Migrationsgesellschaft
Als Migrationsgesellschaft wird in der Migrationssoziologie eine Gesellschaft verstanden, für die die Zuwanderung von Menschen konstitutiv ist,[1] die von internationalen Wanderungsbewegungen und der Integration verschiedener Kulturen geprägt ist.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff wird oft synonym mit Einwanderungs- oder Zuwanderungsgesellschaft verwendet, gilt jedoch als umfassender, weil er etwa "Formen der Pendelmigration oder der Auswanderung"[2] miteinbezieht und nicht auf einmalige Wohnortwechsel beschränkt ist. In Migrationsgesellschaften ist laut Paul Mecheril das "faktisch-imaginative Bewegen zwischen Zugehörigkeitskontexten zur Existenzform geworden". Migrationserfahrungen werden zu einem kontinuierlichen, für die Gesellschaft typischen Phänomen, die im Ausdruck "Einwanderungsgesellschaft" nur unzureichend wiedergegeben ist.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naika Foroutan, Jana Hensel: Die Gesellschaft der Anderen. Aufbau Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-351-03811-3.
- A. Broden, P. Mecheril (Hrsg.): Solidarität in der Migrationsgesellschaft. transcript, Bielefeld 2014.
- P. Mecheril (Hrsg.): Subjektbildung. Interdisziplinäre Analysen der Migrationsgesellschaft. transcript, Bielefeld 2014.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ bpb.de
- ↑ Paul Mecheril: Migrationspädagogik. (PDF) In: Heterogenität in der fluchtbezogenen Bildungsarbeit - Analytische und praktische Perspektiven. SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik (Hrsg.), 2019, abgerufen am 15. April 2021.