Mątowski Cypel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Montauer Spitze)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 53° 54′ 44,2″ N, 18° 52′ 46,9″ O

Karte: Polen
marker
Mątowski Cypel

Mątowski Cypel (deutsch Montauer Spitze) ist eine Landspitze zwischen Weichsel und Nogat in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Sie liegt auf dem Gebiet des Dorfes Piekło (Pieckel, 1942–1945 Nogathaupt) in der Gmina Sztum (Stuhm).

Nogathaupt/ Montauer Spitze westlich von Stadt Sztum (Stuhm)

Nach J. Makowski (1997) mündeten hier Urströme von Weichsel und Nogat vor der Ausbildung des Weichsel-Nogat-Deltas.

Auf der Montauer Spitze befand sich die Burg Zantir, die Swantopolk der Große 1253 an den Deutschen Orden abtrat. Gustav II. Adolf von Schweden setzte hier 1626 über die Weichsel und ließ Befestigungen errichten, die bis 1628 erweitert und verstärkt wurden. 1629 wurden die Anlagen durch Hochwasser beschädigt, 1655–1657 unter Karl X. Gustav erneuert, aber bereits 1659 vollständig geschleift.

Jenseits des Zuflusses zur alten Nogat, vor der Schleuse, bestand von 1920 bis 1939 das Dreiländereck, wo das Deutsche Reich, die Freie Stadt Danzig und die Republik Polen einen gemeinsamen Grenzpunkt hatten. 1930 wurde bei Weißenberg das Westpreußenkreuz errichtet.[1]

Burgstall Zantir (auch: Zantyr)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Burg im Mittelalter abgerissen wurde ist sie heute nur noch ein Burgstall. Ihre genaue Lage war/ist umstritten.

Nach dem "Ostpreußen-Lexikon" (1982) vermutete man die Burg Zantir in unmittelbarer Nähe von Marienburg/Malbork. Das Buch teilt mit: Burg Zantir wurde zu Beginn des 13. Jh. errichtet, möglicherweise vom Missionsbischof Christian von Preußen. Die Burg kam zu Pommerellen und im Jahr 1247 schließlich in den Besitz des Deutschen Ordens. 1280 lässt der Orden sie abreißen um Steine für den Bau der Marienburg zu gewinnen. Daher vermutete man die Lage der Burg Zantir nahe bei Marienburg, eventuell auf dem Marienburger Werder als dessen Schutzburg. Schon im Mittelalter soll die Burg Zantir nur noch als sagenartige Überlieferung fortgelebt haben[2].

Man siehe auch:

Als Montauer Spitze wurde auch ein Wohnplatz der Landgemeinde Pieckel bezeichnet. 1905 zählte er 171 Einwohner.

  • H. Bindemann: Die Abzweigung der Nogat von der Weichsel. Danzig 1903.
  • J. Makowski: Wały przeciwpowodziowe Dolnej Wisły, historyczne kształtowanie, obecny stan i zachowanie w czasie znacznych wezbrań. IBW PAN, Gdańsk 1993.
  • J. Makowski: Mątowski Cypel i jego przez wieki kształtowanie. In: Materiały II sympozjum zabytki hydrotechniki w Polsce. Gdański Oddział Towarzystwa Opieki Nad Zabytkami, Centralne Muzeum Morskie, Gdańsk 1997.
  • Schwedisches Kriegsarchiv: Montauer Spitz 1657. "Grundtrÿtz und Dessein übr Montauer Spitz. Auff Ihre Königl. Maÿ:t zu Sweden, mein allergnedigsten Königes und Herr Order und befehl A:o 1657 in Maÿo." På Karl X Gustafs befallning i maj 1657 uppgjort förslag till en stads anläggning på Montauer Spitz med befästningar. Profiler. (Referenskod: SE/KrA/0425/06/007)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. BIAŁA GÓRA / WEISSENBERG
  2. Georg Hermanowski: Ostpreußen Lexikon, für alle die Ostpreußen lieben", Adam Kraft Verlag, Mannheim 1982, zweite Auflage, ISBN 3-8083-1162-2, Eintrag "Burg Zantir" S. 73