Felda (Werra)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Mittleres Feldatal)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Felda
Die Felda in Stadtlengsfeld

Die Felda in Stadtlengsfeld

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4138
Lage Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis, Thüringen (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Werra → Weser → Nordsee
Quelle in der Auersberger Kuppenrhön bei Erbenhausen
50° 34′ 14″ N, 10° 8′ 55″ O
Quellhöhe 510 m ü. NHN [1]
Mündung in Dorndorf in die WerraKoordinaten: 50° 50′ 32″ N, 10° 4′ 57″ O
50° 50′ 32″ N, 10° 4′ 57″ O
Mündungshöhe 225,1 m ü. NHN [1]
Höhenunterschied 284,9 m
Sohlgefälle 6,8 ‰
Länge 42,2 km[2]
Einzugsgebiet 216,7 km²[3]
Abfluss am Pegel Dorndorf 2[4]
AEo: 214 km²
Lage: 2 km oberhalb der Mündung
NNQ (08.11.1975)
MNQ 1936/2015
MQ 1936/2015
Mq 1936/2015
MHQ 1936/2015
HHQ (23.01.1995)
50 l/s
534 l/s
2,29 m³/s
10,7 l/(s km²)
27,3 m³/s
59,4 m³/s
Linke Nebenflüsse Lotte, Schmerbach
(diese und weitere siehe nebenstehend)
Rechte Nebenflüsse Ziegelbach, Wiesenthalbach
(diese und weitere siehe nebenstehend)
Kleinstädte Kaltennordheim
Gemeinden Erbenhausen, Diedorf, Dermbach, Weilar

Die Felda ist ein 42,2 km[2] langer, südlicher und orographisch linker Nebenfluss der Werra im Südwesten Thüringens. Der von Süden nach Norden verlaufende Fluss ist neben der westlich parallelen Ulster und der noch westlicheren Haune der wichtigste innere Fluss der Rhön, dessen Talung die Vorderrhön im Osten von der Auersberger Kuppenrhön im Westen trennt (siehe Abschnitt Naturräume).

Im Erstbeleg im Jahr 786 wird der Fluss Feldaha genannt. Der Name setzt sich als zusammen aus dem Wort Feld und dem Hydronym -aha, mit der Bedeutung 'Fließgewässer'.[5]

Die Hauptquelle der Felda liegt unmittelbar südlich von Erbenhausen am Bergsattel zwischen dem Stellberg (662,3 m) im Süden und der Alten Mark (675,7 m) im Norden auf etwa 510 m Höhe; in östlicher Nachbarschaft entspringt die Herpf. Ein linker Quellbach, Rodgraben genannt, entspringt auf etwa 676 m Höhe am Osthang des Ellenbogen (813 m) und passiert unmittelbar oberhalb des Zusammenflusses den Ort Reichenhausen.

Nach einem Verlauf entlang der Bundesstraße 285 durch Kaltensundheim, Kaltennordheim, Fischbach/Rhön, Diedorf, Neidhartshausen und Dermbach nach Hartschwinden und weiter entlang der Landesstraße 1022 über Weilar, Stadtlengsfeld, Menzengraben und Dietlas mündet die Felda in Dorndorf auf 225,1 m Höhe in den dort von Osten kommenden Weser-Quellfluss Werra.

Die Trasse der ehemaligen Feldabahn begleitet zwischen Kaltennordheim und Dorndorf ihren namensgebenden Fluss und kreuzt ihn mehrfach.

Einzugsgebiet und Nebenflüsse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzugsgebiet der Felda

Das Feldatal ist eine Talsenke, die zwei Teillandschaften der Kuppenrhön separiert, die Vordere Rhön im Osten und die Auersberger Kuppenrhön im Westen. Die Orographie ist entsprechend eher fischgrätartig als fächerförmig. Das Feldatal ist auch als Einzelnaturraum ausgewiesen.

Das Einzugsgebiet der Felda ist 216,7 km²[3] groß. Zu ihren Nebenflüssen gehören (flussabwärts betrachtet):

Name Seite Länge
(km)[2]
EZG
(km²)[3]
Mündung
(m ü. NHN)[1]
Ortschaften,
Mündungsorte
DGKZ[3]
Linker Quellbach v. Reichenhausen links 3,2 487 Reichenhausen 4138-1?1
Grimmelbach rechts 4,4 448 unterh. Kaltensundheims 4138-1?2
Lotte links 8,3 21,5 448 Kaltenwestheim, Mittelsdorf 4138-2
Ziegelbach (Goldbach) rechts 7,1 12,7 436 Kaltenlengsfeld, Kaltennordheim 4138-4
Fischbach rechts 2,6 410 Fischbach 4138-5?1
Dirleser Wasser rechts 1,7 398 oberh. Diedorfs 4138-5?2
Klingbach links 3,7 393 Klings, Diedorf 4138-5?3
Schmerbach links 6,8 16,5 375 Andenhausen, Zella/Rhön, Neidhartshausen 4138-6
Dermbach (Weißer Born) links 4,7 6,3[6] 327 Dermbach 4138-7?1
Albabach links 4,9 313 Oberalba, Unteralba, Hartschwinden 4138-7?2
Wiesenthalbach rechts 9,4 34,4 295 Wiesenthal, Urnshausen, oberh. Weilars 4138-8
Fischbach links 3,3 275 oberh. Stadtlengsfelds 4138-9?

Nebenflüsse höherer Ordnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten Nebenflüsse zweiter Ordnung sind:[2]

Der Steinbach entwässert fast die Hälfte des Einzugsgebietes des Schmerbachs, während alle anderen hier aufgeführten Nebenbäche zweiter Ordnung von hydrologisch eher geringer Bedeutung sind.

Die Auersberger Kuppenrhön zwischen dem Ulstertal (Westen) und dem der Felda (Osten), welches südöstlich von Kaltennordheim beginnt. Ab dem Passieren des Baier unterhalb Dermbachs beginnt das Untere Feldatal.

Das in Buntsandstein eingefasste Tal der Felda ist von besonderer naturräumlicher Bedeutung für die Gliederung der Kuppenrhön und des sich nördlich und östlich anschließenden Salzunger Werraberglandes.

Das Mittlere Feldatal von Fischbach (bisweilen auch von Kaltennordheim an) bis zur Durchquerung der Baier-Pleß-Schwelle bei Urnshausen-Hartschwinden unterhalb von Dermbach ist eine naturräumliche Einheit der Vorder- und Kuppenrhön und separiert die bis 751 m hohe Vorderrhön im Osten von der bis 757 m hohen Auersberger Kuppenrhön im Westen.

Das Untere Feldatal bis Dorndorf ist demgegenüber ein Unter-Naturraum des ganz auf Buntsandstein stehenden Stadtlengsfelder Hügellandes.

Flora und Fauna

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Fischbestand überwiegen im Oberlauf Bachforellen und im Mittel- und Unterlauf Äschen.

Energieerzeugung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell wird die Felda für die Energieerzeugung genutzt. Wehranlagen mit aktuell genutzten Wasserkraftanlagen befinden sich u. a. in Dermbach, Weilar, Dietlas und Dorndorf. Im Zuge eines Modellvorhabens zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie wurden in den Jahren 2004 bis 2008[7] durch den Freistaat Thüringen ungenutzte Wehre zurückgebaut (z. B. in Stadtlengsfeld) oder ökologisch durchgängig gestaltet (z. B. in Weilar und Dorndorf).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c d Messung des Geopfades (kmz, 38 kB) ergibt 42,2 km und falsifiziert die Angabe der Landesanstalt für Umwelt und Geologie von 38,8 km. Alle Zuflusslängen entstammen ebenfalls dem Geopfad.
  3. a b c d Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen Verzeichnis und Karte. Jena 1998; 26 S.
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 115, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 144, „²Felda“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  6. TLUG Jena, Gewässerlängsschnitt Felda
  7. Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), Rundbrief 33, Oktober 2008
Commons: Felda (Werra) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien