Miquel Blay i Fàbregas
Miquel Blay i Fàbregas (* 1866 in Olot, Katalonien; † 1936 in Madrid) war ein katalanischer Bildhauer des Realismus und Symbolismus.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Miquel Blay arbeitete ab 1880 von seinem 14. bis zu seinem 22. Lebensjahr in dem Atelier „El Arte Cristiano“ zur Herstellung religiöser Volkskunst der Brüder Vayreda (Joaquim und Marià Vayreda i Vila) in Olot. Sein Lehrer Josep Berga i Boix vermittelte ihm hier eine herausragende Zeichen- und Skulpturtechnik. Diese integrierte er in eine sehr persönliche, ausdrucksstarke Bildhauerkunst voller Leben. Das Werk Miquel Blays markiert einen Einschnitt in der spanischen Bildhauerkunst, die zu seiner Zeit kein herausragendes Niveau erreichte.
Von 1888 bis 1893 ging Blay zunächst als Stipendiat nach Paris an die Académie Julian und zu dem Bildhauer Henri Chapu. Der Lyrismus von Auguste Rodin und die idealistische Darstellung sozialer Themen durch Constantin Meunier haben ihn in Paris zutiefst beeindruckt. 1992 ging er ebenfalls als Stipendiat nach Rom, wo er sich mehr auf die Ausbildung der emblematisch-sinnbildlichen und symbolische Dimension in seinem Schaffen als Bildhauer konzentrierte. In seinem Werk „Els primers freds“ (1892) kommt die Neigung zum sozialen Realismus einerseits in der männlichen Figur und die tiefgehende Symbolik in der weiblichen Figur der Gruppe besonders zum Ausdruck. Die folgenden weibliche Skulpturen wie „Margheritina“ (1892), „Ondina“ (1895), „Dona i Flors“ (1899) und „Pensativa“ (1900, die Nachdenkliche) sind eindeutig dem Symbolismus verpflichtet. Dagegen hat Blay zeitgleich mehrere männliche Skulpturen (wie die Büste „Del meu Poble“ (1890) oder die Figuren „el fonedor“ (der Gießer) und „el barrinaire“ (der Sprengmeister) beide im Komplex des Denkmals für Víctor Chávarri (1903) integriert) in deutlich realistischer Weise ausgestaltet. 1906 ging Blay als Dozent nach Madrid, wo er sich mit Auftragsarbeiten zur Abbildung von Personen in groß dimensionierten Plastiken auseinandersetzte. Am 13. Dezember 1906 weihte die spanische Königsfamilie in Madrid das „Denkmal für Doktor Federico Rubio“ ein. Dieses Denkmal zu Ehren der genannten Person repräsentiert gleichzeitig eine Allegorie der Menschheit, die dargestellt in einer Mutter mit ihren Kindern dem Arzt Blumen überreicht.
Blay erhielt für sein künstlerisches Werk zahlreiche Ehrungen. Das Werk „Els primers freds“ von 1892 wurde mehrfach prämiert und gilt als eines der herausragendsten Werke der spanischen Bildhauerei dieser Zeit. Blay war unter anderem Mitglied der Akademie der schönen Künste in Barcelona und in Madrid.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berühmte Werke von Miquel Blay sind:
- Del meu poble (1890, Büste, Aus meinem Volk, Museu d’Art Modern, Barcelona)
- Els primers freds (1892, Die erste Kälte, Palau de les Belles Arts, Barcelona)
- Margheritina (1892, Museu Comarcal, Olot)
- Ondina (1895, Museu Comarcal, Olot)
- Dona i Flors (1899, Museu Comarcal, Olot)
- Pensativa (1900, Die Nachdenkliche, Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid)
- Denkmal für Víctor Chávarri (1903, Portugalete, Baskenland, baskischer Industrieller aus der Schwerindustrie)
- Denkmal für Federico Rubio (1906, Madrid, spanischer Arzt und Politiker)
- Eclosió (1908, Die Entfaltung, Garrotxa-Museum, Olot)
- Cançó popular (1909, Volkslied, Figurengruppe am Palau de la Música Catalana in Barcelona)
- Denkmal für Alfons XII (1909, Madrid, Parque del Retiro, Spanischer König)
- Denkmal für Mariano Moreno in Buenos Aires (1910, Argentinischer Rechtsanwalt und Politiker)
- Der Springbrunnen an der Plaça d'Espanya in Barcelona (1929, Weltausstellung)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Enciclopèdia Catalana: Miquel Blay i Fàbregas. Abgerufen am 3. Januar 2018 (katalanisch).
- Museo Nacional del Prado: Miguel Blay. Abgerufen am 3. Januar 2018 (spanisch).
- Esculturaurbana.com: Miguel Blay Fábregas - Ausstellungen und Werke im öffentlichen Raum. Abgerufen am 3. Januar 2018 (spanisch).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Enciclopèdia Catalana: Blay i Fàbregas, Miquel. In: Gran enciclopèdia catalana. 2. Auflage 5. Nachdruck 1992. Band 5. Enciclopèdia catalana, Barcelona 1987, ISBN 84-85194-89-6, S. 130 f. (katalanisch).
- Hèlios Rubio et al.: Art de Catalunya (Ars Cataloniae). El Modernisme (mit Besprechungen von Werken des Bildhauers Miquel Blay i Fàbrega). 1. Auflage. Band 7/16 (Escultura moderna i contemporània). Edicions L'Isard, Barcelona 1998, ISBN 84-89931-03-8, S. 178, 181 ff., 185 ff.
- Pilar Ferrés Lahoz: Miquel Blay i Fàbrega (1866–1936), Itinerari artístic, Olot 2004, ISBN 84-86626-36-6
- Josep Maria Canals: Diccionari Biogràfic d'Olot. Hrsg.: Ajuntament d'Olot. 1. Auflage. Olot 2015, OCLC 943687866 (katalanisch). Seite 103, Artikel „Blay i Fàbregas, Miquel“; dort auch eine Bibliografie weiterer Werke von und über Miquel Blay.
Personendaten | |
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NAME | Blay i Fàbregas, Miquel |
KURZBESCHREIBUNG | katalanischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1866 |
GEBURTSORT | Olot, Katalonien |
STERBEDATUM | 1936 |
STERBEORT | Madrid |