Melkitische Griechisch-katholische Kirche

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Melkitische Griechisch-katholische Kirche
arabisch كنيسة الروم الملكيين الكاثوليك, DMG Kanīsat ar-Rūm al-Malakiyyīn al-Kāṯūlīk
Basisdaten
Jurisdiktionsstatus Patriarchatskirche
Ritus Byzantinischer Ritus
Liturgiesprache Arabisch
Kalender Gregorianischer Kalender
Sitz Melkitisches Patriarchat von Antiochien (Damaskus)
Hierarch Patriarch von Antiochia, Jerusalem und dem ganzen Osten und Alexandria Joseph Absi SMSP
Statistik
Jurisdiktionen 29
Gläubige 1.670.000
Bischöfe 36
Pfarreien 491
Diözesanpriester 404
Ordenspriester 176
Ständige Diakone 68
Ordensbrüder 260
Ordensschwestern 566
Stand: 2014[1]
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Die Melkitische Griechisch-katholische Kirche (auch: byzantinisch-katholische Kirche im Nahen Osten, Melkitisch-katholische Kirche oder Rum-katholische Kirche) ist eine Kirche eigenen Rechts der römisch-katholischen Kirche und gehört zu den katholischen Ostkirchen. Im Libanon ist sie die drittgrößte Kirche.

Das Wort Melkiten stammt aus dem Aramäischen (syrisch: ܡܠܟܝܐ). Wörtlich bedeutet es „königlich“, in einem weiteren Sinne auch „Reichs…“ oder „Staats…“; in bestimmten Zusammenhängen kann in diesem Sinne „kaiserlich“ gemeint sein. Im Arabischen hat das Wort Malakī (Arabisch: ملَكي) dieselbe Bedeutung. Es kommt in allen semitischen Sprachen vor.

Der Begriff Melkit wurde nach dem Konzil von Chalcedon (451) ursprünglich abwertend von den Angehörigen der anderen orientalischen Kirchen verwendet. Die Nicht-Chalcedonianer bezeichneten damit jene, die vom byzantinischen Kaiser unterstützt wurden. Es ist nicht bekannt, wann die Melkiten den Begriff erstmals als Selbstbezeichnung verwendeten.

Historische Verbreitung

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Die Melkiten waren im Allgemeinen griechischsprachige Stadtbürger, die im Westen der Levante und in Ägypten lebten, während die nicht-chalcedonischen Syrisch-Orthodoxen und Kopten mehr auf dem Land wohnten. Die Melkitische Kirche war in drei historische Patriarchate aufgeteilt: Alexandria, Antiochien und Jerusalem, jeweils unter dem Patriarchen von Konstantinopel. Die Nicht-Chalcedonianer haben ihre Patriarchate in Alexandria (Koptische Kirche) und Antiochien (Syrisch-Orthodoxe Kirche) eingerichtet. Das Nubische Königreich von Makuria (heute im Sudan liegend) praktizierte im Gegensatz zu den nicht-chalcedonischen Nachbarn den melkitischen Glauben von 575 bis 1300 n. Chr. (Siehe dazu Liste der Bischöfe von Faras)

Eine wichtige Quelle für die Zeit bis ins frühe 10. Jahrhundert stellt das Geschichtswerk des Eutychios von Alexandria dar. Im Jahre 1054, auf dem Höhepunkt des Morgenländischen Schismas, exkommunizierten sich Patriarch Michael I. Kerularius und Kardinal Humbert von Silva Candida gegenseitig. In den folgenden Jahrhunderten verstärkte sich hingegen die Zusammenarbeit der orthodoxen Hierarchen mit dem Heiligen Stuhl. Während des Zweiten Konzils von Lyon (1274) und des Konzils von Florenz (1431–1445) ging der Patriarch von Konstantinopel eine Union mit dem Papst ein, in der Hoffnung, Konstantinopel vom Ansturm des Islam zu befreien.

Ab 1342 kamen römisch-katholische Priester nach Damaskus und anderen Gebieten des Orients. Sie begannen zu missionieren, und einige orthodoxe Priester konvertierten heimlich zum Katholizismus. Zu der Zeit war die Natur des Ost-West-Schismas undefiniert und die meisten Konvertiten behielten den byzantinischen Ritus und blieben in ihrer Kirche als pro-römisch-katholische Gruppe. Im Jahr 1724 wurde Kyrillos VI. Tanas, ein pro-katholischer Bischof, zum Patriarchen von Antiochien gewählt. Der Patriarch von Konstantinopel Jeremais III. betrachtete diese Wahl als katholischen Übernahmeversuch und nominierte den griechischen Mönch Sylvester anstatt Kyrillos zum Patriarchen.

Der neugewählte Papst Benedikt XIII. erkannte Kyrillos’ Anspruch auf das Patriarchat an und begrüßte ihn und die Gläubigen in Kommunion mit Rom. Von dem Zeitpunkt an war die Melkitische Kirche in einen orthodoxen und in einen katholischen Teil gespalten, die jeweils von Konstantinopel und Rom anerkannt wurden. Der katholische Teil behielt die Bezeichnung Melkit. Im modernen Sprachgebrauch wird der Begriff Melkit fast ausschließlich für die griechisch-katholischen Gläubigen verwendet.[2]

Am Ende des 18. Jahrhunderts kam es zwischen den Städten Aleppo und Damaskus zu Auseinandersetzungen, was letztendlich zu einer Spaltung des griechisch-orthodoxen Patriarchates von Antiochien der orthodoxen Melkiten führte. Nun erhielt 1744 der von Damaskus unterstützte Patriarch Kyrillos durch Papst Benedikt XIV. das Pallium als Zeichen der vollen Kirchengemeinschaft. Da die Katholiken aber durch die türkischen Behörden stets behindert wurden, hielt sich die Kirche nur in den Bergen, und viele Anhänger wanderten nach Palästina oder Ägypten ab. Infolgedessen wurde der katholisch-melkitische Patriarch von Antiochien zusätzlich der melkitische Administrator über die Jurisdiktionsgebiete von Jerusalem und Alexandria. Im Jahr 1838 wurden Jerusalem und Alexandria zu eigenen melkitischen Patriarchssitzen (Patriarchaten) erhoben. Die melkitische Kirche gliedert sich seither in drei große Jurisdiktiongebiete auf, und der melkitische Patriarch trägt den Titel dreier Patriarchalsitze (Antiochien und das ganze Morgenland; Jerusalem; Alexandria und ganz Afrika). Seit 1848 ist sie von der türkischen Regierung als eigenes Millet anerkannt. Ursprünglich eine Kirche der antiochenischen Griechen schlossen sich der Melkitischen Griechisch-katholischen Kirche im 19. Jahrhundert zahlreiche orthodoxe Araber an, da ihnen der katholische Patriarch weniger von der Regierung abhängig schien als der orthodoxe Patriarch.

Mit dem gregorianischen Kalender lebend feiern die katholischen Melkiten ihre byzantinische Liturgie heute in der arabischen Sprache. Die rund 1.284.000 Gläubigen unterstehen dem Patriarchen mit Sitz in Damaskus, sind in 26 Diözesen organisiert und leben in Syrien, dem Libanon, Israel, Ägypten, Jordanien, den USA, Europa und Australien.

Patriarch Gregorios III. bei einer Investiturfeier des Lazarus-Ordens in Krefeld-Hüls

Kirchenoberhaupt ist der melkitische Patriarch von Antiochien, derzeit Joseph Absi. Sein Amtssitz ist bei der melkitischen Kathedrale Unserer Frau al-Niah in der syrischen Hauptstadt Damaskus; seine beiden libanesischen Wohnsitze sind in Raboueh und Ain Traz.

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil spielte der melkitisch-katholische Episkopat, angeführt von Patriarch Maximos IV., eine herausragende Rolle als Vertreter ostkirchlicher Traditionen und ihrer Bedeutung für die katholische Kirche.

Die Melkitische Griechisch-katholische Kirche zählte 2010 rund 1,6 Millionen Gläubige, die Bistümer befinden sich in Ägypten, Argentinien, Australien, Brasilien, Israel, Jordanien, Kanada, Mexiko, den USA und Venezuela.

Die Mehrzahl der Bistümer liegt im Libanon mit sieben Eparchen sowie in Syrien mit vier Eparchen und dem Sitz des Patriarchen in Damaskus. Im Irak und Kuwait unterhält die melkitische Kirche jeweils ein Patriarchal-Exarchat.

Melkitisch griechisch-katholische Kirche in Österreich

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Die melkitischen Gläubigen Österreichs gehören zum Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen (Ordinarius Christoph Kardinal Schönborn, Protosyncellus Yuryi Kolasa) und haben eine Gemeinde.[3]

Griechisch-katholische Kirche in Westeuropa

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In Westeuropa gibt es einige melkitische Gemeinden. Für die melkitischen Christen in Westeuropa ist Erzbischof Jean-Clément Jeanbart von Aleppo in Syrien zuständig. Er ist seit 1999 zum Apostolischen Visitator für die Melkitische Griechisch-katholische Kirche in Westeuropa eingesetzt, es gibt nachstehende Gemeinden in

Ordenskreuz (blau) des Patriarchalen Ordens vom heiligen Kreuz zu Jerusalem

Ordensgemeinschaften und Orden

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Es gibt vier Ordensgemeinschaften, jeweils mit einem männlichen und weiblichen Zweig:

Der Patriarchalische Orden vom heiligen Kreuz zu Jerusalem ist ein Laienorden der Melkitischen Griechisch-katholischen Kirche, der durch den Melkitischen Patriarchen von Antiochien, als Großmeister, geführt wird. Seit 1841 (andere Quellen geben 1910 an) steht bereits der Lazarus-Orden unter dem Protektorat des Patriarchen.

Am 22. September 1990 übernahm der Patriarch das Protektorat über den christlich-ökumenischen Tempelritterorden Ordo Militiae Christi Templi Hierosolymitani (OMCTH) mit der Generalkommandantur in Köln und geistlichem Sitz in Jerusalem.

  • Ignatius Dick: Les Melkites. Grecs-orthodoxes et grecs-catholiques des Patriarcats d'Antioche, d'Alexandrie et de Jérusalem. Brepols, Turnhout 1994, ISBN 2-503-50308-X.
  • Ignatius Dick: Melkites. Greek Orthodox and Greek Catholics of the Patriarchates of Antioch, Alexandria and Jerusalem. Sophia Press, Roslindale MA 2004.
  • Neophytos Edelby: Il Vaticano II nel diario di un vescovo arabo (= Attualità e storia. 14). A cura di Riccardo Cannelli. Introduzione di Andrea Riccardi. San Paolo, Mailand 1996, ISBN 88-215-3256-9.
  • Elias B. Skaff: The Place of the Patriarchs of Antioch in Church History. Sophia Press, Newton MA 1993.
  • Jean-Pierre Valognes: Vie et mort des Chrétiens d'Orient. Des origines à nos jours. Paris, Fayard 1994, ISBN 2-213-03064-2.

Einzelnachweise

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  1. The Eastern Catholic Churches 2014. Catholic Near East Welfare Association, 1. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2014; abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cnewa.org
  2. Lufti Laham: Melkiten. In: Wolfgang Thönissen (Hrsg.): Lexikon der Ökumene und Konfessionskunde. Im Auftrag des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik. Herder, Freiburg (Breisgau) 2007, ISBN 978-3-451-29500-3, S. 856–858.
  3. Ordinariat katholische Ostkirchen in Österreich. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  4. Grieks Melkietische Katholieke Kerk in België (Memento des Originals vom 20. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.melkites.be
  5. Église Saint Julien le Pauvre Paroisse Grecque Melkite Catholique de Paris [1]
  6. Église Saint Nicolas de Myre à Marseille (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saintnicolasdemyre.fr
  7. Santa Maria in Cosmedin (Memento des Originals vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mliles.com
  8. Il Pontificio Collegio Greco
  9. Melkite Greek Catholic Church in Malta – Maltese (Memento des Originals vom 23. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mliles.com
  10. Vikariatet för de orientalisk-katolska kyrkorna (Memento des Originals vom 16. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.katolskakyrkan.se
  11. St. John Chrysostom Parish (Memento des Originals vom 10. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.melkite.org.uk
  12. Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich. Abgerufen am 8. Januar 2021.
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