Kleine Wolfsfliege
Kleine Wolfsfliege | ||||||||||||
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Kleine Wolfsfliege (Molobratia teutonus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Molobratia teutonus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1767) |
Die Kleine Wolfsfliege (Molobratia teutonus) ist ein Zweiflügler aus der Familie der Raubfliegen (Asilidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kleine Wolfsfliegen haben eine Körperlänge von 15 bis 24 Millimetern und gehören somit in Mitteleuropa zu den großen Arten ihrer Familie. Die schwarze Grundfarbe des Abdomens wird von einer auffälligen weißen Fleckenzeichnung kontrastiert; der Thorax ist ebenfalls schwarz mit gelblichen Anteilen, wobei das Scutum von einem gelb bestäubten Seitenstreifen begrenzt wird. Der Kopf trägt rote Fühler, das Gesicht wird unten von langen, in der oberen Hälfte von kurzen, gelbfarbenen Borsten bedeckt. Die Grundfarbe der Beine ist orange, wobei die Tarsen und Gelenke der Schenkel (Femora) schwarz gefärbt sind; die Schienen (Tibien) des ersten Beinpaares sind fast gänzlich, die der hinteren Beinpaare hingegen nur terminal schwarz. Am apikalen Ende der Schienen der Vorderbeine findet sich jeweils einen dornenförmiger Fortsatz.[1][2][3]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich vom Iran über die Türkei und weite Teile des europäischen Festlands nördlich bis Schweden und östlich bis ins zentrale Russland.[4] In Deutschland liegen die Fundorte vorwiegend im Bereich der großen Flussläufe, wobei das nordwestdeutsche Tiefland unbesiedelt bleibt,[5] sie ist aber in den Niederlanden[6] und in Dänemark[7] nachgewiesen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flugzeit der Kleine Wolfsfliege liegt zwischen April und September.[8] Die Art ist auf Auwiesen, Dämmen oder im Randbereich von Gebüschen in der Nähe von Flussläufen anzutreffen. Erfolgen während ihrer Flugzeit Eingriffe in den Lebensraum wie etwa eine Wiesenmahd, ist sie in der Lage sich hieran durch Standortwechsel anzupassen.[9] Die Nahrung der Kleinen Wolfsfliege besteht größtenteils aus Hautflüglern, daneben werden auch verschiedene Zweiflügler erbeutet.[9] Einige Autoren geben Honigbienen als Vorzugsbeute an. Bei einer Untersuchung in Montenegro stellten diese zwei Drittel der Beutetiere.[10]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde von Carl von Linné als Asilus teutonus beschrieben und von Frank Montgomery Hull 1958 als Typusart in die neu beschriebene Gattung Molobratia gestellt. Die Gattung umfasst 11 Arten, die überwiegend in Ostasien verbreitet sind, Molobratia egregia kommt im Kaukasus vor, ansonsten ist M. teutonus die einzige europäische Art der Gattung.[11] Die Art gehört in die Unterfamilie Dasypogoninae.[12] Von den anderen drei in Deutschland vorkommenden Arten der Unterfamilie ist sie anhand eines deutlichen Dorns am vorderen (apikalen) Ende der Vorderschienen in Kombination mit den gelben Seitenstreifen auf dem Skutum unterscheidbar.[13]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland sind heute etwa zwei Drittel der historisch belegten Vorkommen erloschen. Die Art muss daher als in ihrem Bestand stark gefährdet betrachtet werden.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Faunistik der Raubfliegen in Deutschland
- Molobratia teutonus im Bestimmungsatlas der Raubfliegen in Deutschland
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.robberflies.info/keyger/html/keydasypogoninae.html#2
- ↑ http://www.naturspaziergang.de/Zweifluegler/Asilidae/Molobratia_teutonus.htm
- ↑ http://www.insektenbox.de/zweifl/klewol.htm
- ↑ Molobratia teutonus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 4. Februar 2015
- ↑ http://www.asilidae.de/index.htm?molotedm.htm
- ↑ Marieke Schouten, Aat Barendregt, Pita Verweij, Mark van Veen (2003): Roofvliegenverspreiding in Nederland; trapsgewijs toenemende soortenrijkdom. Entomologische Berichten 63(6): 157-164.
- ↑ Marie Nykjer Larsen & Rudolf Meier (2004): Species diversity, distribution, and conservation status of the Asilidae (Insecta: Diptera) in Denmark. Steenstrupia 28(2): 177–241.
- ↑ Flugzeiten der Raubfliegen Deutschlands Tabelle bei Asilidae.de|Download=4. Februar 2015}
- ↑ a b Schmidt, E. (1933): Über die Beute des Dasypogon teutonus L. (Dipt. Asilid.). Mitteilungen der Deutschen Entomologischen Gesellschaft 4(6): 95-96; Berlin.
- ↑ Roger A. Morse & Richard Nowogrodzki: Honey Bee Pests, Predators and Diseases. Comstock Publishing, Ithaka and London. 2nd edition, 1990. ISBN 978-0801424069
- ↑ Akira Nagatomi, Hiroki Imaizumi, Hisako Nagatomi (1989): Revision of Molobratia from Japan and Taiwan (Insecta, Diptera, Asilidae) : Taxonomy and Systematics. Zoological Science 6: 983-1003.
- ↑ Torsten Dikow (2009): A phylogenetic hypothesis for Asilidae based on a total evidence analysis of morphological and DNA sequence data (Insecta: Diptera: Brachycera: Asiloidea). Organisms, Diversity and Evolution 9: 165–188. doi:10.1016/j.ode.2009.02.004
- ↑ Bestimmungsschlüssel der Dasypogoninae von Fritz Geller-Grimm
- ↑ Wolff, D. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Raubfliegen (Diptera: Asilidae) Deutschlands. – In: Binot-Hafke, M.; Balzer, S.; Becker, N.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G. & Strauch, M. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 143-164. online