Molekülgitter

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Ein Molekülkristall, Molekülgitter oder Molekulargitter ist ein Kristall, das aus Molekülen aufgebaut ist. Die hierbei wirkenden Gitterkräfte sind die London-Kraft und in einigen Fällen noch Dipol-Dipol-Kräfte, z. B. Wasserstoffbrückenbindungen. Da diese Kräfte kleiner sind als die Gitterkräfte in Ionenkristallen, sind Molekülkristalle in der Regel weicher als diese und werden bei einem relativ niedrigen Schmelzpunkt von unter 300 °C flüssig.

Bei vielen typischen Molekülkristallen aus kleinen Molekülen beruht die wesentliche Gitterkraft auf Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, daher steigen die Festigkeit und der Schmelzpunkt eines Molekülkristalls mit dem Dipolcharakter der eingebauten Moleküle.

Dagegen reicht bei Kristallen aus größeren Molekülen oft die Van-der-Waals-Kraft als intramolekulare Bindungskraft aus, so dass sich Kristalle auch aus nicht-polaren Molekülen bilden.

Typische Molekülkristalle sind elektrische Isolatoren oder Halbleiter.

Die Kristallstruktur des Gitters im Molekülkristall wird durch den räumlichen Aufbau der im Kristall eingebauten Moleküle bestimmt. Siehe dazu auch Kristallgitter.

Eis als Molekülkristall

Beispiele für Molekülkristalle sind Kristalle aus H2O (Eis, Schneeflocken), NH3 oder CH4, auch viele organische Halbleiter werden in kristalliner Form verwendet.

Edelgase bestehen sowohl im gasförmigen als auch im flüssigen Aggregatzustand aus Atomen. Bei der festen Phase handelt es jedoch sich nicht um ein Atomgitter: beim Edelgasgitter erfolgt der Zusammenhalt nicht durch kovalente Kräfte, sondern durch die Van-der-Waals-Kräfte, wie bei manchen Stoffen mit Molekülgitter.