Villanova führte als Ursache von Manie und Melancholie bei zu intensiv studierenden und geistig arbeitenden Menschen auf deren Gemütsbewegungen und Enthaltsamkeit zurück.[17]

Im Mittelalter wurde die Melancholie mit den Sternbildern Waage, Skorpion, Schütze in Zusammenhang gebracht. In der Renaissance wurde die Auffassung populär – vor allem durch die Schriften Marsilio Ficinos und Agrippas von Nettesheim – die Melancholiker stünden unter dem Einfluss des Planeten Saturn.[18][19] Laut Marsilio Ficino könne das melancholische Temperament (mit Vorherrschen des Körpersaftes Schwarze Galle) durch den Einfluss von Merkur (bzw. Hermes) und Saturn vorgegeben sein oder durch anhaltende geistige Arbeit verursacht sein. Ficino unterscheidet dabei eine „natürliche“ schwarze Galle, die beim Menschen schöpferische Geisteskräfte hervorrufen kann, von einer durch Verbrennung (etwa der „natürlichen“ schwarzen Galle) im Körper entstehenden, welche zu Wut und Raserei führt sowie dumm und stumpf macht.[20]

Zum Syndrom[21] der Melancholia[22] wurde vor allem im Mittelalter oft der Liebeskummer (amor hereos, meist humoralpathologisch erklärt) gezählt.[23]

Die Bedeutung des Wortes melancolia war vielfältig und umfasste geistige Verwirrtheit, Depression infolge von Entwicklungsstörungen ebenso wie die Symptomatik bei Hirnhautentzündung, das Delir, den Kretinismus sowie Eklampsie und alle Formen der bereits von Constantinus Africanus als Unterform der melancolia beschriebenen Epilepsie, aber auch Asthma, Migräne, Tremor und Lähmungen sowie die Hysterie fielen unter diese Sammelbezeichnung.[24] Bevor am Ende des Mittelalters eine Wandlung des Begriffs vom reinen Krankheitsbild zum „Gefühl“ erfolgte, wurde die Melancholie sowohl in der antiken als auch der mittelalterlichen Literatur negativ als Gemütsleiden gesehen. Eine Ausnahme bildet ein Fragment mit dem Titel XXX,1, das zeitweise dem Aristoteles zugeordnet wurde, vermutlich aber von Theophrast stammt. Darin äußerte sich der Autor positiv über die Melancholie, da diese die Voraussetzung für den „göttlichen Wahnsinn“ (griechisch-lateinisch mania) sei. Die hier aufgeworfene Frage: „Warum sind alle hervorragenden Männer, ob Philosophen, Staatsmänner, Dichter oder Künstler, offenbar Melancholiker gewesen?"“ beeinflusste später die romantische Genieästhetik.

Robert Burton: Anatomie der Melancholie (1621)

Der englische Kleriker Robert Burton veröffentlichte mit seinem umfassenden Werk Anatomie der Melancholie (zuerst 1621) ein Kompendium des damals bekannten Wissens zu den unterschiedlichsten Ausprägungen und Formen der Melancholie nach dem humoralpathologisch geprägten Erkenntnisstand.

Der englische Forscher William Harvey entdeckte 1628 den Blutkreislauf. Seitdem entsprachen die damaligen Theorien über körperliche Ursprünge der Melancholie nicht mehr dem wissenschaftlichen Stand der Zeit. Trotzdem hatten der Begriff, seine Assoziationen und die Viersäftelehre, weiterhin Einfluss auf diverse Wissensgebiete.

Der Begriff der Melancholie hat sich von seiner Herkunft aus der Lehre der Körpersäfte gelöst und ist teilweise weiterhin für medizinische Diagnosen auf anderer Grundlage herangezogen worden, teilweise aber auch zu einem alltagssprachlichen Begriff mit einem großen Bedeutungsfeld geworden, das nicht nur pathologische Dimensionen hat.[25]

In seinem Aufsatz Trauer und Melancholie von 1917 grenzt Sigmund Freud die Melancholie von der Trauer ab: Sie sei dadurch gekennzeichnet, dass die Herabsetzung des Selbstgefühls nicht durch die positive Trauerarbeit behoben wird: „Die Melancholie ist seelisch ausgezeichnet durch eine tiefe schmerzliche Verstimmung, eine Aufhebung des Interesses für die Außenwelt, durch den Verlust der Liebesfähigkeit, durch die Hemmung jeder Leistung und die Herabsetzung des Selbstgefühls, die sich in Selbstvorwürfen und Selbstbeschimpfungen äußert und bis zur wahnhaften Erwartung der Strafe steigert.“ Diese selbstzerstörerischen Aspekte sieht Freud als Ursache für die Suizidgefährdung der Melancholiker.[26] Im Lexikon der Psychologie[27] wird vom melancholischen Typus als von einem „mittelalterlichen Begriff“ gesprochen, nämlich von seiner Verbindung mit der überholten Lehre von den Körpersäften. In der heutigen Psychologie findet man den Begriff eher selten. Laut Meyers Kleines Lexikon Psychologie (Mannheim, Wien, Zürich 1986) wird Melancholie zuweilen gleichbedeutend mit endogener Depression verwendet.

Die Melancholie erfuhr mit der Neuauflage des ab Januar 2022 gültigen ICD-11 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten der WHO) wieder eine zunehmende Bedeutung und Relevanz innerhalb der Psychologie. So kann seitdem die Melancholie als besondere Kennzeichnung einer Depression explizit diagnostiziert und mit dem Diagnoseschlüssel: 6A80.3 (ICD-11) codiert werden.

Bezug zur Religion

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Im Mittelalter wurde die Melancholie als Mönchskrankheit bekannt und wurde als eng verwandt mit dem Konzept der Acedia bezeichnet, wenn auch das Verhältnis beider Konzepte zueinander historischen Veränderungen ausgesetzt war.[28] Acedia ist ein häufiges Thema in der theologischen Literatur, zum Beispiel bei Thomas von Aquin in der Summa Theologica.[29] Die früheste Beschreibung des Acedia-Phänomens stammt vermutlich von Evagrius Ponticus, der als frühchristlicher Anachoret in Ägypten lebte. Beschrieben wird unter anderem die Heimsuchung durch den Dämon des Mittags. Johannes Cassian übernahm Evagrius’ Ansätze und gab diese an Thomas von Aquin weiter. Im Protestantismus des 16. Jahrhunderts galt die Melancholie als eine Versuchung des Teufels, die der Gläubige wie eine Prüfung bestehen müsse. Gerade das zeitweise Versinken in Verzweiflungszuständen erschien vor diesem Hintergrund als eine Bestätigung der Ernsthaftigkeit des eigenen Glaubens. Auf der anderen Seite erkannte man die zerstörerische Kraft der Melancholie und empfahl als Therapie geistliche Mittel wie Gebete oder geistliche Lieder und weltliche Zerstreuung durch Musik (nach dem biblischen Vorbild von David und Saul) und heitere Gesellschaft. Dabei spielte die persönliche Erfahrung Luthers, der häufig von Schwermut überfallen wurde, eine stilbildende Rolle. Luther und seine Nachfolger aus der protestantischen Orthodoxie des 16. Jahrhunderts haben sich in zahlreichen Trostschriften mit der Melancholie auseinandergesetzt. In der ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einsetzenden Propaganda der Gegenreformation wurde die Melancholie deswegen häufig als typische Krankheit der Protestanten bezeichnet.

Für den katholischen Religionsphilosophen Romano Guardini erschließt sich der eigentliche Sinn der Schwermut nur aus dem Geistigen, als „die Beunruhigung des Menschen durch die Nachbarschaft des Ewigen.“[30]

Die Melancholie durchzieht die gesamte Literaturgeschichte als großes Thema.[31] Wichtige Literaten wie Walther von der Vogelweide (Melancholiepose – Ich saß auf einem Steine), Jean-Jacques Rousseau, Christian Morgenstern und Friedrich Nietzsche haben sich mit der Melancholie auseinandergesetzt. Die Renaissance-Dichterin Isabella di Morra schrieb einige melancholische Gedichte.[32] Unter den Dichtern der Romantik ist Nikolaus Lenau zu nennen. Poesie und Musik gelten als Therapieformen der Melancholie, spätestens seit Marsilio Ficino.[33][34][35]

Die Darstellung der Melancholie und des Melancholischen projiziert oftmals die innere Schwermut in die Außenwelt. Dies kann die Verortung des Selbst in einer Landschaft sein, einem Zimmer, einem allegorischen oder symbolischen Raum. Albrecht Dürers rätselhafter Kupferstich Melencolia I von 1514 prägte die allegorischen Konventionen der Melancholie-Darstellung für die folgenden Epochen (unter anderem ausgelegt in Gottfried Kellers Gedicht Melancholie). In Vanitas-Darstellungen wird die Leblosigkeit der Objekte als Fehlen menschlicher Gemeinschaft betont.

Neben dem melancholischen Einklang der Seele mit einer Landschaft, insbesondere in der Romantik, finden sich viele weite Räume und Landschaften, oft auch eine merkwürdig ziellose oder verschobene Perspektive, unter anderem bei den folgenden bekannten Melancholie-Darstellungen oder bei Giorgio de Chirico (Einsamkeit (Melanconia) 1912, Die Melancholie eines schönen Tages 1913, Melancholie eines Politikers, Gare Montparnasse (Melancholie der Abreise) 1914, Hermetische Melancholie 1918/1919).[36]

Historisch bedeutende Werke

Forschungsliteratur

  • Dietrich von Engelhardt u. a. (Hrsg.): Melancholie in Literatur und Kunst. Hürtgenwald 1990 (= Schriften zur Psychopathologie, Kunst und Literatur. Band 1).
  • Hellmut Flashar: Melancholie und Melancholiker in den medizinischen Theorien der Antike (Habilitationsschrift 1965). Berlin 1966.
  • László Földényi: Melancholie. Matthes & Seitz, München 1988, ISBN 3-88221-239-X.
  • Konrad Goehl: Guido d’Arezzo der Jüngere und sein „Liber mitis“. 2 Bände. Horst Wellm, Pattensen bei Hannover (jetzt Königshausen & Neumann, Würzburg) 1984 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 32), ISBN 3-921456-61-4 (zugleich Philosophische Dissertation Würzburg), S. 99–115 (Die humoralpathologischen Grundlagen (Wissenschaftstheoretischer Ansatz)), insbesondere S. 100–102 und 108–112, sowie S. 746 (melancolia, melancolicus).
  • Raymond Klibansky, Erwin Panofsky, Fritz Saxl: Saturn und Melancholie – Studien zur Geschichte der Naturphilosophie und Medizin, der Religion und der Kunst. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-28610-2.
  • Julia Kristeva: Schwarze Sonne. Depression und Melancholie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-11594-4.
  • Roland Lambrecht: Der Geist der Melancholie – Eine Herausforderung philosophischer Reflexion. Fink, München 1996, ISBN 3-7705-2925-1.
  • Wolf Lepenies: Melancholie und Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1969 DNB 457412070 (Zugleich Dissertation an der Universität Münster 1967 unter dem Titel: Melancholie, Langeweile und Reflexion. DNB 482289082).
  • Walter Müri: Melancholie und schwarze Galle. In: Museum Helveticum. Band 10, 1953, S. 21–38; auch in: Antike Medizin (= Wege der Forschung. Band 221). Hrsg. von Hellmuth Flashar. Darmstadt 1971, S. 165–191.
  • Jean Starobinski: Geschichte der Melancholiebehandlung von den Anfängen bis 1900. Basel 1960 (= Documenta Geigy: Acta psychosomatica. 4); in überarbeiteter Übersetzung neu herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Cornelia Wild, Berlin 2011.
  • Jean Starobinski: Die Melancholie im Spiegel. Baudelaire-Lektüren. Hanser, München 1992, ISBN 3-446-15983-5.
  • Johann Anselm Steiger: Melancholie, Diätetik und Trost. Konzept der Melancholie-Therapie im 16. und 17. Jahrhundert. Manutius, Heidelberg 1996.

Lexikonartikel

Wiktionary: Melancholie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Melancholie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Konrad Goehl: Guido d’Arezzo der Jüngere und sein ‚Liber mitis‘. 2 Bände. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1984, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 32), ISBN 3-921456-61-4, hier: S. 101, 108 und 110.
  2. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 150 f.
  3. MelancholieDuden; abgerufen am 27. Februar 2016.
  4. Meyers Kleines Lexikon Psychologie. Meyer, Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich 1986, S. 218.
  5. Hellmut Flashar: Melancholie und Melancholiker in den medizinischen Theorien der Antike. Berlin 1966, S. 21.
  6. Jutta Kollesch, Diethard Nickel: Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte aus dem medizinischen Schrifttum der Griechen und Römer. Philipp Reclam jun., Leipzig 1979 (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 771); 6. Auflage ebenda 1989, ISBN 3-379-00411-1, S. 182, Anm. 5 (zu Hippokrates, Über die Natur des Menschen, Kap. 1–8).
  7. Jutta Kollesch, Diethard Nickel: Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte aus dem medizinischen Schrifttum der Griechen und Römer. 1989, S. 114 und 193.
  8. Werner Friedrich Kümmel: Der Homo litteratus und die Kunst, gesund zu leben. Zur Entwicklung eines Zweiges der Diätetik im Humanismus. In: Rudolf Schmitz, Gundolf Keil (Hrsg.): Humanismus und Medizin. Acta humaniora, Weinheim an der Bergstraße 1984 (= Deutsche Forschungsgemeinschaft: Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung. Band 11), S. 67–85, hier: S. 70.
  9. Vgl. dazu Max Höfler: Deutsches Krankheitsnamen-Buch. München 1899, S. 409–410 (Melancholie) und 792 (Milzweh).
  10. Gundolf Keil: „blutken – bloedekijn“. Anmerkungen zur Ätiologie der Hyposphagma-Genese im ‚Pommersfelder schlesischen Augenbüchlein‘ (1. Drittel des 15. Jahrhunderts). Mit einer Übersicht über die augenheilkundlichen Texte des deutschen Mittelalters. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen. Band 8/9, 2012/2013, S. 7–175, hier: S. 106 f.
  11. Axel W. Bauer: Embolie. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 344 f., hier: S. 344.
  12. Karl Garbers: Ishāq b. ʿImrāns Melancholie-Traktat. Hamburg 1977.
  13. Karl Garbers: Isḥāq ibn ʿImrān, Maqāla fi l-Mālīhūliyā (Abhandlung über die Melancholie) und Constantini Africani Libri duo de melancholia. Vergleichende kritische arabisch-lateinische Parallelausgabe, deutsche Übersetzung des Textes […]. Hamburg 1977 (deutsch, lateinisch).
  14. Friedrun R. Hau: Ishāq ibn ʿImrān. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 683.
  15. Werner Friedrich Kümmel: Der Homo litteratus und die Kunst, gesund zu leben. Zur Entwicklung eines Zweiges der Diätetik im Humanismus. In: Rudolf Schmitz, Gundolf Keil (Hrsg.): Humanismus und Medizin. Acta humaniora, Weinheim an der Bergstraße 1984 (= Deutsche Forschungsgemeinschaft: Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung. Band 11), S. 67–85, hier: S. 72.
  16. Heinrich Schipperges: Melancholia. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 966.
  17. Werner Friedrich Kümmel: Der Homo litteratus und die Kunst, gesund zu leben. Zur Entwicklung eines Zweiges der Diätetik im Humanismus. 1984, S. 72 f.
  18. Siehe dazu insbesondere die klassische Studie Raymond Klibansky, Erwin Panofsky, Fritz Saxl: Saturn und Melancholie – Studien zur Geschichte der Naturphilosophie und Medizin, der Religion und der Kunst. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-28610-2.
  19. Vgl. auch A. Solomon: Saturns Schatten. Die dunklen Welten der Depression. Frankfurt am Main 2001.
  20. Werner Friedrich Kümmel: Der Homo litteratus und die Kunst, gesund zu leben. Zur Entwicklung eines Zweiges der Diätetik im Humanismus. In: Rudolf Schmitz, Gundolf Keil (Hrsg.): Humanismus und Medizin. Acta humaniora, Weinheim an der Bergstraße 1984 (= Deutsche Forschungsgemeinschaft: Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung. Band 11), S. 67–85, hier: S. 75–78, 81 und 84 f.
  21. Wolfram Schmitt: Der 'Wahnsinn in der Literatur des Mittelalters am Beispiel des 'Iwein' Hartmanns von Aue. In: Jürgen Kühnel, Hans-Dieter Mück, Ursula, Ulrich Müller (Hrsg.): Psychologie in der Mediävistik. Gesammelte Beiträge des Steinheimer Symposions. Göppingen 1985, S. 197–214, hier: S. 209.
  22. Grundformen psychischer Störungen in der scholastischen Medizin des Mittelalters waren gemäß Bernhard D. Haage die Melancholia, die Mania (Erregungs- und Enthemmungszustand wie bei manisch-depressiven Erkrankungen) und die Phrenitis (Besessensein von Wahnvorstellungen).
  23. Bernhard Dietrich Haage: Liebe als Krankheit in der medizinischen Fachliteratur der Antike und des Mittelalters. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 5, 1987, S. 173–208, passim.
  24. Heinrich Schipperges: Melancholia. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 967.
  25. Für Überblicke über die historischen Verschiebungen und Veränderungen siehe Roy Porter: Wahnsinn. Eine kleine Kulturgeschichte. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2007; Clark Lawlor: From Melancholia to Prozac. A History of Depression. Oxford University Press, Oxford 2012.
  26. Vgl. darüber hinaus auch Martin Münz: Gutachten der medicinischen Facultätt zu Würzburg über vermeintlichen Mord in Folge einer Melancholia erotica-religiosa. In: [Adolph Henke’s] Zeitschrift für Staatsarzneikunde. Band 29, 1835, Heft 2, S. 392–434. (Digitalisat).
  27. Arnold, Eysenck, Meili; Freiburg 1971.
  28. Siehe unter anderem Michael Theunissen: Vorentwürfe der Moderne. Antike Melancholie und die Acedia des Mittelalters. Campus, Berlin / New York 1996; Christoph Flüeler: Acedia und Melancholie im Spätmittelalter. In: Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie. Band 34, 1987, S. 379–398.
  29. Vgl. II/II, qu. 35.
  30. Romano Guardini: Vom Sinn der Schwermut. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1987, ISBN 978-3-7867-1375-3, S. 45.
  31. Einer der vielen Überblicke bei Ludwig Völker: „Komm heilige Melancholie“ – Eine Anthologie deutscher Melancholie-Gedichte. Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-007984-5.
  32. Gaetana Marrone, Paolo Puppa: Isabella Morra. In: Encyclopedia of Italian Literary Studies. Band: A-J. Taylor & Francis, 2007, S. 1242 (Scan in der Google-Buchsuche).
  33. Ludwig Völker: Muse Melancholie – Therapeutikum Poesie. Fink, München 1978, ISBN 3-7705-1309-6.
  34. Ortrun Riha: Das weinende Jahrhundert. „Melancholie“ im Zeitalter der Aufklärung. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 4, 1986, S. 23–38.
  35. Zum medizinischen Begriff der Melancholie in der Romantik vgl. auch Michael Schmidt-Degenhard: Zum Melancholiebegriff J. C. A. Heinroths. In: Gerhardt Nissen, Gundolf Keil (Hrsg.): Psychiatrie auf dem Wege zur Wissenschaft. Stuttgart 1985, S. 12–18.
  36. Für einen Überblick siehe Jean Clair (Hrsg.): Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst. Katalog der Ausstellung in Paris und Berlin 2005/2006. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1647-5.
  37. Zu dem Bild Yves Hersant: Rote Melancholie. In: Jean Clair (Hrsg.): Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst. Ausstellungskatalog. Hatje Cantz, Ostfildern / Ruit 2005, ISBN 3-7757-1647-5, S. 110–117.