Rettenberg

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Wappen Deutschlandkarte
Rettenberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rettenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 35′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 47° 35′ N, 10° 17′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Oberallgäu
Höhe: 807 m ü. NHN
Fläche: 60,15 km2
Einwohner: 4640 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87549
Vorwahl: 08327
Kfz-Kennzeichen: OA
Gemeindeschlüssel: 09 7 80 137
Gemeindegliederung: 36 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bichelweg 2
87549 Rettenberg
Website: www.gemeinde-rettenberg.de
Erster Bürgermeister: Nikolaus Weißinger (CSU / FW-R / FW-U und FWV)
Lage der Gemeinde Rettenberg im Landkreis Oberallgäu
KarteÖsterreichBaden-WürttembergLandkreis Lindau (Bodensee)Kempten (Allgäu)Landkreis UnterallgäuLandkreis OstallgäuKempter Wald (gemeindefreies Gebiet)WildpoldsriedWiggensbachWertachWeitnauWaltenhofenSulzberg (Landkreis Oberallgäu)SonthofenRettenbergOfterschwangOberstdorfOberstaufenObermaiselsteinOy-MittelbergMissen-WilhamsLauben (Landkreis Oberallgäu)Immenstadt im AllgäuBad HindelangHaldenwang (Landkreis Oberallgäu)Fischen im AllgäuDurachDietmannsriedBurgberg im AllgäuBuchenbergBolsterlangBlaichachBetzigauBalderschwangAltusried
Karte
Rettenberg von Norden mit Grünten
Ortskern von Rettenberg
Emmereis im Hochtal nördlich des Grünten

Rettenberg ist eine Gemeinde im bayerisch-schwäbischen Landkreis Oberallgäu.

Rettenberg liegt auf 807 m ü. NHN am Fuße des Grünten (1738 m). Auf der nördlichen Seite ist diesem Berg der langgestreckte, 1115 Meter hohe Rottachberg vorgelagert. Dazwischen liegt ein großer Teil des Gemeindegebietes. Das Hochtal wird nach Nordosten vom Kranzegger Bach und nach Südwesten vom Agathazeller Bach und vom Roßbach entwässert.

Gemeindegliederung

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Es gibt 36 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Bis zur Gemeindegründung

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Der Ortsname leitet sich vom Gestein Nagelfluh ab. Dieses Gestein wird durch Eisenoxid rötlich verfärbt. Einst hieß dieser Ort auch Rötenberg (von Roter Berg).[4]

Rettenberg war Sitz der Herrschaft Rettenberg. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts bis zum Tod Heinrichs von Rettenberg um 1350 waren die Herren von Rettenberg eine der einflussreichsten Familien im Oberallgäu. Ihr Besitz umfasste dort weite Teile östlich der Iller. Ihr Stammsitz war die Burg Rettenberg.

Die Bezeichnung Rettenberg stand ursprünglich für zwei etwa fünf Kilometer entfernte Orte. Zur Unterscheidung wurde der Name des heutigen Ortes Rettenberg mit dem der Pfarrei zu Stephans-Rettenberg ergänzt und das andere Dorf mit Rettenberg vor der Burg bezeichnet. Daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert der Name Vorderburg, der seit 1905 die amtliche Bezeichnung ist.

Mit der Ruine der Burg Finkelsburg und einem Burgstall bei Emmereis befinden sich weitere ehemalige Burganlagen auf dem Gemeindegebiet.

Rettenberg gehörte zum Hochstift Augsburg. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Jahr 1818 entstand die Gemeinde.

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1976 wurde ein kleiner Teil der aufgelösten Gemeinde Petersthal mit damals etwa 25 Einwohnern eingegliedert. Untermaiselstein, das diesen Namen am 26. Februar 1927 erhielt (vorher Maiselstein)[5], und Vorderburg kamen am 1. Mai 1978 hinzu.[6]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3181 auf 4437 um 1256 Einwohner bzw. um 39,5 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2023
Einwohner 2810 2746 3122 3484 3622 3879 4081 4290 4391 4523 4644

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Er setzt sich seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 wie folgt zusammen:[7]

Partei / Liste Sitze +/− * Stimmenanteil
CSU 3 − 1 21,0 %
Grüne 3 + 1 16,4 %
Freie Wählerschaft Rettenberg (FW-R) 5 + 1 28,5 %
Freie Wählergruppe Rettenberg-Untermaiselstein (FW-U) 3 ± 0 21,9 %
Freie Wähler Rettenberg-Vorderburg (FWV) 2 − 1 12,2 %
Gesamt 16 100 %
* 
Unterschied zur Wahl 2014

Zum Ersten Bürgermeister wurde bei der Kommunalwahl 2020 Nikolaus Weißinger (CSU) mit 86,7 % der gültigen Stimmen gewählt.[8] Er löste damit Oliver Kunz (CSU) ab, der von 2008 bis 2020 Bürgermeister war und nicht mehr kandidierte.

Wappen von Rettenberg
Wappen von Rettenberg
Blasonierung: „Zinnenförmig geteilt von Silber und Rot; oben ein schwebender roter Fünfberg, unten übereinander zwei silberne Eisenhüte.“[9]

Die Gemeinde ist Teil der Ferienregion Alpsee-Grünten, ein Zusammenschluss der fünf Gemeinden Blaichach, Rettenberg, Sonthofen, Burgberg und Immenstadt zur Stärkung der touristischen Infrastruktur.

Bier.Genuss.Dorf Rettenberg

Das Bier.Genuss.Dorf Rettenberg liegt in einem sonnigen Hochtal am Fuße des Grüntens und ist für sein Brauereihandwerk und seine vielfältigen lokalen Produkte bekannt ist. Hier können Besucher die Kunst des Bierbrauens hautnah erleben und sich von der Vielfalt der regionalen Spezialitäten wie Käse, Wurst und Fleisch verwöhnen lassen.

Die sechs Genuss.Wanderwege laden dazu ein, die malerische Landschaft zu erkunden und dabei immer wieder in gemütlichen Gastrobetrieben und Einkehrhütten einzukehren, um lokale Spezialitäten zu probieren. Ob bei einer deftigen Brotzeit mit frischem Käse und würziger Wurst oder einem erfrischenden Bier aus der örtlichen Brauerei – hier kommt jeder Genießer auf seine Kosten.

Im Bier.Genuss.Dorf Rettenberg steht die regionale Küche im Mittelpunkt, und Besucher haben die Möglichkeit, die Vielfalt der lokalen Produkte zu entdecken und zu genießen.

Naturpark Nagelfluhkette

Seit 2024 ist die Gemeinde Rettenberg Mitglied im Naturpark Nagelfluhkette.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Freizeit

  • Bier.Genuss.Wanderwege
  • Naturerlebnispfad Abenteuer Galetschbach
  • Familienbad Rettenberg
  • Wandergebiet Grünten, Rottachberg und großer Wald

Kulturdenkmäler

Museum

  • Mitsubishi Museum. Ein privates Automuseum für Mitsubishi, das seit 2015 etwa 30 Autos und viele andere Dinge ausstellt, die der Konzern Mitsubishi herstellte.[11][12]

Kirchen

  • Rettenberg: St. Stephan – erbaut 1728–1730, eingeweiht 1754. Einheimische Künstler, vor allem drei Generationen Weiß (Vater Franz Anton, Sohn Nikolaus, Enkel Ludwig Caspar) betätigen sich als Maler, Bildhauer, und Vergolder. Trotz mehrerer Stilepochen blieb die barocke Harmonie erhalten.[13]
  • Untermaiselstein: St. Ursula
  • Vorderburg: St. Blasius – erbaut ab 1737 unter Beibehaltung des Chores des Vorgängerbauwerkes, eingeweiht 1754. Altarblatt und Seitenaltarbilder von Franz Anton Weiß, Spitzturm von 62 m Höhe, davon ca. 30 m in Holzkonstruktion; saniert 2017–2020.
  • Rottach: St. Antonius

Kapellen

  • Bellen: St. Anna
  • Brosisellegg: Hlst. Dreifaltigkeit
  • Buchenberg: St. Magnus
  • Emmereis: St. Nikolaus
  • Engelpolz: St. Maria
  • Freidorf: Hl. Familie
  • Gindels: St. Peter und Paul
  • Greggenhofen: St. Maria Magdalena
  • Kalchenbach: Lourdes Kapelle
  • Kranzegg: Katholische Marienkapelle mit ChorfreskoVerkündigung Mariens“ von Johann Heel.
  • Kranzegg: Evangelische Asante-Christus-Kapelle, 1979 als einzige evangelische Wegekapelle des Allgäus errichtet
  • Sterklis: Dreifaltigkeit
  • Vorderberg: Herz Jesu (privat errichtet) – erbaut 1954 durch Hansjörg Bernhard.
  • Vorderburg: Christus in der Rast
  • Wolfis: Maria Hilf
  • Wagneritz: St. Wendelin

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Vorderburger Kräutermarkt – Mai
  • Dorffest SEINERZEIT im Bier.Genuss.Dorf alle zwei Jahre – Oktober
  • Viehscheid in Kranzegg – September
  • Genuss.Christkindlesmarkt – Dezember
  • Kindergarten (Untermaiselstein) mit insgesamt 75 Plätzen, wovon alle belegt sind (1. Juli 2024)
  • Kindergarten und -krippe (Rettenberg) mit insgesamt 141 Plätzen, davon 20 Krippenplätze, wovon alle belegt sind (1. Juli 2024)
  • Volksschule (1.–4. Klasse)[14]

Persönlichkeiten

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Geboren in Rettenberg

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  • Herbert Zötler sen. (* 15. April 1924; † 23. April 2010), Braumeister, war bis zu seinem Ableben Senior-Chef der Privat-Brauerei Zötler (ehemals Adlerbrauerei), langjähriges Mitglied des Gemeinderats[15][16]
  • Josef Stadelmann: Vorderburg und die Herrschaft Rettenberg. Kösel-Verlag, Kempten (Allgäu) 1948.
Commons: Rettenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rettenberg – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rettenberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
  3. Gemeinde Rettenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Der rote Nagelfluh als Namensgeber. In: all-in.de. 23. April 2009, abgerufen am 10. Februar 2023.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 571.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 795 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Wahl des Gemeinderats 2020 in Rettenberg, Gesamtergebnis, abgerufen am 22. April 2020
  8. Gemeinde Rettenberg, Wahl des ersten Bürgermeisters 2020, Gesamtergebnis
  9. Eintrag zum Wappen von Rettenberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Nagelfluhkette | auf einen Blick. Abgerufen am 24. Mai 2024.
  11. Margret Meincken: Diamanten-Fieber. In Auto Bild Klassik, Ausgabe 10/2017, S. 66–71.
  12. Mitsubishi Museum Auf mitsubishi-museum.com, abgerufen am 13. November 2022.
  13. Information über die Kirchen von Rettenberg
  14. Grundschule Rettenberg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 24. November 2020.
  15. Mit Leib und Seele Braumeister. In: all-in.de. 22. April 2009, abgerufen am 10. Februar 2023.
  16. Herbert Zötler stirbt mit 86 Jahren. In: all-in.de. 26. April 2010, abgerufen am 10. Februar 2023.