Bötzlöh

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Missionskreuz Bötzlöh)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bötzlöh
Stadt Viersen
Koordinaten: 51° 13′ N, 6° 24′ OKoordinaten: 51° 13′ 15″ N, 6° 23′ 45″ O
Höhe: 60–72 m ü. NN
Eingemeindet nach: Viersen
Postleitzahl: 41748
Vorwahl: 02162
Bötzlöh (Viersen)
Bötzlöh (Viersen)
Lage von Bötzlöh in Viersen

Bötzlöh ist ein Weiler im ländlichen Außenbereich der nordrhein-westfälischen Kreisstadt Viersen. Innerhalb des Viersener Stadtgebiets liegt Bötzlöh im Süden des Stadtbezirks Alt-Viersen, ca. 300–400 m nördlich der Stadtgrenze zu Mönchengladbach.[1][2] Innerhalb Nordrhein-Westfalens gehört Bötzlöh außerdem zur Region Niederrhein und zählt darüber hinaus als Ortsteil von Viersen zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Frühere Bezeichnungen für die Ansiedlung waren an gen Batzloyen[3], Butzloe[4], Butzlöhn[5], Bötzlöhe[6], Bützlöhe[6] oder Bötzloe[7].
Soweit überliefert ist, ist Bötzlöh bereits seit dem Mittelalter ein Ortsteil von Viersen; von irgendeiner kommunalpolitischen Selbständigkeit ist nichts bekannt. Bötzlöh war ein Teil der Altviersener Honnschaft Ummer. Auch in kirchlicher Hinsicht war Bötzlöh nicht eigenständig, sondern gehörte stattdessen zum Pfarrbezirk "St.Helena" des ca. 2 km entfernten Helenabrunn.[6]

Siedlungsstruktur und Verkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bötzlöh ist ein stark landwirtschaftlich geprägter Weiler und besteht im Wesentlichen nur aus einer Straße, dem aus Ompert heraufführenden "Omperter Weg".

Ein Bild mit Seltenheitswert in der stark verstädterten Umgebung:
Schweinewiese in Bötzlöh.
Der Omperter Weg in Bötzlöh.

Straßenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der "Omperter Weg" ist eine Viersener innerstädtische Gemeindestraße, die in Ummer von der Landesstraße L71 ("Gladbacher Straße") abzweigt und über Ompert bis nach Bötzlöh verläuft. Zwar führen von Bötzlöh aus gleich mehrere asphaltierte Wirtschaftswege auch noch weiter (u. a. auch nach Mönchengladbach), jedoch sind diese landwirtschaftlichen Fahrwege für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt ("Anlieger Verkehr frei"), so dass Bötzlöh de jure eine Sackgasse ist und überhaupt nur über den in Ummer von der "Gladbacher Straße" (L71) abzweigenden "Omperter Weg" erreicht werden kann.

Schienenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienenverkehr, gleich welcher Art, gibt es in Bötzlöh nicht und hat es auch nie gegeben. Die von Bötzlöh aus nächstgelegenen Bahnhöfe sind der Bahnhof Viersen und der Mönchengladbacher Hauptbahnhof.

Als Ortsteil von Viersen zählt Bötzlöh zwar theoretisch zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, wird aber vom öffentlichen Nahverkehr nicht angefahren. Die nächstgelegenen Bushaltestellen befinden sich in Ummer und Helenabrunn sowie in den angrenzenden Mönchengladbacher Ortsteilen Großheide, Venn oder Rasseln.

Zwei offiziell ausgewiesenen Radwanderstrecken durchqueren die Ortschaft Bötzlöh auf gemeinsamem Fahrweg:

Beide Routen verlaufen etwa ab der Bockerter Heide auf gemeinsamem Fahrweg am Haus Waldfrieden vorbei nach Bötzlöh und dann weiter über Helenabrunn in Richtung Niers.

Das Missionskreuz Bötzlöh aus dem Jahre 1864.
Das Gedenkkreuz Johann Götzkes in Botzlöh aus dem Jahre 1785.
Wohnstallhaus am Omperter Weg 193.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Missionskreuz Bötzlöh

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Missionskreuz Bötzlöh wurde im Jahr 1864 errichtet und befindet sich auf der Südwestseite des Omperter Wegs. Es trägt die Inschrift "Rette Deine Seele! Erinnerung an die Mission 1864".

Gedenkkreuz Johan Götzkes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am nordöstlichen Ende der Ortschaft, gleich am Hochwasserrückhaltebecken des Wasser- und Bodenverbands der Mittleren Niers, befindet sich das Gedenkkreuz Johan Götzkes. Das kleine aus Basaltlava bestehende Kreuz erinnert an das Schicksal von Johan Götzkes, einem Mann, der auf dem Weg von Ompert nach Bötzlöh hier am 22. September 1785 von seinem eigenen Fahrzeug erschlagen wurde. Das Kreuz trägt die Inschrift "1785 DEN 22 SEPTEMBER STARB DER EHRSAME JOHAN GÖTZKES". Das Gedenkkreuz wurde 1989 restauriert und steht unter der Listennummer 250 seit 1991 unter Denkmalschutz.[8]

Wohnstallhaus Bötzlöh

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ungefähr in der Mitte des Weilers Bötzlöh befindet sich auf der nordwestlichen Seite des Omperter Wegs mit der Hausnummer 193 ein sog. Wohnstallhaus, eine eher selten gewordenen Variante eines niederrheinischen Bauernhauses Viersener Art. Das Wohnstallhaus selbst stammt aus dem 18. Jahrhundert; dazu gruppieren sich Nebengebäude aus dem 19. Jahrhundert. Unter anderem aus architektur- und ortsgeschichtlichen, aber auch volkskundlichen Gründen steht der Gebäudekomplex unter der Listennummer 271 seit 1991 als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[3]

Die nähere Umgebung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bockert Oberbeberich Ummer
Ompert
Bockerter Heide
MG-Rasseln
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Helenabrunn
MG-Winkeln MG-Venn MG-Großheide
Ansicht von Bötzlöh von der äußeren Viersener Landwehr aus.
Ansicht von Bötzlöh aus Richtung Nordwesten.
Commons: Bötzlöh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bezirksregierung Köln: Digitale Topographische Karte 1 : 25 000. Blatt 4704 (Viersen). In: bezreg-koeln.nrw.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  2. Bezirksregierung Köln: Digitale Topographische Karte 1 : 100 000. Blatt C4702 (Krefeld). In: bezreg-koeln.nrw.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  3. a b Denkmäler: Wohnstallhaus Omperter Weg 193 (offizieller Internetauftritt der Stadt Viersen, abgerufen am 10. April 2011)
  4. Bezirksregierung Köln: 1801-1828: Kartenaufnahme der Rheinlande 1 : 25 000; Tranchot/v. Müffling. Blatt 42 (Viersen). In: bezreg-koeln.nrw.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  5. Bezirksregierung Köln: 1836-1850: Preußische Kartenaufnahme 1 : 25 000; Uraufnahme. Blatt 4704 (Viersen). In: bezreg-koeln.nrw.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  6. a b c Peter Norrenberg: Aus dem Viersener Bannbuch, Viersen 1886
    (Online-Präsentation der Universitätsbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, abgerufen am 10. April 2011)
  7. Ferdinand Dohr: Die Viersener Landwehren, erschienen im Heimatbuch des Kreises Kempen-Krefeld 1972
    (jetzt: Heimatbuch des Kreises Viersen (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-viersen.de, ISSN 0948-6631, abgerufen am 30. Oktober 2013)
  8. Denkmäler: Gedenkkreuz Johan Götzkes (offizieller Internetauftritt der Stadt Viersen, abgerufen am 10. April 2011)